Home Wissensdatenbank Wissenschaftliche Methoden Schreibtipps So schreibst Du ein Exzerpt für Bachelorarbeit & Masterarbeit (Exzerpieren)

So schreibst Du ein Exzerpt für Bachelorarbeit & Masterarbeit (Exzerpieren)

Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .
Exzerpieren (Bachelorarbeit)


Das Exzerpt ist genau die richtige Methode für Dich, wenn Du für Deine Bachelorarbeit oder Masterarbeit bereits stapelweise Literatur gesammelt hast & strukturiert an die Lektüre und Ausarbeitung herangehen möchtest. Für‘ s Exzerpieren ist es aber auch dann noch nicht zu spät, wenn Du schon viel gelesen hast, Deine Literatur vor Textmarker-Markierungen leuchtet wie ein Weihnachtsbaum und Du Ordnung ins Chaos bringen willst. Wie das Ganze funktioniert, verraten wir Dir in diesem Beitrag.

Exzerpt (Definition)

Mit einem Exzerpt ist die kurze kritische Zusammenfassung eines Textes gemeint. Exzerpieren bedeutet also, den Inhalt einer Quelle in eigenen Worten (indirektes Zitat) und/oder wortwörtlich (direktes Zitat) wiederzugeben. Zusätzlich ergänzt Du eigene Kommentare, Kritik oder Querverbindungen zu anderen Texten. Das Exzerpt hilft Dir also, die Kernaussagen Deiner Literatur herauszufiltern, um diese später in Deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit verwenden zu können. Du bringst beim Exzerpieren dementsprechend Ordnung in Deine Literaturrecherche und kannst gleichsam erste eigene Gedanken und Ideen festhalten.

Die zwei Formen des Exzerpierens bei Masterarbeit & Bachelorarbeit

Du hast beim Exzerpieren verschiedene Möglichkeiten, den entsprechenden Text zusammenzufassen. Grundsätzlich unterscheidet man dabei zwischen zwei Arten des Exzerpts:

  1. Du exzerpierst in Hinblick auf eine allgemeine Fragestellung. Dabei fasst Du die Kernthesen und Argumente der Quelle zusammen.
  2. Du kannst aber auch hinsichtlich einer spezifischen Fragestellung exzerpieren. In diesem Fall filterst Du ausschließlich die für diese Frage relevanten Inhalte der Quelle heraus. In den meisten Fällen ist das die Forschungsfrage Deiner Arbeit.

Aufbau & Inhalt

Wie lang Dein Exzerpt wird, hängt vom Umfang der Quelle ab. Für gewöhnlich umfasst es aber mindestens eine halbe bis ganze Seite. Ebenfalls variabel ist die Antwort auf die Frage, ob Du handschriftlich oder digital exzerpierst. In jedem Fall beginnst Du aber ein jedes Exzerpt mit bibliographischen Angaben. Du schreibst also den Namen des Autors oder der Autorin, den Titel des Textes, die Auflage, das Erscheinungsjahr, Ort und Verlag auf, wie Du es etwa aus dem Literaturverzeichnis kennst. Hierfür ist das Exzerpt auch eine tolle Grundlage und Du brauchst keine Angst vor einer Plagiatsprüfung haben.

Wie Du nach diesen Standardschritten fortfährst, bleibt Dir überlassen. Du kannst in Stichpunkten oder im Fließtext exzerpieren, Quellen in Klammern angeben oder Dich für das Erstellen von Fußnoten entscheiden. Bei umfangreicheren Quellen bieten sich Abschnitte zu den einzelnen Kapiteln o. ä. an. Besonders hilfreich ist ein Exzerpt in Tabellenform, da Du so eine Spalte für eigene Kommentare ergänzen kannst. Achte dabei unbedingt auf die korrekte Zitation!

In 4 Schritten zum perfekten Exzerpt

Du siehst also: So ein Exzerpt ist keine immer gleich aussehende Angelegenheit. Ist aber auch völlig in Ordnung, da sie auf Deine Bedürfnisse angepasst wird, damit Du mit den Zusammenfassungen später möglichst viel anfangen kannst. Überleg Dir also, welches System für Dich und Dein Thema Sinn ergibt! Dabei kannst Du folgendermaßen beim Exzerpieren vorgehen:

  1. Lege eine Leitfrage fest, sofern Du das Exzerpt unter Berücksichtigung einer bestimmten Fragestellung anfertigen möchtest! Ansonsten kannst Du diesen Schritt überspringen.
  2. Lies den Text und unterteile ihn ggf. in Kapitel oder Sinnabschnitte!
  3. Exzerpiere den Text oder die relevanten Abschnitte! Achte hierbei darauf, wirklich nur die wichtigsten Punkte aufzuschreiben, Zitate zu kennzeichnen und ggf. eigene Anmerkungen zu ergänzen.
  4. Fass das Exzerpt zusammen! Exzerpierst Du einen längeren Text, bietet es sich an, am Ende einen kurzen Abschnitt zu verfassen, in dem Du die Kernaussagen der einzelnen Abschnitte zusammenträgst.

Vorlage (Tabelle) für Dein Exzerpt

Wir haben bereits angedeutet, dass sich ein Exzerpt für Deine Bachelorarbeit oder Masterarbeit ganz besonders in Tabellenform anbietet. Diese übersichtliche Methode zwingt Dich dazu, nur die wichtigsten Aussagen festzuhalten und keine ewig lange Paraphrasierung jedes einzelnen Satzes zu Papier zu bringen. Außerdem ist sie eine gute Grundlage fürs korrekte Bibliographieren. Die Tabelle kann dann zum Beispiel so aussehen:

Beispiel Exzerptdatenblätter

Abb. 1: Beispiele für ein Exzerpt in Tabellenform von der Uni Bielefeld

Beispiel-Exzerpt für Bachelorarbeit & Masterarbeit

Damit Du Dir das Ganze nochmal in der Praxis ansehen kannst, zeigen wir Dir nun ein Beispiel für ein Exzerpt, das nicht in der klassischen Tabellenform angefertigt wurde, aber nichtsdestotrotz die Quellenangabe, Zusammenfassung und Anmerkungen enthält. Du kannst Dich daran orientieren, die Vorgehensweise oder Formatierung aber selbstverständlich an Dich anpassen!

Exzerpt: Beispiel

Abb. 2: Beispiel-Exzerpt von der Uni Erfurt

Das war‘ s schon wieder? Wie schnell ging das denn? Natürlich nimmt das Exzerpieren selbst ein wenig mehr Zeit in Anspruch, aber da Du nun genau weißt, worauf Du dabei achten musst, erspart es Dir im Endeffekt viel Arbeit und Stress. Denn auch die größte Chaos-Queen (oder Chaos-King) wünscht sich am Ende ihrer oder seiner Bachelorarbeit bzw. Masterarbeit nicht selten, ein bisschen weniger chaotisch an die Literaturrecherche herangegangen zu sein.

Literatur

Baade, Jussi et al. (2014): Wissenschaftliches Arbeiten. Ein Leitfaden für Studierende der Geografie, 3. Auflage Bern.

Boeglin, Martha (2007): Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt, München.

FAQs zum Exzerpieren

Was ist ein Exzerpt?

Ein Exzerpt ist die Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen eines Textes und damit eine Art der Quellenanalyse. Dabei kannst Du entweder allgemein exzerpieren oder in Hinblick auf eine bestimmte Fragestellung. Außerdem fügst Du Deiner Zusammenfassung in direkten und/oder indirekten Zitaten eigene Kommentare, Kritik und Querverbindungen hinzu. Ziel ist es, diese Zusammenfassungen und Anmerkungen in Deiner wissenschaftlichen Arbeit weiterverwerten zu können (vgl. Baade et al., 2014).

Was gehört in ein Exzerpt?

Ein Exzerpt besteht immer aus den bibliographischen Angaben zu Deiner Quelle und der Zusammenfassung mitsamt Deinen Kommentaren zum Text. So kann es Dir etwa beim Schreiben einer Bachelorarbeit helfen.

Wie exzerpiere ich einen Text?

Leg dafür ggf. 1. zunächst eine Leitfrage fest, lies 2. den Text und fasse 3. die wichtigsten Aussagen mit eigenen Kommentaren zusammen. Bei längeren Texten bietet sich 4. eine abschließende Zusammenfassung der Kernaussagen an. Achte dabei unbedingt darauf, Deine Gedanken von denen Deiner Quelle zu trennen und zu kennzeichnen (vgl. Boeglin, 2007)! Sonst verletzt Du das Urheberrecht. Weitere Hinweise plus Beispiel findest Du etwa bei der Uni Mainz.

Was ist der Unterschied zur Zusammenfassung?

Ein Exzerpt enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte eines Textes und eigene Anmerkungen dazu. Außerdem gibt es Exzerpte, die die Aussagen einer Quelle hinsichtlich einer bestimmten Fragestellung herausfiltern. Bei einer Zusammenfassung werden alle relevanten Informationen ohne eigene Anmerkungen zusammengetragen. Bei beiden Vorgehensweisen handelt es sich um Varianten der Quellenarbeit.

Wie lang soll ein Exzerpt sein?

Das hängt ganz vom Umfang der Quelle ab. Für gewöhnlich ist es aber mindestens eine halbe bis ganze Seite lang. Exzerpierst Du etwa eine umfangreiche Dissertation, kann das Exzerpt auch mehrere Seiten umfassen.

Anderen Studenten hat auch das noch gefallen
Autor: