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Diktiergerät im Studium

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Diktiergerät


Was ist ein Diktiergerät? Ein Diktiergerät ist ein nützlicher Helfer im Studium. Aus diesem Grund ist es bei manchen Projekten in der Forschung sogar unverzichtbar. Denn ein Aufnahmegerät ist vielseitig einsetzbar: Mit ihm lassen sich Interviews aufzeichnen, Ideen festhalten oder eine Prüfung vorbereiten. Daher verrät dieser Artikel, in welchen Situationen du es verwenden solltest und welche Diktiersoftware nötig ist.

Wann solltest du ein Diktiergerät im Studium verwenden?

In vielen Momenten kann ein Diktiergerät dir weiterhelfen. Denn mit einem Aufnahmegerät hast du die Möglichkeit, Gespräche dauerhaft festzuhalten. Beispielsweise gilt das sowohl für deine eigenen Gedanken, als auch für Gespräche mit anderen. Du kannst ein Diktiergerät für dich selbst nutzen, in dem du es wie ein Notizbuch verwendest. Wenn du keinen Stift zur Hand hast, sprich deine Ideen einfach auf dem Aufnahmegerät ein. So vergisst du sie nicht, falls dir unterwegs etwas einfällt (Hoffmann 2007: 150).

Auch zur Prüfungsvorbereitung oder die Vorbereitung auf ein Referat lässt sich ein Diktiergerät einsetzen. Denn wer den Lernstoff immer wieder laut vorspricht und sich anhört, prägt ihn sich besser ein (Ebbert 2014: 307). Übrigens lassen sich auf diese Weise auch mündliche Prüfungen und eine Präsentation einüben. Somit erkennt man bei den Aufnahmen auf dem Diktiergerät, an welche Stellen man unsicher wirkt oder sich nicht klar ausdrückt.

Bei manchen Methoden in der Forschung wiederum kommst du um ein Diktiergerät nicht herum. Jedenfalls für das qualitativ forschen mit Interviews bist du gezwungen, Tonaufnahmen zu machen. So schaffst du dir mit dem Aufnahmegerät die notwendigen Quellen für deine wissenschaftliche Arbeit (Dittmar 2009: 211). Anschließend kannst du diese mit einer Diktiersoftware auswerten und bei Bedarf auf eine professionelle Audiotranskription zurückgreifen.

In welchen Forschungsbereichen werden Aufnahmegeräte eingesetzt?

Viele Erkenntnisse lassen sich nur gewinnen, wenn man mithilfe eines Aufnahmegeräts Interviews mit Personen führt. Daher werden in den historischen Wissenschaften mit dem Diktiergerät häufig Gespräche mit Zeitzeugen geführt. In den Sozial- oder Medienwissenschaften benutzt man das Diktiergerät wiederum vor allem bei Interviews.

Wenn du erforschst, wie ein DDR-Bürger den Mauerfall oder ein Fernsehzuschauer einen Film wahrgenommen hat, dann musst du ihn befragen. Hierzu zeichnest du das Gespräch mit einem Aufnahmegerät auf. Wiederum in den Sprachwissenschaften werden Tonaufnahmen mit dem Diktiergerät gemacht, um sprachliche Besonderheiten wie Dialekte zu untersuchen (Dittmar 2009: 58).

Außerdem werden in den Rechtswissenschaften oder Naturwissenschaften Aufnahmegeräte verwendet, zum Beispiel für juristische Protokolle oder medizinische Berichte (Fuß/Karbach 2019: 92). Auch wenn du Versuche durchführen musst, eignet sich ein Diktiergerät. Dabei hast du oftmals die Hände nicht frei, um deine Beobachtungen während des Experiments sofort schriftlich festzuhalten. Um nichts zu vergessen, solltest du sofort alles einzusprechen. Schließlich kannst du die Aufnahme auf dem Diktiergerät dann mit einer passenden Diktiersoftware bearbeiten (Höge 2006: 29).

Wo bekommst du ein professionelles Diktiergerät?

Für Aufzeichnungen, bei denen nicht jedes Wort verständlich sein muss, reicht eine App auf dem Smartphone oder ein Diktiergerät für unter 100 Euro aus. Dagegen können hochwertige Aufnahmegeräte für detaillierte Aufnahmen bis zu 400 Euro kosten (Dittmar 2009: 58). Aber so eine teure Anschaffung eines eigenen Diktiergeräts muss nicht sein.

Denn die Bibliotheken vieler Universitäten und Hochschulen leihen auch Aufnahmegeräte aus. Übrigens ist dieser Service meist kostenlos. Allerdings musst du manchmal eine Kaution hinterlegen wie an der Universität Koblenz.

Die Hochschule Augsburg verleiht zwei Modelle:

 

Während der gängigen Ausleihzeit von vier Wochen kann man Interviews oder Sitzungen aufnehmen, oder seine Gedanken zu einer Hausarbeit oder Abschlussarbeit festhalten.

Handbuch Philips Voice Tracer LFH0652 (PDF)

Handbuch Olympus Voice Recorder WS-853 (PDF)

 

Auch zugehörige Technik für das Diktiergerät gibt es häufig zur Ausleihe. Beispielsweise bekommst du an der TU Braunschweig einen USB-Stick mit Diktiersoftware, Kopfhörer sowie Adapter für Interviews am Telefon.

Wie benutzt man ein Aufnahmegerät richtig?

Inzwischen sind Diktiergeräte einfach zu bedienen. Außerdem lassen sich Tonaufnahmen über einen Anschluss oder ein Kabel unkompliziert vom Aufnahmegerät auf den Computer übertragen (Dittmar 2009: 57). Das ist die Grundlage für eine computergestützte Analyse qualitativer Daten.

Allerdings solltest du für die Aufnahme mit dem Diktiergerät selbst einiges beachten, damit sie eine gute Qualität hat. Dabei geht es vor allem darum, Störungen während der Aufzeichnung zu vermeiden (Mikos/Wegener 2017: 310). Denn nur so kann du im Anschluss unter Beachtung aller Transkriptionsregeln ein genaues Transkript anfertigen (Fuß/Karbach 2019: 87) oder dein Interview transkribieren lassen.

Ob das Gesagte verständlich ist, lässt sich mit einem vorherigen Test überprüfen. Dafür spricht man selbst ein paar Sätze auf das Aufnahmegerät. Auch externe Mikrofone verbessern häufig die Qualität (Dittmar 2009: 58). Damit dein Mitschnitt sich später wissenschaftlich gut bearbeiten lässt, gehe am besten diese Checkliste durch.

Checkliste für eine professionelle Aufnahme mit einem Diktiergerät

Tabelle 1: Checkliste für die Funktionalität des Diktiergeräts

Vorbereitung Bin ich mit der Handhabung des Diktiergeräts vertraut? – Bedienungsanleitung lesen
– Aufnahmetest machen
Eignet sich die Umgebung für eine saubere Aufzeichnung mit dem Aufnahmegerät? – Stille Räume bevorzugen
– Bei Außenaufnahmen zusätzliches Mikrofon für das Aufnahmegerät verwenden
Ist das Aufnahmegerät vollständig aufgeladen? – Ersatzbatterien oder Akku mitnehmen
– Ladekabel bereithalten
Steht das Aufnahmegerät richtig? – Mikrofon auf den Interviewpartner ausrichten
– Diktiergerät auf einen festen Untergrund stellen
Gibt es störende Geräusche? – Fenster und Türen schließen
– Radio und andere Lärmquellen abstellen
– Smartphone lautlos schalten
Nachbereitung Habe ich eine Diktiersoftware für die Auswertung der Aufnahme? – Diktiersoftware herunterladen bzw. ausleihen
Hat die Aufnahme ein Dateiformat, das sich gut bearbeiten lässt? – Diktiersoftware herunterladen bzw. ausleihen
Habe ich eine Kopie der Aufzeichnung? – Datei zusätzlich sichern auf USB-Stick, externe Festplatte oder Cloud
Lassen sich Geräusche herausfiltern? – Qualität des Tons mit Diktiersoftware verbessern

Welche Unterschiede gibt es bei der Diktiersoftware?

Anschließend an die Aufnahme gibt es für die spätere Bearbeitung und Auswertung unterschiedliche Diktiersoftware. Je nachdem, für was du das Diktiergerät verwendest, solltest du dich zu den Funktionen der Diktiersoftware erkundigen (Mikos/Wegener 2017: 428).

  • Transkriptionssoftware: Für die Verschriftlichung eines Interviews gibt es eigene Programme. Diese Transkriptionssoftware erleichtert dir das mühsame Abtippen. Damit lässt sich die Aufnahme mit bestimmten Tastaturbefehlen einfach vor- und rückspulen. Auch kannst du bei der Diktiersoftware Marken für die Zeit einfügen. Häufig genutzt werden zum Beispiel die Programme von f4 oder EXMARaLDA (Fuß/Karbach 2019: 90 sowie Mikos/Wegener 2017: 428).
  • Spracherkennungsprogramme: Mithilfe dieser Diktiersoftware lassen sich Aufnahmen automatisch in Text umwandeln. Allerdings funktionieren sie nicht fehlerfrei. Satzzeichen müssen mitgesprochen werden. Daher ist diese Diktiersoftware für Interviews nicht geeignet. Für eigene Protokolle dagegen ist sie eine komfortable Unterstützung. Denn die Diktiersoftware lernt bei derselben Stimme dazu. So minimieren sich Fehler (ebd. 92).
  • Software für Schnitt und Bearbeitung: Bei deiner Aufnahme hört man Rauschen im Hintergrund? Oder du brauchst nur einige Ausschnitte aus einem stundenlangen Gespräch? Dann gibt es hierfür spezielle Diktiersoftware, mit der sich Geräusche herausfiltern oder bestimmte Stellen als eigene Dateien abspeichern lassen (ebd. 95).

 

Diktiersoftware f4
Abb. 2: Die Universität Bielefeld stellt die Diktiersoftware f4 zur Verfügung

Rechtliche Regelungen: Was darf man mit einem Diktiergerät aufnehmen?

Achtung:

Du solltest aufpassen, wenn du mit dem Diktiergerät nicht nur eigene Gedanken aufnimmst, sondern die eines anderen. Denn jeder hat ein Urheberrecht auf seine eigenen Aussagen. Dem Mitschnitt mit einem Aufnahmegerät muss er zustimmen.

Wer zum Beispiel für eine wissenschaftliche Arbeit Interviews führt, sollte die Teilnehmer genau über sein Vorhaben mit dem Diktiergerät informieren. Daher lässt du dir am besten eine schriftliche Einwilligung geben. Aus diesem Grund gibt es auf den Internetseiten der Hochschulen entsprechende Formulare (siehe Einwilligungserklärung der Uni Bielefeld.

Auch Mitschnitte von Vorlesungen unterliegen diesem Gesetz. Daher solltest du vorher den Dozenten fragen, ob er den Einsatz eines Aufnahmegeräts erlaubt. An der Freien Universität Berlin sind Aufnahmen für den eigenen Gebrauch genehmigt. Sie dürfen aber nicht weitergegeben werden.

Nicht jeder muss für sein Studium ein Diktiergerät kaufen. Denn oftmals reicht die Aufnahme mit dem eigenen Smartphone aus. Doch für professionelle Mitschnitte solltest du dir besser die notwendige Technik ausleihen. Daher solltest du dir am besten im Vornhinein überlegen, für was du das Aufnahmegerät brauchst. Zudem macht dir eine passende Diktiersoftware die Bearbeitung leichter.

Literatur

Dittmar, Norbert (2009): Transkription. Ein Leitfaden mit Aufgaben für Studenten, Forscher und Laien, 3. Aufl., Wiesbaden.

Ebbert, Birgit (2014): Effektiver lernen für Dummies, Weinheim.
Fuß, Susanne/Karbach, Ute (2019): Grundlagen der Transkiption, 2. Aufl., Opladen & Toronto.

Hoffmann, Erwin (2007): Manage Dich selbst und nutze Deine Zeit, Herdecke/Witten.

Höge, Holger (2006): Schriftliche Arbeiten im Studium und Beruf. Ein Leitfaden, 3. Aufl., Stuttgart.

Mikos, Lothar/Wegener, Claudia (2017): Qualitative Medienforschung. Ein Handbuch, 2. Aufl. Konstanz/München.

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