Gendern bedeutet, Deine Sprache so zu gestalten, dass alle Geschlechter eingeschlossen werden. Also Männer, Frauen, aber auch nicht-binäre Personen. Das ist keine Formalität, sondern eine Notwendigkeit, wovon wir Dich in diesem Beitrag überzeugen werden! Außerdem zeigen wir Dir, welche Gender-Arten es gibt, damit Du direkt loslegen kannst. Und falls Du Dir sicher sein willst, dass auch Deine nächste Hausarbeit geschlechtsneutral formuliert ist, stehen wir Dir mit unserer Genderprüfung jederzeit zur Seite.
Gendern – Definition
Beim Gendern greifst Du bewusst auf personenbezogene Begriffe zurück, in denen die männliche, weibliche und im Idealfall auch nicht-binäre Form enthalten ist. Bei vielen Wörtern kannst Du dafür auf geschlechtsneutrale Synonyme zurückgreifen, wie es etwa bei der „Lehrkraft“ anstelle des „Lehrers“ der Fall ist.
Abb. 1: Gendern mithilfe geschlechtsneutraler Synonyme
Eine andere Möglichkeit zu gendern ist die klassische Doppelnennung, also „Lehrerinnen und Lehrer“, wobei hier leider nur zwei Geschlechter eingeschlossen werden. Abhilfe verschaffen dabei einige Gendermöglichkeiten mit Sonderzeichen, wozu etwa das Gendersternchen zählt, da dieses auch Personen einschließt, die sich weder als männlich noch weiblich identifizieren.
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Wozu geschlechtergerechte Sprache verwenden?
Die Antwort auf diese Frage ist denkbar einfach und hat garantiert nichts mit „Gendergaga“ zu tun, denn Gendern wirkt geschlechtsspezifischer Diskriminierung entgegen. Gendert eine Person nicht, muss das zwar keine böse Absicht sein, aber viel wichtiger als die Intention einer kommunikativen Handlung ist die tatsächliche Wirkung. Und die liegt auf der Hand: Frauen und nicht-binäre Personen werden weder angesprochen noch repräsentiert.
Warum ist das problematisch? Zum einen kann es die Betroffenen selbst verletzen, nicht aktiv eingeschlossen zu werden. Sie fühlen sich nicht angesprochen oder wertgeschätzt und ganz bestimmt nicht „mitgemeint“. Zum anderen formt Sprache unser Denken und unsere Realität (vgl. Boroditsky, 2012). Das bedeutet etwa: Wörter in ihrer männlichen Form produzieren männliche Bilder in unseren Köpfen, nicht nur zum Beispiel in Deiner Bachelorarbeit. Frauen und weder männliche noch weibliche Personen bleiben unsichtbar, womit ihre mit der Menschheitsgeschichte einsetzende Benachteiligung fortgesetzt wird.
Dass Du und Dein Umfeld Euch eine entsprechende Genderkompetenz aneignet, ist also ähnlich wichtig wie etwa der Kampf um ein geschlechtsunabhängiges Gehalt. Jedoch ist das Gendern im Vergleich viel einfacher umzusetzen, da Du direkt damit loslegen und somit tatsächlich sofort etwas verändern kannst.
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Welche Möglichkeiten zu gendern gibt es?
Neben gendergerechten Synonymen und der Doppelnennung gibt es fünf Möglichkeiten, mit Sonderzeichen beziehungsweise bestimmten Buchstaben zu gendern. Vor allem in Deiner nächsten Hausarbeit dürfte das sicher interessant werden! Und hier kommen die verschiedenen Gender-Arten auch schon:
Tipp:
Achte neben dem Gendern ebenfalls auf eine korrekte und vollständige Quellenarbeit! Gedankendiebstahl ist kein Kavaliersdelikt und kann demzufolge bis zur Aberkennung des Abschlusses führen. Mit unserer Plagiatsprüfung bist Du dabei auf der sicheren Seite!
Leitfaden für geschlechtersensible Sprache (Download)
Bei den ganzen Möglichkeiten der gendergerechten Sprache gibt es also keine Ausreden mehr! Du musst dementsprechend nur noch anfangen, sie umzusetzen. Das ist zu Beginn vielleicht etwas ungewohnt, aber eine wirklich gute und wichtige Sache. Und wie bei allen Dingen, die man neu lernt, gilt auch hier: Fehler passieren. Möchtest Du etwa in Deiner Doktorarbeit aber auf Nummer Sicher gehen, können wir gerne Deine Dissertation korrekturlesen. Willst Du Dich jedoch zunächst auf eigene Faust daran versuchen, haben wir Dir einen Leitfaden zum Download erstellt.
Es ist kein Zufall, dass immer mehr wissenschaftliche Arbeiten gegendert werden, Personen in öffentlichen Ämtern gendern und auch unser alltäglicher Sprachgebrauch zunehmend geschlechtsneutral wird. Dafür gibt es gute Gründe, wobei der sicherlich beste ist, dass wir damit geschlechtsspezifischer Benachteiligung entgegenwirken. Also wenn das kein gutes Argument ist, wissen wir auch nicht weiter.
Literatur
Boroditsky, Lera (2012): Wie die Sprache das Denken formt.
Diewald, Gabriele/Steinhauer, Anja (2017): Richtig gendern. Wie Sie angemessen und verständlich schreiben, Berlin.
FAQs zum Thema Gendern
Was ist Gendern?
Gendern oder Gendersprache bedeutet, auf geschlechtergerechte Begriffe zurückzugreifen (vgl. Diewald/Steinhauer, 2017). Dadurch schließt man im besten Fall Männer, Frauen und nicht-binäre Menschen gleichermaßen ein, repräsentiert und spricht sie an.
Wie funktioniert Gendern?
Hierfür gibt es verschiedene Optionen. Zum einen kannst Du auf gendergerechte Synonyme zurückgreifen. Anstelle von „Probanden“ schreibst Du also etwa „Testpersonen“. Oder Du entscheidest Dich für Doppelnennungen, also „Probanden und Probandinnen“. Hierbei fallen jedoch nicht-binäre Personen hinten runter. Dafür gibt es dann verschiedene Gender-Arten mit Sonderzeichen, wie unter anderem die Gender-Gap oder das Gendersternchen. Eine weitere Orientierungshilfe findest Du etwa bei der Uni Wuppertal.
Welche Wörter gendert man?
Bezieht sich Dein Wort auf eine oder mehrere Person/en, solltest Du grundsätzlich gendern. Das gilt hierbei auch für Komposita, also zusammengesetzte Wörter. Steht die Person im Vordergrund, genderst Du also. Bei der „Fahrerkabine“ ist das nicht der Fall, weswegen Du hier zum Beispiel nicht gendern musst. Darüber hinaus sollten auch Artikel und Pronomen gegendert werden. Hochschulen legen darauf mittlerweile einen ähnlich hohen Wert wie auf eine ansprechende Formatierung.
Wann gendert man?
Im Optimalfall genderst Du sowohl in der Schrift- als auch in der gesprochenen Sprache. So wird es nach und nach zur Normalität, geschlechtsneutral zu formulieren. Und genau das ist hierbei ja das große Ziel. Selbst in wissenschaftliche Arbeiten findet die Gendersprache immer häufiger Einzug, weswegen sich zum Beispiel auch die Uni Trier konkret dazu äußert.
Wie gendert man der und die?
Richtig gendern funktioniert hier nur über die Doppelnennung, da die Artikel „der“ und „die“ unterschiedliche Wortstämme haben. Genderst Du Deinen Text also etwa mit Binnen-I, würde das so aussehen: „der oder die Testperson“. Im Plural aber, das sollte ja klar sein, greifst Du selbstverständlich nur auf „die Testpersonen“ zurück. Im Lektorat der Masterarbeit achten wir übrigens auch auf diesen Aspekt.