- Wissenschaftliches Arbeiten
- Korrekt Zitieren
Das Zitieren von Quellen stellt eine wesentliche Grundlage für wissenschaftliches Arbeiten dar. In diesem Kapitel wird Dir erklärt, warum, was und wie Du zitieren musst. Die Unterschiede zwischen der amerikanischen und deutsche Zitierweise werden erläutert, außerdem findest Du Informationen darüber, wie Du das Literaturverzeichnis gestaltest.
In diesem Kapitel und in unserer umfangreichen Wissensdatenbank findest Du alle Infos und Tipps zu allen Zitierregeln. Jede einzelne Zitierweise wird mit vielen praktischen und praxisnahen Beispielen vorgestellt. Richtig Zitieren in einer Hausarbeit, Bachelarbeit, Masterarbeit und Dissertation ist Voraussetzung für eine gute Benotung. Wir stellen neben der Harvard-Zitierweise und die Deutsche Zitierweise auch das Zitieren nach dem APA-Stil, MLA-Stil, Chicago-Style und Vancouver-Stil dar.
Ein Charakteristikum des wissenschaftlichen Arbeitens ist die Nachvollziehbarkeit Deiner Aussagen. Aus einem Text muss immer unmissverständlich hervorgehen, welche Ideen, Aussagen und Gedankengänge wörtlich oder indirekt aus fremden Quellen übernommen wurden. Durch Literatur und Quellenangaben musst Du diese übernommenen Aussagen kennzeichnen, damit Deine Leser die Sachverhalte in Zweifelsfällen nachprüfen können. Diesen Vorgang nennt man das wissenschaftliche Zitieren.
In jeder wissenschaftlichen Arbeit beziehst Du Dich auf Erkenntnisse und Forschungsergebnisse anderer Wissenschaftler. Du musst Dich mit dem Forschungsstand deines Forschungsgebiets kritisch auseinandersetzen. Das bedeutet, dass Du auf die Standpunkte und Erkenntnisse anderer zurückgreifst und diese in Deine Diskussion und Argumentation einbeziehst. Du musst die einschlägige Literatur demnach kritisch analysieren und in Deinem Text Bezug darauf nehmen. Damit untermauerst Du Deine Gedankengänge, aber Du bist auch dazu verpflichtet, durch Zitate kenntlich zu machen, woher Du Deine Aussagen nimmst. Dabei ist es egal, ob Du direkte oder indirekte Zitate, verwendest. Du musst dabei auf das korrekte Zitieren achten.
Erst diese Möglichkeit der Überprüfbarkeit lässt Deine eigenen Gedanken und Ideen und letztlich Deine eigene wissenschaftliche Beweisführung glaubwürdig und verlässlich werden.
In dem Fall, dass in Deiner Arbeit nicht gekennzeichnete Erkenntnisse anderer auftauchen, spricht man von einem Plagiat. Dies ist ein Verstoß gegen die wissenschaftliche Praxis und kann hochschulrechtliche Konsequenzen haben. Akademische Titel können in diesen Fällen wieder aberkannt werden. Es lohnt sich somit sich mit dem Thema richtig Zitieren sorgfältig auseinander zu setzen.
Plagiate vermeiden durch sorgfältiges Zitieren.
Im Prinzip gilt, dass Du alle Gedanken und Aussagen anderer Personen belegen musst. Deshalb musst Du richtig zitieren lernen. Nicht nur schriftliche Aussagen müssen zitiert werden, sondern auch Abbildungen, Tabellen oder Daten, die Du zum Erstellen von Grafiken oder Tabellen verwendet hast. Nur Allgemeinwissen und Sachverhalte, die zum grundlegenden Wissen Deiner Studienrichtung gehören, müssen nicht belegt werden.
Achte darauf, dass Du als Quellen spezifische Fachliteratur verwendest. Überprüfe die Quellen auf ihre Wissenschaftlichkeit. Populärzeitschriften, Tageszeitungen, populärwissenschaftliche Literatur etc. sollten zur Untermauerung von wissenschaftlichen Aussagen nicht herangezogen werden, es sei denn, sie sind selbst Untersuchungsgegenstand. Bei Internetquellen solltest Du vorsichtig sein und abwägen, ob ihre Qualität dem wissenschaftlichen Anspruch genügt. Findet man benötigte Informationen, z. B. biographische Daten, historische Entwicklungen, theoretische Grundlagen etc., auch in gedruckten Publikationen, so sollte man die gedruckten Ausgaben vorziehen.
Um ein plakatives Beispiel zu nennen: Schreibt man über die Philosophiegeschichte Ostasiens, so sollte man seine Informationen aus facheinschlägiger Literatur entnehmen, nicht hingegen aus der Wikipedia. Bezieht man sich allerdings auf Aussagen von noch lebenden Politikern, deren Interviews nur im Internet verfügbar sind, so muss man natürlich die Internetseiten heranziehen und zitieren.
Entnimm Zitate möglichst dem Originaltext, d. h. der sogenannten Primärquelle.
Unveröffentlichte Arbeiten und Archivdokumente müssen als „nichtveröffentlichte Quellen“ gekennzeichnet werden. Mündliche Auskünfte, Vorträge etc. dürfen zitiert werden, diese musst Du aber als solche unter Angabe des Urhebers kennzeichnen, ohne sie ins Literaturverzeichnis aufzunehmen.
Man unterscheidet einerseits zwischen wörtlichem (direktem) und sinngemäßem (indirektem) Zitat. Andererseits gibt es verschiedene Zitierweisen. Beachte hinsichtlich dieser Zitierweisen die Konventionen in Deinem Fachgebiet und halte Dich an die Vorgaben Deines Institutes.
Die Entscheidung, ob eine Aussage wörtlich oder sinngemäß zitiert werden soll, ist nicht immer einfach zu treffen. Als Faustregel für direkte Zitate gilt: Prägnante Aussagen, die entweder etwas veranschaulichen sollen oder auf die Bezug genommen wird, werden wörtlich zitiert. Sätze und Gedanken, die einfach in eigenen Worten geschrieben werden können, werden in der Regel sinngemäß zitiert.
Formale Regeln beim wörtlichen Zitieren:
[…] welche nicht nur ein Thema oder eine schöne Melodie ist, sondern vielmehr die „Logik der musikalischen Entwicklung“11.
„Mir scheint, daß seit Beethoven der Beweis für die Sinnlosigkeit der Symphonie erbracht wurde. Ohnehin ist sie bei Mendelssohn und Schumann nur mehr die achtenswerte Wiederholung der gleichen Formen mit schwächeren Kräften.“15
Diese Worte stammen von Claude Debussy, anlässlich der Uraufführung von Georges-Martin Witkowskis Sinfonie d-Moll im Jahr 1901. Debussy, der die Gattung Sinfonie als der […]
Hausmann, Martin: Pädagogik im Grundschulalter, Mainz 2000, S. 20, zit. nach: Zenger, Roswitha: Pädagogische Methoden, München u. a. 2010, S. 209.
Von einem sinngemäßen oder indirekten Zitieren spricht man dann, wenn man den Inhalt eines Textes nicht wörtlich, sondern in eigenen Worten wiedergeben möchte. Du musst diesbezüglich weniger formale Regeln beachten. Achte allerdings darauf, dass Du die Aussagen richtig wiedergibst! Indirekte Zitate werden nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet, sondern im Quellenverweis durch ein „Vgl.“ (Vergleiche).
Beachte, dass Du sinngemäße Zitate im Konjunktiv der indirekten Rede schreibst. Dadurch wird angezeigt, dass Du Äußerungen anderer Wissenschaftler wiedergibst.
Mauner ist der Meinung, präzises Formulieren sei ein wesentliches Merkmal wissenschaftlichen Arbeitens (vgl. 1983:17).
Die deutsche Zitierweise: In der deutschen Zitierweise wird mit Fußnoten gearbeitet. Hinter jedes Zitat fügst Du eine hochgestellte Ziffer, die sich auf eine Fußnote mit dem Quellenbeleg bezieht. Erscheint die betreffende Publikation zum ersten Mal in Deinem Text, so schreibst Du einen Vollbeleg. Ab dem zweiten Erscheinen einer Publikation verwendet man den Kurzbeleg.
Vor allem Arnold Schering war mit seiner Auffassung, dass Musik als „Tondichtung“ die Symbolisierung von Sinngehalten, Affekten, Gefühlen und Stimmungen sei, und von Komponisten aus diesem Grund „Tonsymbole“ erschaffen wurden, die es unter Berücksichtigung der geschichtlichen Grundlage zu entschlüsseln gelte, prägend.21
21Vgl. Hans Aerts, „Modell“ und „Topos“ in der deutschsprachigen Musiktheorie seit Riemann, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie 4/12 (2007), S. 153.
Bei dieser Fußnote handelt es sich um einen Vollbeleg, hier werden alle Angaben zur Publikation gegeben. Tritt diese Quelle in der Arbeit ein weiteres Mal auf, wird nur mehr der Kurzbeleg genannt:
Vgl. Hans Aerts, „Modell“ und „Topos“ in der deutschsprachigen Musiktheorie seit Riemann, S. 154.
Hier müssen nur mehr der Autor, der Titel (bei Bedarf abgekürzt) und die Seitenangabe genannt werden.
SONDERFALL: Wird aus einer Publikation zwei oder mehrere Male hintereinander zitiert, kann man die Abkürzung „ebda.“ [für ebenda] oder lateinisch „ibid.“, „ibd.“ oder „ib.“ [für ibidem] verwenden. Das bedeutet, dass ein Zitat, welches mit „ebda.“ oder „ibid.“ gekennzeichnet wird, dieselben Quellenangaben wie der Quellenbeleg direkt davor aufweist.
Achtung beim nachträglichen Ändern und Korrigieren: Fügst Du zwischen einen Beleg und dem folgenden „ebda.“ noch ein Zitat ein, musst Du das ursprüngliche „ebda.“ auch ändern! Nicht alle Betreuer sind Anhänger des „ebda.“ bzw. „ibid.“. Sie ziehen die Kurzbelege vor.
Achtung beim Seitenumbruch: Neue Seiten sollten nicht mit „ebda.“ beginnen, sondern mit einem vollen Quellenbeleg.
Welche Informationen Du für Vollbelege brauchst, wird Dir anhand der folgenden Übersicht erklärt. Einen Hinweis gibt es hier: Viele Institute schreiben Teile des Zitates kursiv, andere wiederum nicht. Informiere Dich! Prinzipiell gilt, dass jeder Publikationstyp eine eigene Form hat:
Eine Monographie (eigenständiges Werk, zumeist nur ein Autor) zitiert man nach diesem Modell:
Vorname Nachname, Titel. Untertitel, Erscheinungsort Erscheinungsjahr, Seitenangabe.
Hermann Jacobs, Einführung in die Grundschulpädagogik, Wien 1984, S. 88.
Vorname Nachname, Titel. Untertitel, Ort Jahr (Reihentitel Reihenband), Seitenangabe.
Florian Absenger, Architektur im 20. Jahrhundert, Mainz 2009 (Architektur im Wandel 7), S. 450.
Vorname Nachname, Titel des Aufsatzes, in: Titel des Sammelbandes, hg. von Vorname Nachname, Ort Jahr, Seitenangabe.
Karlheinz Meister, Stravinskijs Neoklassizismus, in: Festschrift für Egon Zaucher zum 70. Geburtstag, hg. von Heinrich Schmal und Karlheinz Schlager, Frankfurt 1980, S. 579.
Ist dieser Sammelband in einer Reihe erschienen, dann gibt man diese Information genau wie bei einer Monographie an. Sind mehrere Herausgeber beteiligt, so schreibt man: hgg. von Vorname Nachname, Vorname Nachname etc. Den letzten Herausgeber fügt man mit „und Vorname Nachname“ dazu,
z. B.: hgg. von Hubert Traxner, Stefan Lofer, Johanna Fuchs und Manuel Winter.
Vorname Nachname, Titel des Artikels, in: Name der Zeitschrift Jahrgang (Erscheinungsjahr), Seitenangabe.
John Igudesman, Gotische Architektur in Wien, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 99/Nr. 3 (2003), S. 336.
Die Herausgeber und den Erscheinungsort gibt man in diesem Fall nicht an.
Vorname Nachname, Art. Titel des Artikels, in: Name des Lexikons Bandnummer, hg. von: Vorname Nachname, Ort Jahr, Seitenangabe.
Stevens Walsh, Art. Stravinsky, Igor, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians 24, hg. von Stanley Sadie und John Tyrell, London (u. a.) 2001, S. 529.
Mit Art. kürzt man ab, dass man einen Artikel zitiert. In manchen Lexika werden nicht die Seiten nummeriert, sondern die Spalten. In diesem Fall kürzt man mit Sp. ab.
Max Mangart: Die Rezeption chinesischer Philosophie in Europa, unv. Diss., Universität München 2013, S. 117.
Vorname Name, Titel der Hochschulschrift, Typ der Hochschulschrift, Universität Erscheinungsort Jahr, Seitenangabe.
Der Erscheinungsort ist in diesem Fall die Universität, an der die Arbeit eingereicht wurde; das Erscheinungsjahr ist das Jahr der Einreichung (steht auf dem Titelblatt). Die Angaben zum Typ der Hochschulschrift werden variabel gehandhabt. So kann man beispielsweise schreiben: unveröffentlichte Master Arbeit oder unv. Diss. (unveröffentlichte Dissertation), Habil. (Habilitation).
Vorname Nachname, Titel des Artikels. Untertitel, in: Name der Zeitung (Jahr), Nr. X, Seitenangabe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz-Ulrich_Hartl (Stand: 09.09.2014).
Sobald es sich um Aufsätze handelt, ein Autor und das Datum des Artikels bekannt sind, zitiert man beispielsweise so:
Ulrich Möller-Arnsberg, SWR Orchesterfusion. Protest weitet sich aus (10.02.2014), URL: http://www.br.de/radio/br-klassik/sendungen/allegro/swr-orchester- fusion100.html (Stand: 09.09.2014).
Sofern sich Dein Zitat auf mehrere Seiten bezieht, musst Du diese auch angeben. Manche Institute verlangen genaue Angaben, wie S. 4–5; andere erlauben die folgende Schreibweise: S. 4f. Das bedeutet, das Zitat bezieht sich auf die Seite 4 und die folgende Seite. Sind es mehr als eine folgende Seite, so schreibt man S. 4ff.
Verlage müssen nicht angegeben werden. Wenn man ihre Nennung dennoch für notwendig erachtet, kann man dies in dieser Form tun:
Verlagsort(e): Verlagsname Jahr, Seitenangabe.
Bei der Harvard-Zitierweise werden die Quellenverweise nicht als Fußnote geschrieben, sondern als Kurzverweis, der sich auf das Literaturverzeichnis bezieht, direkt hinter den Zitaten. Folgende Beispiele sollen Dir helfen, diese Zitierweise zu verstehen.
Tāla ist, wie bereits erwähnt, eines der beiden Grundprinzipien der indischen Kunstmusiktraditionen. Es handelt sich hierbei um ein „zyklische[s] Zeitmaß“ (Junius 1983:17), welches in Form von immer wiederkehrenden „rhythmisch-metrische[n] Zeitenkreise[n]“ (Junius 1983:17) angewandt wird.
(Junius 1983:17) ist in diesem Fall der Verweis auf das Literaturverzeichnis und setzt sich zusammen aus dem Nachnamen des Autors, dem Publikationsjahr und der Seitenzahl.
Über den Ursprung des Wortes „tāla“ gibt es mehrere unterschiedliche Auffassungen: Śārngadeva, ein bedeutender indischer Theoretiker des 13. Jahrhunderts und Verfasser des Traktats Samgītaratnākara glaubt, dass tālā (= „Handfläche“) der Ursprung des Terminus tāla sei (vgl. Kuckertz 1996a:719). Diese Auffassung teilt auch Manfred Junius, er führt jedoch mit tālī und karatāla (diese beiden Wörter bedeuten ebenfalls „Handfläche“) zwei weitere Möglichkeiten an (vgl. 1983:25). Diese Ableitung beruht auf der Gewohnheit, den tāla-Zyklus durch Händeklatschen darzustellen.
Indologen jedoch glauben, dass sich tāla aus dem Wort tāda (= schlagend, Schlag) entwickelt haben könnte (vgl. Kuckertz 1996a:719; Kuckertz 1970:56); […]
Mit dem vgl. kennzeichnest du, dass Du indirekt zitiert hast.
Im Quellenverweis (vgl. Kuckertz 1996a:719) findest Du eine weitere wichtige Information: In dieser Arbeit wurden zwei Publikationen von Kuckertz verwendet, die zufälligerweise beide im Jahr 1996 erschienen sind. Um einen Quellenbeleg nun eindeutig zuordnen zu können, kennzeichnest Du die Jahreszahl mit a, b, c, d…, um die Publikationen eines Autors aus demselben Jahr auseinanderhalten zu können.
Erwähnst Du den Namen des Autors bereits im Text, so brauchst Du diese Information im Quellenverweis nicht nochmals angeben.
Beziehst Du Dich bei einer Aussage auf zwei oder mehr Quellen, so trennst Du diese mithilfe eines Semikolons.
Wurde eine Publikation von mehreren Autoren verfasst, so gibt man diese an, sofern es nicht mehr als drei sind, z. B.: (Reisner/Jacobsen/Johnson 1984). Sind mehr als drei Autoren beteiligt, so gibt man nur den ersten an, fügt aber ein et al. oder u. a. ein: (Clifford et al. 1988) oder (Clifford u. a. 1988).
Jacobsen 1999:44 → Zitat befindet sich auf S. 44.
Jacobsen 1999:44f. → Zitat befindet sich auf S. 44 und 45.
Jacobsen 1999:44ff. → Zitat befindet sich auf S. 44, 45 und 46.
Jacobsen 1999:44–49 → Zitat befindet sich auf den S. 44 bis 49.
Jacobsen 1999:44 und 52 → Zitat befindet sich auf den S. 44 und 52.
In der amerikanischen Zitierweise ist es beim Kurzbeleg im Text unerheblich, um welchen Publikationstyp es sich handelt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Kurzbeleg zu gestalten. Es gibt beispielsweise auch diese Varianten: (Johnson 1985, S. 14), (Johnson, 1985, S. 14), (Johnson 1985: 14) [mit Leerzeichen zwischen Doppelpunkt und Seitenangabe].
Wird aus einer Publikation zwei oder mehrere Male hintereinander zitiert, kann man die Abkürzung „ebda.“ [für ebenda] oder lateinisch „ibid.“, „ibd.“ oder „ib.“ [für ibidem] verwenden. Das bedeutet, dass ein Zitat, welches mit „ebda.“ oder „ibid.“ gekennzeichnet wird, dieselben Quellenangaben wie der Quellenbeleg direkt davor aufweist.
Achtung bei nachträglichen Änderungen und Korrekturen: Fügst Du zwischen einen Beleg und dem folgenden „ebda.“ noch ein Zitat ein, musst Du das ursprüngliche „ebda.“ auch ändern!
Nicht alle Betreuer sind Anhänger des „ebda.“ bzw. „ibid.“. Manche ziehen Kurzbelege vor.
Auch interessant: Ghostwriting verstehen und Gefahren erkennen.
Alle Quellen, die Du in Deiner Arbeit verwendet hast, müssen im Literaturverzeichnis erscheinen. Quellen, die Du zwar bei der Literaturrecherche gefunden, aber nicht verwendet hast, nimmst Du auch nicht in Dein Literaturverzeichnis mit auf. Ordne Dein Literaturverzeichnis alphabetisch, die Leser sollen in der Lage sein, die Einträge schnell zu finden.
Abhängig von der verwendeten Zitierweise und vom Institut gibt es formale Gestaltungsrichtlinien, die Du beachten solltest. Wichtig ist, dass Du eine einheitliche Gestaltungsform wählst. Informiere Dich über die gültigen Richtlinien Deines Instituts und befolge die Anweisungen genau. Einerseits hinterlässt Deine Arbeit einen „sauberen“ Eindruck, wenn die formalen Anforderungen stimmen, andererseits wird deren Einhaltung von den Betreuern in der Regel eingefordert.
In der deutschen Zitierweise musst Du beim Erstellen des Literaturverzeichnisses lediglich zwei Aspekte berücksichtigen. Grundsätzlich erscheinen alle Informationen, die Du bereits in den Fußnoten erwähnt hast, auch im Literaturverzeichnis. Ausnahmen: In den Fußnoten werden die Autoren mit Vornamen und Nachnamen genannt, im Literaturverzeichnis hingegen in der Reihenfolge Nachname, Vorname.
Bei Zeitschriftenartikeln oder Aufsätzen, die in Sammelpublikationen erschienen sind, muss der Umfang des Artikels angegeben werden.
Zur besseren Verdeutlichung ein kommentiertes Beispiel (die Kommentare stehen in eckigen Klammern und sind fett formatiert):
Kommentiertes Literaturverzeichnis
Während Du in den Text nur verkürzte Quellenbelege eingefügt hast, musst Du bei der Harvard-Methode im Literaturverzeichnis nun alle Informationen über den Publikationstyp (Monographie, Aufsatz in einem Sammelband, Aufsatz in einer Zeitschrift, Lexikonartikel, Hochschulschriften, Zeitungen, Internet) Deiner Quelle angeben. Im Kapitel „Deutsche Zitierweise“ findest Du Informationen über die einzelnen Publikationstypen. Mehr noch zum APA-Style findest Du in unserer Wissensdatenbank!
Bitte beachte, dass manche Institute Teile der Quellenbelege kursiv schreiben. Informiere Dich!
Nachname, Vorname (Jahr). Titel der Publikation: Untertitel. Ort: Verlag.
Dick, Robert (1993). Neuer Weg durch neue Technik. Frankfurt am Main: Zimmermann.
Bei mehreren Autoren müssen alle Autoren angeführt werden, in der Reihenfolge ihres Erscheinens im Buch: Nachname 1, Vorname 1; Nachname 2, Vorname 2 & Nachname 3, Vorname 3 (Jahr). Titel der Publikation usw. Man kann die einzelnen Autoren auch mit Schrägstrichen trennen.
Reihentitel werden nicht immer genannt, wohl aber Titel und Band bei einem mehrbändigen Werk:
Nachname, Vorname (Jahr). Titel der gesamten Publikation: Bd. X [Nummer einfügen]. Titel des Buches: Untertitel. Ort: Verlag.
Oesch, Hans (1987). Neues Handbuch der Musikwissenschaft: Bd. 9. Außereuropäische Musik. Laaber: Laaber-Verlag.
Nachname, Vorname (Jahr). Titel des Buches: Untertitel. Ort: Verlag (Reihentitel Nummer).
Junius, Manfred (1983). Die Tālas der nordindischen Musik. München, Salzburg: Katzbichler (Ngoma 5).
Will man einen gesamten Sammelband zitieren, so muss der Herausgeber an erster Stelle genannt werden:
Doderer, K. (Hg.) (1984). Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur. Zweiter Band: I-O. Weinheim und Basel: Beltz Verlag.
Nachname, Vorname (Hg.) (Jahr). Titel der Publikation: Untertitel. Ort: Verlag.
Bei mehreren Herausgebern führt man alle an und kennzeichnet dies mit (Hgg.) statt (Hg.).
Nachname, Vorname (Jahr). Titel des Aufsatzes. In: Nachname, Vorname des Herausgebers (Hg.), Titel des Buches (S. x–y). Ort: Verlag.
Jost, Ekkehard (1982). Sozialpsychologische Dimensionen des musikalischen Geschmacks. In: Carl Dahlhaus & Helga de la Motte-Haber (Hgg.), Neues Handbuch der Musikwissenschaft 10 (S. 245–268). Wiesbaden: Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Laaber: Laaber-Verlag.
Nachname, Vorname (Jahr). Titel des Aufsatzes. In: Titel der Zeitschrift, Jahrgang, S. x–y.
Mitrovic, Branko (2003). Aesthetic Formalism in Renaissance Architectural Theory. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte 66/Nr. 3, S. 339–360
Statt „Abrufdatum Tag.Monat.Jahr, von …“ kann auch „Zugriff am Tag.Monat. Jahr über http://…“ oder „Letzter Zugriff Tag.Monat.Jahr über http://…“ geschrieben werden.
Nachname, Vorname (Jahr). Titel des Aufsatzes. Abrufdatum Tag.Monat.Jahr, von http://www….. [komplette URL einfügen!] Gegebenenfalls müssen diese Angaben noch durch Titel der Zeitschrift und Jahrgang ergänzt werden.
Möller-Arnsberg, Ulrich (2014). SWR Orchesterfusion. Protest weitet sich aus. Abrufdatum 09.09.2014, von http://www.br.de/radio/br-klassik/sendungen/allegro/ swr-orchester-fusion100.html.
Murch, Gerald M. & Woodworth, Gail L. (1977). Wahrnehmung. Stuttgart (u. a): Kohlhammer.
Sowohl in der deutschen als auch in der amerikanischen Zitierweise gibt es mehrere Gestaltungsvarianten der Literaturbelege. Befolge diesbezüglich die formalen Vorgaben Deines Instituts. Folgende Beispiele zeigen Dir die möglichen Unterschiede:
Hollstein, G. & Sonnenmoser, M. (2010). Werkstatt Bilderbuch. Allgemeine Grundlagen, Vorschläge und Materialien für den Unterricht in der Grundschule (3. unveränderte Auflage). Baltmannsweiler: Schneider Verlag.
Achtung auf die kursive Schreibweise, ihre Verwendung variiert in den einzelnen Zitierrichtlinien.
vLiu, C.C./Ryan, S. G. 1995. The effect of bank loan portfolio composition on the market reaction to and anticipation of loan loss provisions. Journal of Accounting Research, 33. Jg., Nr. 1, 77–94.
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Mo. – Fr. von 9.00 – 17.30 Uhr
Zitieren bedeutet, dass Du etwas wiedergibst, was von einer anderen Person gesagt, geschrieben oder geschaffen wurde. Beispielsweise in wissenschaftlichen Arbeiten musst du diese Passagen richtig kennzeichnen, um deutlich zu machen, dass es sich um ein Zitat handelt.
Beim Zitieren sollte man sehr sorgsam vorgehen und lieber alles doppelt überprüfen. Sonst kann es sein, dass man mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert wird! Um das zu vermeiden, kann man auf eine Plagiatsprüfung zurückgreifen. Dabei werden alle zitierten Stellen markiert und man kann alles noch einmal überprüfen.
Zitate kannst Du auf ganz verschiedene Art und Weisen kennzeichnen. Hierbei wird meist im Text direkt eine Anmerkung gemacht oder eine Fußnote eingefügt. Dabei wird dann am Ende der Seite der Vermerk gemacht, woher das Zitat stammt. Alle zitierten Werke werden dann meist in einem Literaturverzeichnis am Ende noch einmal aufgeführt.
Welchen Zitierstil Du nutzen sollst, kommt ganz auf Deine Vorgaben an. Bei wissenschaftlichen Arbeiten wird die Art zu Zitieren oft von der Universität vorgegeben. Wenn Du Dir unsicher bist, solltest Du in jeden Fall noch einmal nachfragen, um keine Fehler zu begehen. Falls es keine genauen Vorgaben gibt, gilt: Hauptsache einheitlich!
Auch Zitate aus dem Internet müssen gekennzeichnet werden. Egal, ob Du eine Idee oder ganze Sätze zitierst, musst Du immer vermerken, woher das Zitat kommt. Hierbei wird meist die betreffende Seite als Quelle angeben sowie das Datum, an dem die Seite aufgerufen wurde. Denn Internet-Seiten können natürlich immer wieder geändert werden.