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Wie funktioniert Zitieren im Chicago-Stil im Text?

Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .
Chicago-Stil im Text


Wissenschaftliche Arbeiten kommen ohne Quellen kaum aus. Und wenn man sich auf sie stützt, muss man das angeben. Richtig Zitieren gehört also wie guter wissenschaftlicher Schreibstil wie die Buchstaben zum Alphabet. Es kann jedoch ziemlich verwirrend sein, sich in dem Dschungel aus unterschiedlichen Zitierweisen zurechtzufinden. Manche Dozenten bevorzugen diese, andere jene Methode, und einige haben gar ganz eigene Vorstellungen.

Inzwischen aber hat sich auch in Deutschland der Chicago-Stil etabliert und immer häufiger wird sie vorausgesetzt. Das macht die Sache einfacher. Vor allem lässt sie zwei Arten zu. In den naturwissenschaftlichen Fächern wird dem Chicago-Stil im Text häufig der Vorzug gegeben, in den geisteswissenschaftlichen dem Fußnoten-System. Im Idealfall kannst du selbst aussuchen kannst, welche Variante dir besser gefällt.

Autor-Jahr-System oder Fußnoten-System?

Das Autor-Jahr-System erfordert eine kurze Angabe von Literaturverweisen und Zitatquellen direkt im Fließtext. Die ausführlichen Informationen dürfen aber natürlich nicht fehlen. Sie werden im Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit angegeben. So sehen die Leser auf den ersten Blick, von wem ein Zitat stammt, ohne dass der Lesefluss unterbrochen wird. Bei genauerem Interesse kann „hinten“ nachgelesen werden, um welches Werk es sich konkret handelt.

Das Fußnoten-System verzichtet hingegen auf Angaben im Text. Mit einer Fuß- oder Endnote wird vermerkt, dass eine Passage entnommen wurde. Die ausführlichen Informationen finden sich am Ende (am Fuß) der Seite oder – wenn du dich für eine Endnote entscheidest – am Ende der Arbeit. Ein alphabetisches Literaturverzeichnis darf aber trotzdem nicht fehlen.
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Wichtig ist jedoch, dass du, welche auch immer du wählst, diese stringent anwendest und nicht zwischen beiden Methoden hin- und herwechselst. Letztendlich ist die Wahl eine Frage deines Geschmacks – oder deines Dozenten.

Der Chicago-Stil im Text

Möchtest du direkt im Text zitieren, fällt deine Wahl auf das Autor-Jahr-System. In dem Fall wird eine Kurzinformation – nämlich der Nachname des Autors, das Jahr der Veröffentlichung und die Seitenzahl – in Klammern hinter die entnommene Passage gesetzt.
Gibt es keinen konkreten Autor, wie beispielsweise bei Lehrmitteln, wird der Titel oder eine Kurzform des Titels verwendet (Chicago Manual 2017, 785–805). Bei mehr als drei Autoren reicht die Nennung des ersten Autors (alphabethische Reihenfolge) mit dem Zusatz „et al.“, z.B. (Maier et al. 2008).

So zitiert man im Fließtext:

Erstes Beispiel

So zitiert man im Fließtext
Abb. 1: Runkehl, Jens/Schlobinski, Peter/Siever, Torsten (1998): Sprache und Kommunikation im Internet. Überblick und Analysen, Wiesbaden, S. 9.

Zweites Beispiel

Chicago-Style im Text
Abb. 2: Mattmüller, Roland (2012) Integrativ-Prozessuales Marketing: Eine Einführung. Mit durchgehender Schwarzkopf&Henkel-Fallstudie, Wiesbaden, S. 21.

Weitere Quellarten sowie Beispiele findest du auf der Webseite der Universität Münster oder alternativ des Chicago Manual of Styles.

Für welche Form auch immer du dich entscheidest, ob Chicago-Stil im Text oder Fußnoten-System, generell gilt: Zitierst du wörtlich, wird der Text unverändert übernommen und in Anführungszeichen gesetzt. Handelt es sich um ein längeres Zitat von fünf oder mehr Zeilen, markiere es als Blocksatz und rücke es ein – in dem Fall sind Anführungszeichen nicht notwendig.

Achte darauf, nur wissenschaftlich relevante Quellen zu verwenden, und vergiss nicht, die entnommenen Stellen zu markieren. Ansonsten gerätst du bei einer Plagiatsprüfung schnell unter Plagiatsverdacht. Schreib am besten direkt dazu, woher du etwas entnommen hast. So läufst du nicht Gefahr, etwas zu vergessen un ein Plagiat zu produzieren.

TIPPS:

  • Eine nachträgliche Formatierung kostet viel Zeit, darum zitiere gleich nach den gewünschten Richtlinien.
  • Idealerweise lässt du bei wichtigen Arbeiten, wie deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit, noch mal jemanden vom Fach drüberschauen und überprüfst sie mit einem Lektorat einer Bachelorarbeit oder Masterarbeit. So stellst du sicher, dass nichts schiefgeht.
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