Minimal- und Maximalprinzip sind Handlungsstrategien des ökonomischen Prinzips. Sie sollen für eine möglichst effiziente Ressourcenverwertung sorgen, da Rohstoffe und dergleichen nicht unendlich sind. Dabei wird beim Minimalprinzip ein Ziel festgelegt, das mit dem geringstmöglichen Aufwand erreicht werden soll. Das Maximalprinzip sieht hingegen einen bestimmten Input vor, mit dem das maximale Ergebnis erzielt wird. Lass uns das im folgenden Beitrag noch einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen!
Das Minimalprinzip
Das Minimalprinzip ist eines der drei Grundprinzipien des ökonomischen Prinzips. Die Idee dahinter ist, dass ein bestimmtes Ziel vorab festgelegt und dieses mit dem geringstmöglichen Input verfolgt wird (vgl. Hennig/Piepenbrock, 2013). Unter anderem dadurch soll das Knappheitsproblem gelöst werden, wonach Ressourcen nicht unendlich zur Verfügung stehen und daher möglichst effizient eingesetzt werden müssen. Man bezeichnet das Minimalprinzip deswegen auch als Sparsamkeitsprinzip.
Beispiel: Ein Unternehmen steht bei der Produktentwicklung vor der Wahl, die Produktion besonders nachhaltig oder kostengünstig zu gestalten. Nach dem Minimalprinzip entscheidet es sich entsprechend für den geringsten und preiswertesten Aufwand und verzichtet daher auf den Nachhaltigkeitsfaktor.
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Das Maximalprinzip
Beim Maximalprinzip handelt es sich um das entgegengesetzte Modell zum Minimalprinzip. Heißt also: Ein bestimmter Aufwand, etwa ein Budget oder andere Mittel, werden festgelegt und damit wird versucht, den größtmöglichen Ertrag zu generieren.
Beispiel: Ein Unternehmen entscheidet sich dafür, einen bestimmten Betrag seines Budgets in eine nachhaltige Produktion zu investieren. Das bestmögliche Ergebnis ist dabei nicht nur das reine Gewissen sowie der gute Ruf des Betriebs, sondern auch die Möglichkeit, das Preisniveau und damit auch den Umsatz zu erhöhen.
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Der Unterschied zwischen Minimal- und Maximalprinzip
Neben dem Minimal- und Maximalprinzip gibt es auch noch das Optimum- bzw. Extremumprinzip, das einen Mittelweg zwischen diesen beiden Varianten bildet. Damit beschäftigt sich auch die Uni Bamberg. Doch worin liegen nun die größten Unterschiede zwischen den beiden Grundpfeilern des Wirtschaftlichkeitsprinzips?
Tabelle 1: Unterschied zwischen Minimal- und Maximalprinzip
Input (Einsatz/Aufwand) | Output (Ziel) |
Beispiel
|
|
Minimalprinzip
|
variabel (minimal) | festgelegt | So wenig wie möglich lernen, um die Klausur zu bestehen. |
Maximalprinzip | festgelegt | variabel (größtmöglich) | Mit einer festgelegten Lernzeit die bestmögliche Note schreiben. |
Kritik
Kritik gibt es am Wirtschaftlichkeitsprinzip im Allgemeinen, auch wenn es eine der wichtigsten ökonomischen Theorien darstellt. Diese Kritik bezieht sich vor allem auf die grundsätzliche Voraussetzung, alle Akteure und Akteurinnen würden rational handeln. Das ist nicht möglich, da Menschen keine vollkommen rationalen Wesen sind. Sie können also nicht immer losgelöst von Emotionen oder Vorlieben nach Minimal- oder Maximalprinzip handeln, um ihre Ziele zu verfolgen.
Minimalprinzip & Maximalprinzip: Das Wichtigste in Kürze
- Minimalprinzip, Maximalprinzip und Extremumprinzip gehören zum ökonomischen Prinzip.
- Grundlage all dieser Prinzipien ist dabei die Annahme, Akteure oder Akteurinnen würden jederzeit zweckrational handeln. Nur so ist eine effiziente Ressourcenverwendung zu jeder Zeit möglich, worin auch ein großer Kritikpunkt dieser Theorien besteht.
- Vonnöten sind die Prinzipien hierbei wegen des Knappheitsproblems: Ressourcen sind irgendwann aufgebraucht, während menschliche Bedürfnisse grenzenlos sind.
- Das Minimalprinzip beinhaltet entsprechend ein vorgegebenes Ziel, das mit den geringstmöglichen Mitteln erreicht werden soll.
- Dahingegen legt ein:e Akteur:in beim Maximalprinzip einen bestimmten Aufwand fest, durch den das bestmögliche Ergebnis erzielt werden soll.
- Beide Prinzipien schließen einander aus und können daher nie zur gleichen Zeit vollständig angewandt werden.
Abb. 1: Minimalprinzip im Vergleich zum Maximalprinzip
Minimalprinzip und Maximalprinzip lösen sicherlich nicht all unsere Probleme, doch stellen sie eine wichtige Grundlage für das gesellschaftliche Miteinander dar. Auch unsere individuellen Handlungen werden durch sie gesteuert. Es ist also vorteilhaft, sich mit ihnen auszukennen. Übrigens nicht nur für die nächste BWL-Hausarbeit.
Literatur
Hennig, Alexander/Piepenbrock, Dirk (2013): Grundbegriffe der Volkswirtschaftslehre, Berlin & Heidelberg.
Mühlenkamp, Holger (2011): Wirtschaftlichkeit und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen im öffentlichen Sektor.
FAQs zum Minimal- und Maximalprinzip
Was ist das Minimalprinzip?
Beim Minimalprinzip wird ein bestimmtes Ziel (Output) festgelegt, das mit den geringstmöglichen Mitteln (Input) erreicht werden soll.
Was versteht man unter dem Maximalprinzip?
Im Rahmen des Maximalprinzips legen die Akteure und Akteurinnen einen bestimmten Input (Budget, Arbeitsaufwand, Zeit oder dergleichen) fest, mit dem das maximale Ergebnis erzielt werden soll.
Warum ist das Minimalprinzip wichtig?
Beide Prinzipien sollen das Knappheitsproblem unserer Gesellschaft im Zaum halten. Unter diesem verstehen wir den Umstand, dass Ressourcen nicht unendlich sind, wohingegen menschliche Bedürfnisse keine Grenzen kennen. Dementsprechend müssen unsere Ressourcen möglichst effizient eingesetzt werden, um dem gerecht zu werden. Das nennt sich dann planmäßiger oder wirtschaftlicher Umgang (vgl. Mühlenkamp, 2011).
Welche Wirtschaftlichkeitsprinzipien gibt es noch?
Neben Minimal- und Maximalprinzip gibt es noch das Extremum-/Optimumprinzip, das einen Mittelweg dieser beiden darstellt. Hierbei soll die optimale Relation zwischen Einsatz und Outcome gefunden werden. Es gilt daher als allgemeine Formulierung des ökonomischen Prinzips. Mehr dazu auch bei der Uni Trier.
In welchem Fall handelt ein Unternehmen nach dem Maximalprinzip?
Ein Unternehmen handelt beispielsweise dann nach dem Maximalprinzip, wenn es ein bestimmtes Marketingbudget festlegt, mit dem die größtmögliche Aufmerksamkeit generiert werden soll.