- Wozu eine Maturaarbeit schreiben?
- Maturaarbeit schreiben: Themenwahl der Maturaarbeit
- Maturaarbeit schreiben: Bearbeitungsphasen der Maturaarbeit
- Wie schreibt man eine Maturaarbeit?
- Vorgehensweise beim Schreiben einer Maturaarbeit
- Was sollte man noch zur Maturaarbeit wissen?
- Literatur zu Maturaarbeit schreiben
Eine Maturaarbeit schreiben müssen fast alle Maturanden: Jeder, der an einer schweizerischen Universität studieren möchte, muss als Voraussetzung hierfür in seiner Matura eine Maturaarbeit schreiben und mündlich präsentieren. Die Maturaarbeit kann man dabei alleine oder in einer Gruppe erstellen. Sie wird in der Regel im letzten, manchmal auch im vorletzten Jahr vor den Maturitätsprüfungen geschrieben. Das Thema der Arbeit kann man dann frei aus den in der Mittelschule belegten Fächern wählen.
In diesem Artikel erklären wir genauer, was eine Maturaarbeit dementsprechend ist und wie man beim Schreiben der Arbeit am besten vorgeht. Darüber hinaus geben wir hilfreiche Tipps und Informationen, damit die Arbeit ohne Stress, Schlafmangel oder Kopfschmerzen gelingt.
Wozu eine Maturaarbeit schreiben?
Mit der Maturaarbeit hat man als Schüler zum ersten Mal die Chance, ein Thema bzw. eine längere Aufgabenstellung selbstständig – einzeln oder in einer Gruppe – zu bearbeiten und somit die wissenschaftliche Arbeitsweise kennen zu lernen. Die erfolgreiche Arbeit dient überdies als Beweis der Hochschulreife der Schüler. Hierdurch wird also ausgedrückt, dass er oder sie fähig ist zu studieren und in der Zukunft auch eine Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit zu schreiben.
Maturaarbeit schreiben: Themenwahl der Maturaarbeit
Vielen fällt es nicht leicht, ein passendes Thema zum Maturaarbeit Schreiben zu finden. Am besten sucht man deshalb das Thema nach eigenen Interessen in denjenigen Fächern aus, für die man sich am meisten begeistert. Wenn man dann anfängt, mehr Fachliteratur zu recherchieren und in einem spannenden Themengebiet zu lesen und sich damit intensiver auseinandersetzt, stößt man häufig bereits auf neue Aspekte und Details, über die man eventuell schreiben kann.
Eine gute Idee ist es auch, mit anderen – Eltern, Freunden oder Lehrern – über das Thema zu sprechen. Diese Menschen haben vielleicht zusätzliches Wissen oder neue Anregungen, die dann bei der konkreteren Themenwahl helfen können.
Interdisziplinäre, originelle und innovative Themen werden bei Maturaarbeiten im Grunde genommen sehr gerne gesehen. Man sollte aber in jedem Fall darauf achten, dass das Thema genügend Stoff bietet, damit man sich wirklich selbstständig damit auseinandersetzen kann. Man soll in der Arbeit schließlich nicht bloß Informationen wiedergeben. Die individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema soll klar erkennbar sein (siehe hierzu auch die Hinweise des Gymnasiums Oberaargau).
Je nach Fachgebiet kann die Arbeit somit zum Beispiel naturwissenschaftlich, künstlerisch-kreativ, technisch, analytisch oder praktisch ausfallen. Es ist überdies eine gute Idee, sich andere Arbeiten anzuschauen, bevor man mit dem Schreiben der eigenen Arbeit beginnt. Im Internet kann man viele Beispiele für gute Arbeiten und Themen finden (siehe hierzu etwa die Hinweise des Gymnasiums Muttenz).
Maturaarbeit schreiben: Bearbeitungsphasen der Maturaarbeit
Die Bearbeitung der Arbeit kann in drei Hauptphasen eingeteilt werden: die Vorbereitungsphase, die Arbeitsphase und die Bewertung.
Die Vorbereitungsphase dauert in etwa drei Monate. Zunächst bekommen alle Schüler einführende Informationen zur Maturaarbeit. Dann geht es an die Suche nach einem passenden Thema und Betreuer. Wenn die grobe Idee steht und die Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird ein Vorvertrag abgegeben.
Während der Arbeitsphase wird das Thema eingehender behandelt. Das Projekt nimmt eine konkretere Gestalt an (vgl. Schmitz 2007: S. 31). Hierbei steht den Schülern die jeweilige Betreuungsperson zur Seite. Nachdem die Aufgabe nach etwa zwei Monaten Vorbereitung festgelegt wurde, wird eine Arbeitsvereinbarung abgegeben.
Nun geht es an das Erstellen der Arbeit. Hierfür sind etwa sechs Monate vorgesehen, während denen man sich intensiv mit dem Thema befasst und regelmäßig Rücksprache mit dem Betreuer hält. In einem Maturaarbeitsatelier, an dem alle Schüler pflichtmäßig teilnehmen müssen, werden praktische Aspekte der Arbeit, etwa zum Aufbau, zu den Zitierregeln wie beispielsweise die deutsche Zitierweise mit Fußnoten und die Harvard Zitierweise oder zur mündlichen Präsentation, thematisiert.
Diese Phase beinhaltet auch eine Maturaarbeitsintensivwoche. In dieser Zeit hat man die Chance, sich ausschließlich mit der Maturaarbeit zu befassen. Ablauf und Zielsetzung dieser Woche sollten im Vorfeld genau geplant und mit dem Betreuer besprochen werden. Am Ende der Arbeitsphase wird die Maturaarbeit schließlich abgegeben.
Nachdem die Betreuungsperson die Benotung der Maturaarbeit vorgenommen hat, wird diese vom Schüler oder von der Gruppe mündlich präsentiert. Dies geschieht im kleinen Rahmen – neben dem Schüler oder der Schülergruppe sind nur die Betreuungsperson sowie ein Koreferent anwesend. Die Präsentation dauert durchschnittlich 15-20 Minuten, bei Gruppen 10-15 Minuten pro Schüler.
Wie schreibt man eine Maturaarbeit?
Soll die Maturaarbeit als Gruppenarbeit eingereicht werden, so können hierfür bis zu drei Schüler ein Team bilden. Man muss jedoch argumentieren können, wieso das Thema dafür geeignet ist, dass man es als Team bearbeiten kann. Zudem muss man für die spätere Bewertung der Einzelleistungen die Aufgaben und Verantwortlichkeiten vorab klar festlegen.
Das Maturaarbeit Schreiben wird stets von einer Betreuungsperson begleitet. Man sollte sich deshalb am besten einen Betreuer aussuchen, den man mag, mit dem man sich gut versteht und bei dem man bei Unklarheiten zudem nicht zögert nachzufragen. Der Betreuer kann Tipps geben oder etwa rechtzeitig Alarm schlagen, wenn man sich beim Schreiben schließlich einmal auf dem Holzweg befinden sollte.
Vorgehensweise beim Schreiben einer Maturaarbeit
Anhand der Bearbeitungsphasen kann man sich zunächst einen groben Zeitplan erstellen. So behält man während des Schreibens den Überblick darüber, ob und wie gut man vorankommt, damit man am Ende nicht unter Zeitdruck gerät. (vgl. Weber 2010: S. 29)
Die Maturaarbeit ist nach dem folgenden Schema aufgebaut:
- Deckblatt
- Vorwort (optional)
- Inhaltsverzeichnis
- Haupttext (bestehend aus Einleitung, Hauptteil und Schluss)
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Glossar
- Eidesstattliche Erklärung
Es ist wichtig, dass bei den einzelnen Bestandteilen alle Vorgaben eingehalten werden – etwa, dass das Deckblatt alle wichtigen Angaben wie Titel der Maturaarbeit, Name des Schülers und Klassenstufe, Name des Betreuers, des Koreferenten und der Schule sowie Einreichungsort und -datum enthält.
Bei konkreten Fragen, beispielsweise zum Format, zur Seitengestaltung oder zur Zitierweise, fragt man am besten bei der Betreuungsperson nach. Diese kennt sich mit den Anforderungen der Schule aus und hat wahrscheinlich bereits Erfahrung mit anderen Maturaarbeiten. Durch den regelmäßigen Kontakt mit dem Schüler bekommt die Betreuungsperson ebenfalls einen guten Eindruck von dessen Arbeitsweise und Methodik.
Was sollte man noch zur Maturaarbeit wissen?
Eine Maturaarbeit ist in der Regel 10-20 Seiten lang. Sie muss nicht unbedingt auf Deutsch verfasst werden, sondern kann auch in einer Fremdsprache geschrieben sein, wenn diese an der Schule unterrichtet wird. In diesem Fall muss das gewählte Thema jedoch zum Sprach- bzw. Kulturraum der jeweiligen Fremdsprache passen.
Die für die Maturaarbeit vorgesehene Bearbeitungszeit soll in etwa bei 100 Arbeitsstunden liegen. Diese Stunden sind meistens für die erste Hälfte des Schuljahrs vorgesehen. Zusätzlich bekommt man eine sogenannte Maturaarbeitsintensivwoche, in der man die Maturaarbeit ohne weitere Termine oder Hausaufgaben bearbeiten kann. Nicht vergessen sollte man zudem, extra-Zeit für ein Lektorat für die Maturaarbeit einzuplanen. Gerade bei der ersten Arbeit, kann man sonst nicht sicher sein, dass keine Fehler mehr in der Arbeit sind.
Sowohl die Arbeit an sich, als auch die Präsentation der Arbeit vor einem Publikum, wird bewertet. Die Benotung reicht dabei von der Note 1 (niedrigste Bewertung) bis hin zu einer 6 (höchste Note), wobei Noten unterhalb einer 4 als ungenügend gelten. Wird die Arbeit als ungenügend bewertet, kann man als Schüler die Maturaarbeit nachbearbeiten und hat somit die Möglichkeit, seine Note zu verbessern. Gelingt dies nicht, muss man im Extremfall das Jahr wiederholen und eine neue Maturaarbeit schreiben. Die Note der Maturaarbeit wird im Maturitätszeugnis vermerkt.
Die Maturaarbeit ist eine Voraussetzung, um an einer schweizerischen Hochschule studieren zu dürfen. Sie wird meist im letzten Jahr vor den Maturitätsprüfungen erstellt und hat eine Länge von 10-20 Seiten. Sie kann aber auch in Gruppen von bis zu drei Schülern bearbeitet werden.
Die Schüler haben etwa ein halbes Jahr Zeit um während des regulären Unterrichts an der Arbeit zu schreiben. Zusätzlich steht ihnen eine Maturaarbeitsintensivwoche zur Verfügung.
Innovative, interdisziplinäre und originelle Themen werden bei Maturaarbeiten sehr gerne gesehen.
Literatur zu Maturaarbeit schreiben
Brink, Alfred (2013): Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten, 5. Aufl. Münster.
Schmitz, Martina (2007): Der rote Faden. 25 Schritte zur Fach- und Maturaarbeit, 1. Aufl. Zürich
Weber, Daniela (2010): Die erfolgreiche Abschlussarbeit für Dummies, 1. Aufl. Weinheim.
Sarah Schmitt