Die vorwissenschaftliche Maturaarbeit (auch VWA abgekürzt) ist eine zweiteilige Prüfung im Rahmen der Matura. Während der erste Teil das Schreiben umfasst, stellt der zweite Teil die Präsentation der Maturaarbeit dar. Zwar zählt zu den Anforderungen der Maturitätsarbeit das selbstständige Arbeiten. Dennoch steht jedem Maturanten ein Betreuer der vorwissenschaftlichen Arbeit zur Verfügung.
Im Rahmen der Präsentation und Diskussion stellt man die Ergebnisse der Maturitätsarbeit vor. Zudem soll erkennbar sein, dass das Thema eigenständig und fachlich kompetent behandelt wurde. Wie man dies bewerkstelligt, erklärt der folgende Artikel.
Den Anforderungen der vorwissenschaftlichen Maturitätsarbeit entsprechen: Die Präsentation
Um diesen Teilbereich der VWA erfolgreich zu absolvieren, beschäftigt man sich mit der Frage, wie eine ideale Präsentation der Maturaarbeit aussehen sollte. Dazu muss man einerseits wissen, aus welchen Teilen eine Präsentation besteht und wie lange diese dauert. Andererseits muss man bestimmte vorbereitende Arbeiten erledigen. Der Betreuer gibt im Rahmen von Gesprächen darüber Auskunft.
Die Teile der mündlichen Prüfung: Präsentation und Diskussion
Die mündliche Prüfung einer Maturaarbeit ist zweiteilig. Zunächst stellt man im Rahmen einer Präsentation der Maturaarbeit das gewählte Thema vor. Im Fokus stehen zum einen relevante Inhalte. Außerdem erläutert man zum anderen den zur Beantwortung der Fragestellung gewählten Zugang. Wichtig ist: Gefordert ist ein Problemaufriss. Eine reine Inhaltsangabe ist zu wenig.
Danach folgt ein Diskussionsteil. In diesem Teil stellt die Kommission fachliche Fragen. Diese müssen verständlich, klar und präzise beantwortet werden. Dadurch stellt man unter Beweis, dass man das Thema selbstständig bearbeitet hat. Weil in der Diskussion seitens der Kommission beurteilt wird, ob die Ziele der Maturitätsarbeit erreicht wurden, nimmt dieser Teil mehr Zeit ein.
Rahmenbedingungen der Präsentation der Maturaarbeit
Die Präsentation der Maturaarbeit sowie die Diskussion dauern insgesamt circa 10 bis 15 Minuten. Nicht in die Zeit eingerechnet werden vorbereitende Arbeiten. Darunter fallen beispielsweise das Erstellen einer PowerPoint-Präsentation sowie das Austeilen von Handouts.
Weil die Diskussion der gewichtigere Teil ist, kann die Präsentation der Maturaarbeit vorzeitig beendet werden. Dies macht entweder der Prüfer oder der Vorsitzende der Kommission. Das ist dann notwendig, wenn die Gesprächszeit überschritten wird. Detaillierte Informationen zum mündlichen Teil der VWA findet man auch auf der offiziellen VWA-Homepage des österreichischen Bildungsministeriums.
Die Maturaarbeit präsentieren: Vorbereitungsarbeiten
Zu den Anforderungen der vorwissenschaftlichen Maturitätsarbeit gehört eine souveräne Präsentation der Ergebnisse. Bei den vorbereitenden Arbeiten handelt es sich einerseits um die Beschäftigung mit dem Text. Zusätzlich überlegt man sich, welche medialen Präsentationsmittel man verwenden möchte. Zu guter Letzt probt man die Präsentation und stellt Präsentationsmaterialien zusammen. Einen guten Überblick hat das BMBF zusammengestellt.
Text
Dem Text der Präsentation der Maturaarbeit kommt im Zuge der Vorbereitung eine besondere Rolle zu. Den Zuhörern werden hier die wesentlichen Inhalte der Maturaarbeit erklärt.
Im Wesentlichen sollen die ausgearbeiteten Inhalte also klar erläutert werden. Außerdem sind die thematisierten Inhalte die Grundlage für die anschließende Diskussion.
Dabei empfiehlt sich ein strukturierter Aufbau. Einerseits plant man die Eröffnung sowie den Abschluss der Präsentation der Maturaarbeit. Andererseits baut man den Hauptteil logisch auf. Wichtige Bereiche des Themas stellt man systematisch dar. Außerdem führt man wesentliche Punkte genauer aus. Zusätzlich werden Zusammenhänge anhand eines roten Fadens aufgezeigt. Als Grundlage kann man dafür die Gliederung verwenden.
Ebenfalls zentral ist die einwandfreie Sprache auf den Folien. So wie man beim schriftlichen Teil lieber auf ein professionelles Lektorat der Maturaarbeit zurückgreifen sollte, ist es empfehlenswert, auch die Folien einmal Gegenlesen zu lassen.
Mediale Präsentation
Im Mittelpunkt der Präsentation der Maturaarbeit stehen die im schriftlichen Teil erarbeiteten Inhalte. Zwar ist die Verwendung von Präsentationsmedien empfehlenswert. Dennoch dürfen diese nicht vom Inhalt ablenken (vgl. Quilling/Nicolini 2009: 34). Damit das gelingt, sollte man folgende Ratschläge berücksichtigen.
Wichtig ist es, die Präsentation der Maturaarbeit so zu gestalten, dass die Inhalte gut vermittelt werden. Die Gestaltung an sich sollte so erfolgen, dass sie nicht in den Vordergrund rückt. Animationen oder sonstige Möglichkeiten, die ein Computerprogramm bietet, sollten sparsam eingesetzt werden.
Des Weiteren sollte man es vermeiden, Fließtexte im Bild zu verwenden. Diese lenken aber nur unnötig ab. Überdies sollte man den im Bild sichtbaren Text nicht wortwörtlich vorlesen. Besser ist es, frei zu sprechen. Den Zuhörern bietet man mithilfe von markanten Stichwörtern eine Hilfe zur besseren Orientierung während des Vortrags.
Außerdem hilft es, Grafiken und Bilder zu erstellen, um wichtige Sachverhalte besser zu erklären. Dann kann man aussagekräftige Abbildungen in die Präsentation einbinden. Auf diese Weise lassen sich viele Dinge klar auf den Punkt bringen (vgl. Nünning 2008: 174). Bezüglich der allgemeinen Gestaltung der Präsentation der Maturaarbeit, sollte man die Grundregeln beachten. Farben und Schriften beziehungsweise Schriftgrößen wählt man so, dass alles gut lesbar ist. Wer hier seine große Schwäche vermutet, kann jedoch auch auf eine professionelle Formatierung setzen.
Präsentationstraining
Bei der Präsentation der VWA stehen nicht nur die Inhalte im Vordergrund. Vielmehr wird auch darauf geachtet, wie man sein Thema präsentiert. Aufgrund dessen sollte man die Präsentation vorher auf Herz und Nieren prüfen. Nicht zuletzt auch, um die vorgegebene Zeit einzuhalten.
Dazu vergewissert man sich zunächst, ob man den Umgang mit Präsentationsmedien sicher beherrscht. Danach spricht man den Text durch. Der Fokus liegt auf dem freien Reden. Lautstärke sowie Sprechtempo sollen der Situation angepasst sein. Zudem kann man versuchen, komplexere Sachverhalte in einem Guss zu sprechen. Dadurch vermeidet man Stottern und unklare Formulierungen.
Je sicherer man den Text beherrscht, desto mehr Blickkontakt kann man mit den Zuhörern suchen. Dadurch zeigt man Sicherheit beim Vortragen. Außerdem bindet man die Zuhörer stärker ein. Die vorwissenschaftliche Maturaarbeit kann auf diese Weise souverän vorgestellt werden. Das Buch „Präsentationstraining“ von Dieter Gerhold gibt diesbezüglich viele Anregungen (Gerhold 2003).
Präsentationsmaterialien
Präsentationsmaterialien helfen bei der Präsentation der Maturaarbeit den roten Faden nicht zu verlieren. Zwar bieten Folien eine gewisse Orientierung. Dennoch kann man dadurch beim freien Reden eingeschränkt sein. Als Alternative bieten sich kleine Karten an, auf denen man wichtige Stichworte festhält.
Um den Zuhörern einen guten Überblick über das Thema zu geben, kann man Handouts erstellen. Dabei sollte man darauf achten, wichtige Themen klar darzustellen. Unübersichtliche Handouts hingegen haben meist nicht den gewünschten Effekt.
Der Betreuer der Maturitätsarbeit und seine Rolle
Zu den Anforderungen der vorwissenschaftlichen Maturitätsarbeit zählt der eigenständige Umgang mit einer selbst gewählten Fragestellung. Daher nimmt der Betreuer der vorwissenschaftlichen Arbeit auch beim mündlichen Teil der Maturaarbeit die Rolle eines Beraters ein. Genauso wie beim schriftlichen Teil werden zwar die Anforderungen und Ziele erläutert. Die Umsetzung allerdings liegt in der Verantwortung des Kandidaten.
Eine vorwissenschaftliche Maturaarbeit verlangt viele verschiedene Kompetenzen ab. Diese werden im Verlauf des Unterrichts zwar gelernt und geübt. Dennoch ist es notwendig, sich auf den mündlichen Teil genau vorzubereiten. Denn einerseits soll die Fragestellung prägnant vorgestellt werden. Andererseits führt man danach eine fachliche Diskussion. Zu guter Letzt zeigt man, ob man die geforderten Kompetenzen souverän beherrscht. Schließlich gilt aber wie so oft: Mit einer guten Vorbereitung kann man entspannt an die Präsentation gehen – schließlich hat man wenigstens die schriftlich Arbeit ja schon hinter sich!
Literatur
Gerhold, Dieter (2003): Präsentationstraining: ein Übungs- und Spielehandbuch. Praxis-Leitfaden für Trainer, Gruppenleiter und Lehrer, Paderborn.
Nünning, Vera (2008): Schlüsselkompetenzen: Qualifikationen für Studium und Beruf, Wiesbaden.
Quilling, Eike/Nicolini, Hans J. (2009): Erfolgreiche Seminargestaltung, 2. erweiterte Auflage Wiesbaden.
Weiterführende Literatur:
Peterson, Birgit (2014): Die 99 besten Schreibtipps: Für die vorwissenschaftliche Arbeit, Matura und das Studium, 2. Auflage Wien.
Prenner, Monika/Samac, Klaus (2011): Durchstarten zur vorwissenschaftlichen Arbeit, Berlin.
Schreilechner, Adelheid/Maresch, Günter (2014): Vorwissenschaftliche Arbeit, Wien.