Die deutsche Zitierweise und richtiges Zitieren überhaupt spielen für wissenschaftliches Arbeiten eine wichtige Rolle. Bei fehlerhaften Zitaten kann schließlich schlimmstenfalls eine Aussage nicht zu ihrer Quelle zurückverfolgt werden. Es kann deshalb ein Plagiatsverdacht entstehen.
APA, Harvard, deutsche Zitierweise – Zitierstile gibt es dabei in vielen Variationen. Doch auch innerhalb einer Zitierweise gibt es einiges zu beachten. Die Anforderungen variieren überdies je nach Art der Quelle. Hier erhältst du einen Überblick, wie man Sammelbände in der deutschen Zitierweise in der Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation belegt.
Deutsche Zitierweise in der Bachelorarbeit und Masterarbeit
Bei der deutschen Zitierweise erhalten direkte und indirekte Zitate ihren Quellverweis in der Fußnote. Zu dieser gibt es nach dem Zitat im Text einen Hinweis in Form einer hochgestellten Zahl. Diese wird gleichfalls fortlaufend vergeben. Er zeigt dann an, welche Fußnote zu welchem Zitat gehört (Sandberg 2017, S. 126).
Die deutsche Methode zählt übrigens zu den langen Zitierweisen. Hier reichen manchmal auch gekürzte Angaben in der Fußnote. Die vollständigen Angaben brauchst du aber nur dann, wenn du eine Quelle zum ersten Mal zitierst. Wenn du eine Quelle jedoch erneut zitierst, reicht ein Kurzbeleg, z. B. in der Form „Autor Jahr, Seitenzahl“. Das gilt aber nicht unmittelbar nach der vorherigen Nennung. Wichtig ist aber, dass die zuvor zitierte Quelle auch im Kurzbeleg klar identifizierbar ist. Wenn du hingegen direkt aufeinander folgend denselben Autor zitierst, kannst du dies mit „Ders.“ (derselbe) angeben. Bei aufeinander folgenden Zitaten in der Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation aus derselben Quelle reicht außerdem der Hinweis „Ebd.“ für ebenda (Balzert et al. 2008, S. 109).
Beispiel für ein direktes Zitat:
Abb. 1: Beispiel für Fußnoten bei direkten Zitaten aus Sammelbänden mit Anmerkungen.
Beispiel für ein indirektes Zitat:
Abb. 2: Beispiel für Fußnoten bei indirekten Zitaten aus Sammelbänden mit Anmerkungen.
Allerdings ersetzt andernfalls auch die Nennung detaillierter bibliografischer Angaben in der Fußnote nicht das Literaturverzeichnis. Es steht außerdem am Ende einer wissenschaftlichen Arbeit. Dieses ist zudem als übersichtliche Auflistung aller Quellen weiterhin ein Muss (Balzert et al. 2008, S. 96).
So zitiert man Sammelbände in der deutschen Zitierweise
Es gibt aber etwas Kniffliges bei allen Zitierarten. Je nach Art der Quelle gibt es unterschiedliche Regeln. Eine Art von Quelle, die häufig zitiert wird, ist überdies der Sammelband. Darin enthalten sind demnach Aufsätze von verschiedenen Autoren. Diese sind dann von einer Person oder Institution herausgegeben.
Den Sammelband als Ganzes zitieren
Zitierst du allgemein aus einem Sammelband, wird der Herausgeber schließlich als Autor geführt (siehe dazu auch die Hinweise der Uni Erlangen). Das ist auch der Fall, wenn du dich schließlich nicht auf einen konkreten Aufsatz beziehst. Die Daten für das Langzitat lauten dann wie folgt.
Beispiel:
Nachname, Vorname (Hg.) (2018): Titel, Ort: Verlag.
Einen Aufsatz aus einem Sammelband zitieren
Häufiger ist es jedoch der Fall, dass du aus einem Aufsatz in einem Sammelband zitierst. Dabei sind dann unweigerlich mehr Informationen für den Beleg erforderlich. Das Langzitat benötigt zusätzlich also Informationen zum Autor. Ebenfalls wichtig sind der Titel des Aufsatzes sowie die Angabe der Seitenzahlen. Sie geben an, auf welchen Seiten der Aufsatz im Sammelband schließlich zu finden ist.
Bei den Namen des Autors und Herausgebers gibt es demnach die folgenden Regeln bei der Reihenfolge:
Beispiel:
Name, Vorname des Autors
oder
Vorname Name des Herausgebers.
Der Herausgeber wird außerdem mit einem entsprechenden Hinweis (Hg.) gekennzeichnet.
Sammelbände im Literaturverzeichnis
So könnten die Quellverweise dann in der deutschen Zitierweise im Literaturverzeichnis aussehen.
Beispiel:
Knapp, Annelie: Interkulturelle Kompetenz. Eine sprachwissenschaftliche Perspektive, in: Georg Auernheimer (Hg.): Interkulturelle Kompetenz und pädagogische Professionalität, 2. Auflage, Wiesbaden 2008, S. 81-100.
Sammelbände in der deutschen Zitierweise unterscheidet man schließlich danach, ob der gesamte Band oder bloß ein Aufsatz daraus zitiert werden soll. Danach richtet sich außerdem die Reihenfolge und Anzahl der Informationen, die dann für das Zitat nötig sind. Einen Sammelband zu zitieren ist also nicht kompliziert. Solltest du aber dennoch lieber ein Lektorat der Masterarbeit, Bachelorarbeit oder Dissertation in Anspruch nehmen wollen, ist das auch mit Blick auf eine Plagiatsprüfung bestimmt keine schlechte Idee.
Literatur
Balzert, Helmut et al. (2008): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation, Präsentation, Herdecke/Witten.
Sandberg, Berit (2017): Wissenschaftliches Arbeiten von Abbildung bis Zitat. Lehr- und Übungsbuch, 3. Auflage Berlin/Boston.
Weiterführende Literatur:
Heesen, Bernd (2014): Wissenschaftliches Arbeiten. Methodenwissen für das Bachelor-, Master- und Promotionsstudium, 3. Auflage Berlin/Heidelberg.
Jele, Harald (2012): Wissenschaftliches Arbeiten. Zitieren, Stuttgart.