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Wissenschaftliches Arbeiten – Überblick, Definition & Tipps

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Wissenschaftliches Arbeiten


Wissenschaftliches Arbeiten in der Hausarbeit und Bachelorarbeit, aber auch in der Masterarbeit oder Dissertation ist für viele zunächst noch ein Buch mit sieben Siegeln. Es klingt jedoch wunderbar seriös und ist dabei im Studium natürlich auch absolut unverzichtbar. Aber: Was konkret bedeutet es, wissenschaftlich zu arbeiten? Und wie funktioniert es?

Was ist wissenschaftliches Arbeiten?

Wissenschaftliches Arbeiten beschreibt die Art und Weise, wie im universitären, wissenschaftlichen Kontext gearbeitet wird. Hierbei spielen Rahmenbedingungen wie Objektivität, Sachlichkeit, gute Quellen, ein Überblick über die Forschungslage und richtiges Zitieren eine wesentliche Rolle.

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Video: Wissenschaftliches Arbeiten

Für eine Abschlussarbeit geht es beim wissenschaftlichen Arbeiten darum, Dich kritisch und differenziert mit einer Fragestellung auseinanderzusetzen und diese ohne Deine eigene Meinung in den Vordergrund zu stellen zu beantworten.

Tipps für wissenschaftliches Arbeiten

Um wissenschaftliches Arbeiten zu lernen ist die erste Hausarbeit ist natürlich ein guter Zeitpunkt. Wer dabei nicht mit vagem Halbwissen von Kapitel zu Kapitel stolpern will, ist allerdings bestens beraten, wenn er sich vorher ausreichend über das wissenschaftliche Schreiben einer Hausarbeit und Seminararbeit informiert. Auch in unserer Wissensdatenbank findest Du dafür viele Tipps, Checklisten und Beispiele für Deine Hausarbeit. Einen Einstieg bekommst Du über den Überblicks-Artikel Hausarbeit schreiben!

Später musst Du dann Deine Fähigkeiten im wissenschaftlichen Arbeiten beim Bachelorarbeit schreiben vertiefen und fragst Dich, was Du dabei beachten musst? Finde hier einen Einstieg für Deine Bachelorarbeit. Zudem findest Du in unserer Wissensdatenbank Tipps zur Bachelorarbeit und alles zur Themenfindung, Planung, Gliederung einer Bachelorthesis, sowie zum Zitieren und vieles mehr. Wissenschaftlich Arbeiten kann auch Spaß machen!

Wissenschaftliches Arbeiten - eine Hausarbeit schreiben

Abb. 1: Wissenschaftliches Arbeiten – Hausarbeit schreiben

Bachelorarbeit schreiben & wissenschaftlich arbeiten

Abb. 2: Bachelorarbeit schreiben & wissenschaftlich arbeiten

Das intensive wissenschaftliche Arbeiten während der Bachelorarbeit ist nun zwei oder mehr Jahre her. Eine Masterarbeit schreiben ist nun etwas aufwändiger. Du wirst sehen, dass es sich dabei lohnt von Anfang an alles richtig zu machen. Überleg Dir genau Dein Thema, mache keine Kompromisse bei der Planung, der Quellenarbeit, dem Exzerpieren und dem korrekten Zitieren. Korrektes wissenschaftliches Arbeiten hilft Dir nicht nur bei Deiner Masterarbeit, sondern auch im akademischen Berufsleben.

Die Kür für wissenschaftliches Arbeiten ist es natürlich die Dissertation. Das ist ein sehr langwieriger Prozess, dessen Einstieg gut durchdacht und geplant sein sollte. Wer zu Beginn das Thema bzw. die Forschungsfrage beim Dissertation schreiben nicht richtig einschränkt und sich fokussiert, kann deswegen später während seiner Promotion viele Probleme bekommen.

Masterarbeit wissenschaftlich richtig verfassen

Abb. 3: Masterarbeit wissenschaftlich richtig verfassen

Wissenschaftliches Arbeiten - Dissertation schreiben

Abb. 4: Wissenschaftliches Arbeiten – Dissertation schreiben

Die 4 Schritte für wissenschaftliches Arbeiten

In der Uni geht es beim wissenschaftlichen Arbeiten meist um das Verfassen einer Abschlussarbeit – Abschluss von einem Modul, einem Seminar oder auch von Bachelor- oder Masterstudium. Was dabei wichtig ist, findest Du meist in den Vorgaben der Universitäten in diversen Leitfäden – wie zum Beispiel dem Leitfaden zur Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten der Universität Duisburg Essen. Um Arbeit nach den gängigen Standards des wissenschaftlichen Arbeitens zu konzipieren und zu verfassen, kannst Du im Allgemeinen in 4 Schritten vorgehen.

1. Relevante Frage finden & eingrenzen

Um eine solide Abschlussarbeit abzuliefern, muss natürlich klar sein, worum es darin gehen soll. Darum also steht beispielsweise im Bachelorstudium eine Fragestellung finden für die Bachelorarbeit an erster Stelle. Dafür muss man dann zunächst herausfinden, woran man Lust hat zu forschen. Meist kann man die eigenen Interessengebiete auch rasch aufspüren, indem man entsprechend die vergangenen Semester Revue passieren lässt. Dabei ist es aber dem Schreiber überlassen, ob er sich in seiner Arbeit mit der Erforschung von Phänomenen, von selbst erhobenen Daten, von Theorien oder auch Begriffen befassen will.

Hat man dann eine Fragestellung gefunden, muss man im nächsten Schritt noch prüfen, ob sie für das eigene Fach wissenschaftlich relevant ist (die Universität Regensburg hat Tipps und typische Probleme zusammengestellt, das Fehlen einer Forschungsfrage ist die Nummer 1.) Das heißt: Auch andere Akademiker haben sich dann bereits schon mit dem Thema beschäftigt, haben die eigene Fragestellung aber bisher noch nicht beantwortet. Ist dies der Fall, sollte dabei schließlich auch die Realisierbarkeit des Forschungsvorhabens auf dem Prüfstand stehen. Hierbei gilt es jedoch, die zur Verfügung stehende Zeit, die materiellen Ressourcen und zudem natürlich auch die eigenen Kompetenzen realistisch einzuschätzen (siehe dazu auch den Blog der Universität Paderborn).

In einem letzten Schritt steht die präzise Formulierung der Forschungsfrage im Fokus (vgl. Bänsch/Alewell 2013: 28). Es lohnt sich hier ausgiebig mit Wortwahl und Satzbau zu experimentieren, damit die Frage unmissverständlich ist.

2. Struktur & Methode für wissenschaftliches Arbeiten festlegen

Steht die Forschungsfrage dann auf sicheren Beinen, kann man ihr ein Geländer zur Seite stellen, an dem man sich durch den Text hangeln kann. Beispielsweise eine Gliederung der Masterarbeit zu entwickeln ist also der zweite Schritt wissenschaftlichen Arbeitens. Anhand von Hauptkapiteln, Unterkapiteln und Unterpunkten soll hierbei sichtbar werden, wie man die Forschungsfrage im Textverlauf zu beantworten plant. Es muss allerdings auch ablesbar sein, welche fachliche Methode und welche Inhalte hierfür herangezogen werden (vgl. Bänsch/Alewell 2013: 69).

Dabei ist es natürlich wichtig, diese Informationen nicht wahllos, sondern logisch zu verbinden, denn die Gliederung ist als nachvollziehbare Argumentationskette zu verstehen. Jedes Kapitel baut insofern auf das vorherige auf. Steht ein Kapitel in keinem logischen Zusammenhang zum nächsten, dann ist es entweder fehl am Platz oder sogar verzichtbar.

Die Aufteilung der zu vermittelnden Inhalte in Hauptkapitel und Unterkapitel ermöglicht während des Beantwortens der Forschungsfrage auch Exkurse. Hierbei sollte man jedoch beachten, stets den Hauptkapiteln mehr Platz und jedem Unterkapitel in etwa gleich viel Platz einzuräumen. Obgleich in Unterkapiteln lediglich Vertiefungen einzelner Aspekte ausgeführt werden, ist es wichtig, einen logischen Zusammenhang zwischen allen Haupt- und auch Unterkapiteln herzustellen. Nur auf diese Weise entsteht dabei ein Textganzes, in dem der rote Faden erkennbar ist.

Darüber hinaus hat die Gliederung noch einen weiteren Nutzen. Wer im Zuge der Schreibarbeit Gefahr läuft sich zu verzetteln, kann so dank ihr den Überblick über die eigene Arbeit behalten. Wer sich trotzdem um den roten Faden sorgt, erhält indes in einem Lektorat einer Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation wertvolle Hinweise.

3. Wissenschaftliches Arbeiten mit guten Quellen

Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet auch, den eigenen Weg zur Beantwortung der Forschungsfrage für den potentiellen Leser sowohl transparent als auch nachvollziehbar zu machen. Es muss deshalb offengelegt werden, auf welche Weise, das heißt mittels welcher Methoden und unter Zuhilfenahme welcher Quellen Wissen gewonnen wurde.

Bezieht man sich auf selbstständig geleistete Forschungsarbeit, gilt es also, das eigene Vorgehen zu begründen sowie nach Möglichkeit reproduzierbar zu machen (vgl. Kruse 2014: 23). Zieht man dagegen Forschungsmaterialien anderer für die eigene Argumentation zu Rate, beispielsweise Literatur, die man bei der Literaturrecherche gefunden hat, gelten strenge Zitationsregeln. Das Zitieren fremder Arbeiten ohne Kennzeichnung bedeutet, geistiges Eigentum zu stehlen, ist also ein Plagiat und hält dann auch keiner Plagiatsprüfung stand.

Doch nicht nur auf die richtige Zitierweise, auch auf die richtige Auswahl der Quellen kommt es an. Dabei ist es für die eigene Forschung natürlich wichtig, den bisherigen Forschungsstand zum Thema zu kennen. Sekundärliteratur muss also gewälzt werden, um bei der Beantwortung der eigenen Fragestellung zum Einsatz kommen zu können. Weil in Vorbereitung auf eine Abschlussarbeit meist aber deutlich mehr gelesen wird, als nachher tatsächlich brauchbar ist, muss man die Quellen in sorgsamer Quellenarbeit dann sorgfältig filtern. Nicht alles Wissen kann und darf schließlich Eingang in den Text finden (vgl. Theisen 2013: 46).

4. Frage sachlich & objektiv beantworten

Zwei weitere Gütekriterien für wissenschaftliches Arbeiten lauten außerdem Sachlichkeit und Objektivität. Anstelle wahlloser Annahmen oder ungestümer Ausführungen müssen begründete Argumente zur Beantwortung der Forschungsfrage führen. Subjektive Meinungen und Urteile sowie Pathos und Polemik haben dementsprechend in einem wissenschaftlichen Text der Abschlussarbeit nichts zu suchen. Objektiv hingegen ist eine Aussage immer dann, wenn sie unabhängig vom Beobachter sachlich erläutert und logisch hergeleitet, also bewiesen wird.

Das Ziel einer Forschungsarbeit ist es also, den potentiellen Leser nicht zu überreden oder zu manipulieren, sondern ihn durch gute, wissenschaftliche Qualität zu überzeugen. Sollte eine persönliche, wertende Stellungnahme einmal nicht vermeidbar sein, muss das in jedem Fall deutlich gemacht werden. Übrigens müssen Sachlichkeit und Objektivität nicht zwangsläufig zu einem staubtrockenen Schreibstil führen. Rhetorische Finessen und der ein oder andere dramaturgische Kniff haben schließlich noch keiner Abschlussarbeit geschadet.

Wissenschaftliches Arbeiten ist kein Mysterium, sondern eine Technik, die klaren Regeln folgt. Einen guten Überblick bieten auch die Leitfäden an den Universitäten, wie zum Beispiele der Leitfaden der Universität Kassel oder der Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten der Universität Osnabrück. Ziel dieses Regelwerks sind dann eine relevante, präzise formulierte Forschungsfrage und ein logischer Weg zu ihrer Beantwortung – und zwar mit Hilfe korrekt zitierter Quellen und objektiver Argumente. Nicht zu unterschätzen ist dabei der Übungseffekt. Man sollte also die Grundregeln kennen und genug Zeit haben, um sie zu verinnerlichen – und dann steht Deinem Erfolg nichts mehr im Wege.

FAQ Wissenschaftliches Arbeiten

Was sind die wichtigsten Faktoren für wissenschaftliches Arbeiten?

Besonders wichtig ist, dass Du Dich nicht allein auf Deine Erfahrung und Deine Meinung berufst. Beim wissenschaftlichen Arbeiten geht es darum, den bisherigen Forschungsstand zu einem Thema aufzuarbeiten und herauszufinden, was bereits dazu gesagt und gedacht wurde. Dann kannst Du darauf aufbauend (natürlich musst Du immer gut belegen, woher Du Dein Wissen hast) Deine eigenen Theorien und Ideen entwickeln. Hier geht es darum, gut zu begründen und sachlich zu arbeiten – Meinungen müssen immer gekennzeichnet werden und brauchen gute Argumente.

Wie kann ich wissenschaftliches Arbeiten lernen?

Wissenschaftliches Arbeiten kann man auf viele Arbeiten lernen. Die Regeln lernst Du, wenn Du Glück hast, an der Uni – in extra Seminaren oder Regelveranstaltungen. Oft werden die Grundlagen jedoch vorausgesetzt. Deshalb findest Du bei uns einen Überblick mit allen wichtigen Grundsätzen.

Kann ich Probleme bekommen, wenn ich wissenschaftliches Arbeiten nicht beherrsche?

Spätestens bei Deiner ersten Hausarbeit an der Uni wirst Du ohne die Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens Schwierigkeiten bekommen. Denn hier musst Du bereits einen Forschungsstand verfassen, richtig zitieren und gut begründete Thesen darlegen. Deshalb ist es wichtig, sich so früh wie möglich mit den Grundlagen zu befassen. Alle wichtigen Infos findest Du bei uns!

Warum ist wissenschaftliches Arbeiten so wichtig?

Wissenschaftliches Arbeiten ist wie eine Sprache – damit sich in der Forschung alle verstehen und wissen, worüber der andere spricht, muss diese Sprache gelernt sein. Denn dabei geht es nicht, dass jeder schreibt und vorgeht, wie er möchte und keine genau definierten Belege dafür angibt. Ansonsten könnte die Forschung nicht voranschreiten und jeder müsste immer von vorne anfangen.

Literatur

Bänsch, Axel/Alewell, Dorothea (2013): Wissenschaftliches Arbeiten, 11. Aufl., München.

Kruse, Otto (2014): Lesen und Schreiben, 2. Aufl., Stuttgart.

Theisen, Manuel-René (2013): Wissenschaftliches Arbeiten: Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit., 16. Aufl., München.

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