In vielen Fällen ist das Thema einer Bachelorarbeit frei wählbar, manchmal muss es aus einem Themenbereich, der in einem Seminar abgehandelt wurde, gewählt werden. Folgende Fragen können Dir helfen, wenn Du noch nicht weißt, welcher Forschungsfrage Du Dich widmen möchtest. Die Forschungsfrage und das Thema Deiner Bachelorarbeit sind natürlich eng miteinander verknüpft.
Welche Inhalte meines Studiums haben mich besonders interessiert?
Worüber habe ich bereits gearbeitet (z. B. eine Seminararbeit geschrieben oder ein Referat gehalten)? An welcher Stelle blieb dabei eine Frage offen oder wo bietet sich eine weiterführende Bearbeitung an?
Wo ergeben sich aus meinen Hobbys und außeruniversitären Betätigungsfeldern mögliche Untersuchungsgegenstände/ Forschungsfelder – also Orte, Dinge und Themen, die analysiert werden könnten?
Was könnte für Dritte interessant sein? Zum Beispiel für das Unternehmen, bei dem ich ein Praktikum gemacht habe bzw. machen möchte. Für die Branche, in der ich arbeiten möchte. Für das Institut, an dem ich eine wissenschaftliche Karriere oder Promotion anstrebe? Ist es vielleicht sogar möglich, die Arbeit in einem Unternehmen oder an einem Institut, integriert in ein Forschungsprojekt zu schreiben? Beachte hier jedoch auch Deine eigenen Interessen! Du beschäftigst Dich mit dieser Thematik mehrere Monate und ein für Dich uninteressantes Thema kann sich negativ auf Deine Motivation auswirken.
Thema einer Bachelorarbeit: Überblick verschaffen
Sobald Du eine Idee hast, die Du verfolgen möchtest, versuche herauszufinden, ob und wie Du Dein Thema wissenschaftlich verarbeiten kannst. Eine erste Annäherung findet z. B. mithilfe von Lexikonartikeln, Übersichtsartikeln, dem Notieren erster Gedanken, der Betrachtung eines Anwendungsfeldes statt.
Thema einer Bachelorarbeit: die Forschungsfrage formulieren
Als nächsten Schritt solltest Du versuchen, eine Fragestellung zu formulieren. Hier solltest Du Dir bereits Gedanken über den Untersuchungsgegenstand machen oder eine Auswahl an Theorien, die Du betrachten möchtest, treffen. Sobald Du diesen Schritt abgeschlossen hast, musst Du einen geeignete/n Prüfer finden. Dabei solltest Du gleichermaßen nach inhaltlichen Schwerpunkten der Dozenten wie nach Sympathie auswählen. Gerade bei einer Bachelorarbeit muss der Prüfer nicht unbedingt Experte für die jeweilige Fragestellung sein.
Thema einer Bachelorarbeit: Tipps & Tricks zur Planung
Nimm zuerst mit denjenigen Dozenten Kontakt auf, mit denen Du bereits gute Erfahrungen gemacht hast, z. B. mit denjenigen, bei denen Du Seminararbeiten oder Klausuren geschrieben hast.
Erkundige Dich über die Erwartungen Deines Betreuers und mache Dir ein Bild von dessen Arbeitsweise.
Bemühe Dich um eine gute Zusammenarbeit. Oftmals betreuen Dozenten mehrere Abschlussarbeiten gleichzeitig und die Unterstützung kann nicht in ausreichendem Maß erfolgen.
Besprechungstermine solltest Du frühzeitig fixieren und Dich gut darauf vorbereiten. Überlege Dir Deine Fragen gründlich.
Erkundige Dich, ob es für Deinen Betreuer möglich ist, nach Beginn des Schreibens einige Seiten Deiner Arbeit zu lesen, damit Du Feedback hinsichtlich Deines Schreibstils erhältst.
Bleib freundlich, aber hartnäckig, wenn Dir Dein Betreuer häufig nicht
auf E-Mails antwortet, nicht zu Sprechstundenterminen erscheint oder nicht ausreichend auf Fragen antwortet. In diesen Fällen hast Du auch die Möglichkeit, Deine Arbeit mit einem anderen Dir bekannten Dozenten zu besprechen. Vielleicht kann dieser dringende Fragen beantworten.
Beginne rechtzeitig damit, einen Zeitplan für die Bachelorarbeit aufzustellen. Leider gibt es viel zu viele Studenten, die meinen, sie könnten schon irgendwie innerhalb von zwei oder drei Wochen mit der Bachelorarbeit beginnen. Leider gibt es eine kaum abkürzbare Vorarbeit, die bei schlechter Planung zu einer überflüssigen Verlängerung der Studienzeit führen kann.
Thema einer Bachelorarbeit: Den Umfang einschätzen
Der Umfang einer Bachelorarbeit (zwischen 15 und 60 Seiten) ist abhängig vom Fachbereich und vom Prüfer. Grenze mithilfe Deines Betreuers das Thema der Bachelorarbeit ein, sodass Du es innerhalb der vorgegebenen Bearbeitungszeit und im erforderlichen Seitenumfang bearbeiten kannst. Erfahrungsgemäß entsteht am Ende immer ein etwas längerer Text und es wird auch mehr Zeit benötigt. Daher ist es empfehlenswert, einen 10 % Puffer hinsichtlich der Zeitplanung und des Umfangs einzukalkulieren.
Beachte des Weiteren folgende Fragen im Zusammenhang mit dem Thema einer Bachelorarbeit:
Welchen Anteil an Theoriebezug und Praxisanteil erwartet Dein Betreuer für die Arbeit?
Gibt es an Deinem Institut einen Leitfaden für wissenschaftliches Schreiben, an den Du Dich halten solltest? Hat Dein Prüfer bestimmte Vorstellungen hinsichtlich der Gestaltung, Formatierung oder Zitierweise?
Was kannst Du unter diesen zeitlichen und inhaltlichen Rahmenbedingungen leisten? Beachte hierbei, dass es sich bei der Bachelorarbeit zwar um die umfangreichste Arbeit handelt, die Du bisher geschrieben hast. Dennoch ist sie im Vergleich zu den umfangreicheren wissenschaftlichen Arbeiten eine kleine Arbeit, die in den meisten Fällen in etwa den doppelten oder dreifachen Umfang einer Seminararbeit aufweist. Dein Lebenswerk und die Beantwortung der ganz großen Fragen solltest Du Dir für einen späteren Zeitraum – beispielsweise für eine Promotion – aufsparen.
Wie lange benötigst Du für eine gewöhnliche Seminararbeit? Verdreifache diese Zeit und beginne entsprechend früh mit Deiner Bachelorarbeit.
Plane auch etwa vier bis fünf Tage für die sprachliche Korrektur einer Bachelorarbeit ein. Fachlektoren können Deiner Arbeit den sprachlichen Feinschliff geben und Dich mit wertvollen Infos zum roten Faden und der Einhaltung wissenschaftlicher Standards versorgen.