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Wie zitiert man im Chicago-Stil im Literaturverzeichnis?

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Chicago-Stil im Literaturverzeichnis


Häufig bewertet man beispielsweise in der Bachelorarbeit oder Masterarbeit den aktuellen Forschungsstand zu einer bestimmten Fragestellung. Der erste Schritt dahin ist dementsprechend, viele Studien und Veröffentlichungen zu lesen. Wichtig, wenn du dann anfängst zu schreiben: Liste alle zitierten Quellen in einem Literaturverzeichnis auf.

Wenn du dabei genau arbeitest, legst du den Grundstein für eine gute Note. Und es hilft dir auch, bei einer Plagiatsprüfung gelassen zu bleiben. Im folgenden Text erklären wir, wie du den Chicago-Stil im Literaturverzeichnis umsetzt und zeigen zudem die zwei möglichen Systeme.

Die Zitierweise: Zwei Systeme

Der Chicago-Zitierstil wird von der University of Chicago Press herausgegeben. Der entsprechende Leitfaden „Chicago Manual of Style“ besteht aktuell in der 17. Auflage. Es werden dabei zwei unterschiedliche Zitierformen beschrieben.

Bei der ersten Version handelt es sich um ein Fußnoten-System, das Quellenbelege für den Text in nummerierten Fußnoten nennt. Diese Quellen muss man dann auch in einer Bibliografie, einem ausführlichen Literaturverzeichnis, aufführen.

Die zweite Version ist ein Autor-Jahr-System. Im Text zeigt man dabei immer direkt mit einem entsprechenden Kurzbeleg in Klammern, aus welcher Quelle die verwendete Information stammt. Auch hier gehört schließlich ein detailliertes Literaturverzeichnis dazu, in dem man die vollständigen Angaben finden kann.

Ein bedeutender Vorteil eines Autor-Jahr-Systems ist, dass auf den Textseiten keine Fußnoten mit den zitierten Quellen stehen, die schließlich  Platz beanspruchen (Prexl, 2016, S. 101).

Der Chicago-Stil im Literaturverzeichnis der Bachelorarbeit und Masterarbeit

Unabhängig davon welches System du wählst, wenn du den Chicago-Stil im Literaturverzeichnis nutzt, sollte das Literaturverzeichnis generell alphabetisch geordnet sein – nach Autorennamen beziehungsweise nach einer bestimmten Einordnungsformel, falls diese dann benutzt wird (Nicol/Albrecht 2011, S. 284).

Dadurch lassen sich übrigens die gewünschten Informationen zu deinen Quellen anschließend rasch finden. Deshalb wird bei den Quellenbelegen zunächst der Nachname des Erstautors sowie ein Komma und dann sein Vorname geschrieben. So kannst du die Liste schließlich einfach nach Verfassern ordnen.

Im dem Fall, dass mehrere Autoren eine Quelle verfasst haben, werden die Namen im Chicago-Stil zudem ab dem zweiten Autor in dem Schema „Vorname Nachname“ aufgelistet.

Beispiel:

Mustermann, Anton, Bert Meyer und Daniel Friedrich

Die Namen der jeweiligen Verfasser werden demzufolge durch Kommata getrennt, vor dem letzten steht jedoch ein „und“. Bei den Einträgen im Literaturverzeichnis sollten zudem alle beteiligten Autoren genannt werden.

Beispiele für Einträge

Grundsätzlich gilt außerdem: Spreche dich vor dem Schreiben und vor dem Erstellen des Verzeichnisses am besten mit deinem Betreuer ab. Erstens, um zu klären, welches Zitiersystem bevorzugt wird. Und zweitens, um eventuelle institutsspezifische Vorgaben für das Zitieren zu erfragen. Diese solltest du stets beachten.

Im Folgenden kannst du dir schließlich Beispiele für die Einträge zu verschiedenen Quellenarten anschauen, für die wir uns dann an den beiden Systeme orientiert haben. Du wirst sehen, dass die beiden Formen des Chicago-Stils schließlich auch im Literaturverzeichnis nicht gleich sind.

Monografie

Ein Werk, das von einem einzelnen Autor oder auch einer bestimmten Autorengruppe geschrieben wurde, wird dementsprechend als Monografie bezeichnet. Für den Eintrag in das Verzeichnis kannst du dich beispielsweise hieran orientieren:

1.) Fußnoten-System: Nachname, Vorname. Titel. Ort: Verlag, Jahr.

2.) Autor-Jahr-System: Nachname, Vorname. Jahr. Titel. Ort: Verlag.

Beispiele:

Monografie-Einträge für Literaturverzeichnis im Chicago-Stil
Abb. 1: Fiktive Beispiele, Monografie-Einträge für Literaturverzeichnis im Chicago-Stil

Fachzeitschrift

Wahrscheinlich wirst du dich überdies häufig in Fachzeitschriften über Studienergebnisse informieren. Wenn du also einen entsprechenden Artikel zitieren möchtest, der in einem gedruckten Journal erschienen ist, lässt sich dabei beispielsweise so vorgehen:

1.) Fußnoten-System: Nachname, Vorname. „Titel des Artikels.“ Titel der Zeitschrift Ausgabe, Issue (Monat Jahr): Seiten.

2.) Autor-Jahr-System: Nachname, Vorname. Jahr. „Titel des Artikels.“ Titel der Zeitschrift Ausgabe, Issue (Monat): Seiten

Beispiele:

Einträge Artikel Fachzeitschrift für Literaturverzeichnis im Chicago-Stil
Abb. 2: Fiktive Beispiele, Einträge Artikel Fachzeitschrift für Literaturverzeichnis im Chicago-Stil

Internetquelle

Sicherlich wirst du für deine Arbeit zudem auch im Internet recherchieren und möchtest infolgedessen Onlinequellen für deine Arbeit nutzen. Wenn du dazu beispielsweise kein Publikationsdatum findest, kannst du aber stattdessen das Zugriffsdatum verwenden. So könnten die Belege in diesem Fall beispielsweise aussehen:

1.) Fußnoten-System: Nachname, Vorname. „Titel.“ Zugriffsdatum. URL

2.) Autor-Jahr-System: Nachname, Vorname. o. d. „Titel.“ Zugriffsdatum. URL

Beispiele:

Beispiele-Einträge Internetquelle für Literaturverzeichnis im Chicago-Stil
Abb. 3: Beispiele-Einträge Internetquelle für Literaturverzeichnis im Chicago-Stil

Frage am besten zuerst nach, welches System des Chicago-Stils schließlich bevorzugt wird. Plane überdies ausreichend Zeit für die Erstellung deines Literaturverzeichnisses ein. Und am besten lässt du es dann gleichfalls nach der Fertigstellung noch von jemandem gegenlesen. Dies ist ebenso sinnvoll wie das Lektorat einer Bachelorarbeit, weil Fehler eliminiert werden, die man selbst andernfalls übersehen hätte.

Literatur

Prexl, Lydia (2016): Mit digitalen Quellen arbeiten: Richtig zitieren aus Datenbanken, E-Books, YouTube und Co, Paderborn.

Nicol, Natascha/Albrecht, Ralf (2011): Wissenschaftliche Arbeiten schreiben mit Word 2010, München.

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