Mit einem Plagiat-Scanner überprüfst Du, ob Deine Arbeit starke Ähnlichkeit mit Deinen verwendeten Quellen oder anderen Texten hat. Für die Prüfung gibt es verschiedene kostenlose Softwares, aber auch professionelle Angebote. Wir erklären Dir, wie der Plagiat-Scanner funktioniert und welche Vor- sowie Nachteile die verschiedenen Möglichkeiten haben.
Was ist ein Plagiat-Scanner?
Für das verfassen von Abschlussarbeiten sind Plagiat-Scanner ein hilfreiches Tool. Denn für wissenschaftliches Arbeiten wird häufig Sekundärliteratur verwendet, die dann als Quelle angegeben werden muss. Denn stiehlt man geistiges Eigentum. Wird ein Plagiat aufgedeckt, gilt dies als Täuschungsversuch für die Arbeit. (Töpfer, 2009) Die Definition von Plagiaten kann dabei in den verschiedenen Wissenschaften unterschiedlich ausfallen. (Rommel, 2011) Mit einem Plagiat-Scanner kannst Du prüfen, ob Du alle zitierten Textpassagen mit Deiner verwendeten Quelle versehen hast. Außerdem prüft die Software die Ähnlichkeit Deines Textes mit anderen wissenschaftlichen Arbeiten.
Die Universitäts-Bibliothek Heidelberg hat zusammengefasst, welche Plagiat-Arten es gibt:
Abb. 1: Der Plagiats-Scanner erkennt verschiedene Varianten, Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg
Gute Plagiat-Scanner erkennen ganz verschiedene Arten von Plagiaten. Sie erkennen sowohl ein Selbstplagiat als auch ein Copy&Paste-Plagiat, ein Vollplagiat natürlich sowieso. Auch ein Übersetzungsplagiat kann eine professionelle Software aufspüren. Bei einem Ideenplagiat oder einem Strukturplagiat wird das schon schwieriger, aber falls die Software etwas übersieht, muss man natürlich immer davon ausgehen, dass der Betreuer sich in dem Gebiet auskennt und die Sekundärliteratur gut studiert hat.
Damit das Ergebnis auf ein Plagiat negativ ausfällt, solltest Du unbedingt die vorgegebene Zitierweise Deines Fachbereichs beachten. Der Plagiat-Scanner ersetzt nicht die sorgfältige Arbeit mit Quellen!
Plagiat-Scanner: So geht’s!
Die Software von einem Plagiat-Scanner durchsucht das World Wide Web, also eine unzählige Größe an Literaturquellen. (Bekavac et. al, 2009) Im ersten Schritt wird Dein gesamter Text gescannt und mit diesen Daten verglichen. Dabei können manche Plagiatssoftware zum Beispiel prüfen, ob seltene Fremdwörter besonders häufig verwendet wurden. Auch starke Stilbrüche können ein Zeichen für ein Plagiat sein. Vor allem deckt der Plagiat-Scanner auf, wie viele Teile Deines Textes mit Quellen aus der Datenbank identisch sind.
Die Systeme zeigen Dir anschließend als Ergebnis einen Ähnlichkeitsscore oder einen Report an. Die Anzahl der Übereinstimmungen von Deinem Text mit anderen Arbeiten sollte möglichst niedrig sein. Denn so kann man davon ausgehen, dass kein Plagiat vorliegt. Dennoch solltest Du Dir den Plagiatsreport genauer anschauen. Die Software markiert zitierte Stellen, die als Plagiat gelten könnten und gibt die Originalquelle dazu an. So kannst Du die fehlenden Angaben zur Quelle direkt ergänzen. Um Dich noch genauer mit den verschiedenen Softwares auseinanderzusetzen, kommst Du dir unseren großen Plagiatssoftware-Test anschauen.
Dein Schutz vor Plagiat
Einige Hochschulen bieten den Studierenden bereits Softwares zur Prüfung an. Die Sporthochschule Köln hat beispielsweise in der Prüfungsordnung verankert, dass die Absolventen der Arbeit einen Prüfbericht beilegen müssen. Dennoch entscheiden am Ende die Prüfer, ob bei den Arbeiten ein Plagiat vorliegt. Dr. Martin Nissen erklärt, dass jede Stelle des Prüfberichts noch einmal unabhängig bewertet werden muss. (Nissen, 2012)
Es ist also völlig legitim und üblich, Deine Arbeit vor der Abgabe eigenhändig auf Plagiate zu prüfen. Doch bieten kostenlose Softwares nicht das volle Ergebnis. Dies zeigen auch Studien, wie die von Katrin Köhler und Deborah Weber-Wulff. Mit einem professionellen Plagiat-Scanner bist Du eher auf der sicheren Seite.
Abb. 2: Ausschnitt eines Testergebnisses für Plagiat-Scanner-Softwares von Katrin Köhler und Deborah Weber-Wulff in 2010 (Quelle: HTW Berlin)
Das können kostenlose Plagiat-Scanner nicht
Ein Problem der kostenlosen Plagiat-Scanner ist, dass nicht alle verwendeten Quellen digitalisiert sind. Selbst gute Programme finden laut der Universität Tübingen nur 60 bis 70 Prozent der kritischen Passagen. Außerdem haben die meisten kostenlosen Softwares eine Zeichenbegrenzung. Das heißt, Du kannst nicht Deine gesamte Arbeit in einem Upload prüfen, sondern musst immer wieder einzelne Teile hochladen. Ein weiteres Problem der kostenlosen Software ist die Sprache. Viele Programme arbeiten bislang nur mit englischsprachigen Texten. Deshalb kann es bei der Prüfung von deutschen Arbeiten zu Ungenauigkeiten im Ergebnis kommen.
Vorteile von professionellen Plagiat-Scannern
Professionelle Plagiat-Scanner bringen zwar Kosten mit sich, diese lohnt es sich aber zu investieren. Die Profis bieten folgende Vorteile:
- Datenschutz: Die Nutzungsrechte Deiner Arbeit sind sicher.
- Genauigkeit: Die gesamte Arbeit wird genauestens überprüft und mit einem riesigen Datensatz an Quellen abgeglichen.
- Service: Verstehst Du die Ergebnisse Deines Reports nicht, hilft Dir eine Ansprechperson bei der Klärung Deiner Fragen.
Professionelle Plagiat-Scanner gehen mit Deinen Daten und Uploads vorsichtig um und garantieren Dir einwandfreien Datenschutz. Außerdem erhältst Du einen ausgiebigen Service im Rahmen der Prüfung. Der Report wird die genauer erläutert und es gibt eine Ansprechperson für Deine Fragen. Dies ist bei kostenlosen Scannern meist nicht der Fall, wie ebenso die HTW Berlin bei einem Test herausgefunden hat.
Hilfe für wissenschaftliche Texte
Trotz Plagiat-Scanner nach der Abgabe ein Plagiat gefunden?
Hier gilt zu allererst: Ruhe bewahren. Nicht nur berühmte Politiker oder Wissenschaftler kann im Nachhinein ein Plagiatsvorwurf treffen. Auch Studierenden kann ein Täuschungsversuch durch Plagiat vorgeworfen werden, obwohl sie eine Software als Plagiat-Scanner genutzt haben.
Wenn Du den professionellen Plagiat-Scanner von Mentorium genutzt und sorgfältig gearbeitet hast, musst Du Dir erstmal keine großen Sorgen machen. Dann ist es zum einen sehr unwahrscheinlich, dass ein Plagiat, was der Plagiat-Scanner nicht entdeckt hat, in Deiner Arbeit gefunden wird. Wenn doch, ist es sehr wichtig, das Gespräch mit Deiner Betreuungsperson zu suchen und zu schauen, wo das Problem liegt. So könnt ihr den Sachverhalt klären.
Falls Du einen kostenlosen Plagiat-Scanner genutzt hast, kann es jedoch sein, dass die kostenlose Software ungenau gearbeitet hat oder einen Großteil Deiner angegebenen Quellen nicht kennt. Dies passiert zum Beispiel, wenn die Hauptsprache Deiner Arbeit Deutsch ist. In diesem Fall solltest Du Dich auch vorher genau mit den möglichen Folgen eines Plagiats-Vorwurfs vertraut machen.
Plagiate entstehen nicht immer absichtlich, sondern können auch bei fehlerhafter Zitation auftauchen. Daher solltest Du bei den Quellenangaben in Deiner Arbeit sehr sorgfältig arbeiten. Ein Plagiat-Scanner zeigt Dir an, ob Du alle zitierten Textpassagen korrekt angegeben hast. Professionelle Services garantieren Dir, dass kein Plagiat vorliegt.
FAQ Plagiat-Scanner
Warum sollte ich einen Plagiat-Scanner nutzen?
Ein Plagiat-Scanner zeigt Dir an, ob Du wirklich alle zitierten Quellen angeben hast. So kannst Du den Vorwurf eines Plagiats vorbeugen.
Wieviel kostet ein Plagiat-Scanner?
Es gibt kostenlose Softwares, die allerdings nicht den gesamten Service bieten und nicht gänzlich zuverlässig sind. Die Kosten für einen professionellen Plagiat-Scanner hängen unter anderem von der Länge Deiner Arbeit ab.
Ist die Nutzung eines Plagiat-Scanners erlaubt?
Ja, an manchen Universitäten ist die Prüfung durch eine Software sogar vorgeschrieben. Du kannst ohne Sorgen Deine Arbeit prüfen lassen.
Kann ich einen Plagiat-Scanner nutzen, um mein Literaturverzeichnis zu erstellen?
Nein! Eine genaue und gewissenhafte Aufreihung Deiner verwendeten Quellen ist unerlässlich. Mit dem Plagiat-Scanner kannst Du später nur prüfen, ob Du alles angegeben hast.
Literatur
Bekavac et. al. (2009): Plagiatserkennungssoftware: Einsatz, Nutzen und Grenzen, In: Churer Schriften zur Informationswissenschaft Nr. 33.
Nissen, Martin (2012): Plagiaterkennung und Plagiatvermeidung an Universitäten und Bibliotheken, In: BFP, Vol. 36. Berlin Boston.
Rommel, Thomas (2011): Plagiate – Gefahr für die Wissenschaft? Eine internationale Bestandsaufnahme. Berlin.
Töpfer, Armin (2009): Erfolgreich Forschen – Ein Leitfaden für Bachelor-, Master-Studierende und Doktoranten. Berlin Heidelberg.