Beim richtig Zitieren im Harvard-Stil im Text verzichtest Du auf Fußnoten als Quellenverweis. Die setzt Du aber bei dieser Methode nur für inhaltliche Ergänzungen, nicht aber für Quellennachweise (vgl. Rettig 2017: 84). Das verschafft Platz und wirkt sich dann positiv auf den Lesefluss aus. Der Blick des Lesers sowie bei jedem Betreuer, bleibt stattdessen fokussiert auf Deinen Text, so dass er sich mehr auf den Inhalt konzentrieren kann.
Die Einhaltung der formalen Richtlinien Deiner Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation ist für deren Beurteilung schließlich genauso essentiell wie der Inhalt. Wie Fälle bekannter Politiker zeigen, kannst Du außerdem noch Jahre später über falsche Zitierweisen in Deiner Arbeit stolpern, wenn es zu einer Plagiatsprüfung kommt. Im Ernstfall wird Dir sogar Dein Abschlusstitel aberkannt. Das kannst Du durch die Einhaltung der nachfolgenden wichtigsten Regeln des Zitierens in der Harvard-Zitierweise im Text jedoch vermeiden.
Grundaufbau beim Zitieren im Harvard-Stil im Text
Der Quellennachweis wird direkt in den Fließtext eingefügt. Er ist dementsprechend kurz und knapp gehalten und wird in runde Klammern gesetzt. Die Angaben dienen dann als Verweis auf das ausführliche Literaturverzeichnis nach Harvard im Anhang der Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation.
Der Grundaufbau für das Zitieren im Harvard-Stil:
(Nachname Erscheinungsjahr: Seitenangabe).
Wie die Richtlinien der Uni Bielefeld aufzeigen, erlauben manche Universitäten zudem noch eine weitere Form von Kurzbelegen:
Abb.1: Varianten des Grundaufbaus im Harvard-Style
Andere Fakultäten bevorzugen hingegen, die Seitennummerierung nur für direkte Zitate aufzuführen und mit einem zusätzlichen „S.“ zu versehen (vgl. Weber 2014: 78 f.). Informiere Dich deshalb vorab, welche Variante in Deinem Institut die gängigere ist. Wenn du dir bezüglich der Vorgaben sicher bist, unterscheiden diese sich auch nicht für Monografien nach Harvard, Sammelbände nach Harvard, Zeitungsartikel nach Harvard oder sogar Internetquellen nach Harvard.
Positionierung im Text der Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation
Der grundsätzliche Aufbau ist klar. Aber wo genau im Text musst Du nun die Angabe positionieren? Wie unterscheidet sich außerdem der Aufbau bei direkten und indirekten Zitaten? Wie machst Du dann verschiedene Veröffentlichungen eines Autors im selben Erscheinungsjahr kenntlich? Was ist, wenn Du Dich schließlich auf mehrere Seiten beziehst?
Die Positionierung im Text ist einfach. In der Regel folgt der Quellennachweis direkt dem Zitat. Endet ein Satz mit einem direkten Zitat, wird die Angabe der Quelle dann noch vor dem abschließenden Satzzeichen eingefügt.
Abb. 2: Positionierung im Text beim direkten Zitat, Quelle: (Bahr/Frackmann 2011: 7)
Endet das Zitat mit einem Frage- oder Ausrufezeichen, müssen diese jedoch mit angegeben werden:
Abb. 3: Positionierung bei Frage- und Ausrufezeichen im direkten Zitat, Quelle: (Bahr/Frackmann 2011: 8)
Anwendungsbeispiele
Fremdmeinungen dienen letztlich als Untermauerung Deiner These, müssen aber nicht wortwörtlich übernommen werden. Bei solchen indirekten Zitaten musst Du dementsprechend ein „vgl.“ in die Klammer vor die Quellenangabe setzen. Rödiger Voss weist darauf hin, dass viele Studenten häufig nur einzelne Worte des Originals oder den Satzbau ändern. Kommt dies zu oft vor, ist das keine Umschreibung der Aussagen und grenzt bereits an ein Plagiat (vgl. 2017: 120).
Ist Dir aufgefallen, dass im letzten Nachweis der Autor nicht genannt wird? Dies ist möglich, da der Verfasser – in unserem Beispiel Rödiger Voss – bereits im Text genannt wurde.
Hat ein Werk zwei Autoren, werden beide mit Nachnamen im Kurznachweis aufgeführt. Willst Du beispielsweise von Seite 17 aus „Was Bilder erzählen“ von Heinrich Krauss und Eva Uthemann zitieren, lautet der Nachweis im Harvard-Stil im Text: (Krauss und Uthemann 2011: 17) oder (Krauss / Uthemann 2011:17). Beide Varianten sind richtig. Wichtig ist, dass Du Dich für eine Version entscheidest und konsequent dabeibleibst.
Zusammengefasst ist das Autor-Jahr-Seiten-System der Harvard-Methode ein Kurzverweis im Text, der ein Zitat und dessen Quelle deutlich macht. Die genauen Literaturangaben musst Du darüber hinaus im Literaturverzeichnis aufführen. Da es voneinander abweichende Darstellungen des Harvard-Stil im Text gibt, solltest Du Dich im Vorfeld Deiner Abschluss Thesis nach der in Deinem Institut bevorzugten Variante erkundigen und auf das Lektorat einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertationen nicht verzichten, da es bei Ungenauigkeiten zu leicht zu Plagiatsvorwürfen kommen kann.