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Umgangssprache vermeiden: Diese 6 Tipps retten Dein Studium

Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .
Umgangssprache mit diesen 6 Regeln vermeiden


Wenn Du Dich unterhältst, kannst Du dabei verschiedene sprachliche Ausprägungen nutzen, wie etwa Hochdeutsch, Regio- und Dialekte (Fränkisch, Bayrisch, …) oder die Umgangssprache (Abkürzung= „ugs.“). Letztere nutzt Du dabei hauptsächlich in der Alltagssprache, weswegen sie für wissenschaftliche Arbeiten nicht geeignet ist. Bei wissenschaftlichen Texten solltest Du Dich also immer für die Hochsprache entscheiden, die eine objektive und angemessene Haltung garantiert.

Verzichte dafür auf:

  • Übertreibungen
  • subjektive Begriffe
  • wertende Ausdrücke
  • Verbalisierung persönlicher Begeisterung
  • Füllwörter
  • Metaphern & Redewendungen

Doch wie gelingt das am besten?

Tabelle 1: So vermeidest Du Umgangssprache in Deiner Hausarbeit

Umgangssprachliche Kategorie
Unangemessen
Angemessen
Übertreibungen
Durch seine maßlose Überschätzung kam das Unternehmen nicht annähernd an seine Zielvorgabe heran. Aufgrund einer fehlerhaften Planung erreichte das Unternehmen seine Zielvorgaben nicht.
Subjektive Begriffe Die Ergebnisse waren dadurch natürlich mehr als enttäuschend. Die Ergebnisse stimmten dementsprechend nicht mit den Zielvorstellungen überein.
Wertende Ausdrücke Traurigerweise war damit das gesamte Projekt umsonst. Das Projekt erzielte damit nicht die gewünschten Ergebnisse.
Verbalisierung persönlicher Begeisterung Das wunderbare Alternativprojekt kann ich nur wärmstens empfehlen. Das Alternativprojekt hat im Vergleich signifikante Vorteile zu bieten.
Metaphern, Sprichwörter & Redewendungen Kommt Zeit, kommt Rat – Einige Jahre später erholte sich das Unternehmen von diesem Rückschlag. X Jahre später arbeitete das Unternehmen wieder wirtschaftlich.
Füllwörter

 

Damit haben sie sich anscheinend ihre Position quasi erneut erarbeitet. Damit haben sie sich ihre Position erneut erarbeitet.

Was ist Umgangssprache?

Im Deutschen gibt es verschiedene sprachliche Ausprägungen, auf die wir je nach Kontext zurückgreifen. Dazu zählen die Hochsprache bzw. das Hochdeutsch, verschiedene Regio- und Dialekte und die Umgangssprache/Alltagssprache. Letztere nutzen wir hierbei vorwiegend in formlosen Gesprächen, etwa mit Freund:innen oder der Familie. Dabei greifen wir auf subjektive Begriffe, Übertreibungen, Wertungen und Füllwörter zurück. Außerdem müssen wir in der Standardsprache auch nicht auf persönliche (positive und negative) Wertungen verzichten. Deutsche Umgangssprache ist dementsprechend spontan, oft dialogisch und kontextabhängig (vgl. Lieberknecht/May, 2019).

Umgangssprache vermeiden: Beispiele

Abb. 1: Was gehört zur Umgangssprache?

Wenn Du hingegen ein Prüfungsgespräch führst oder eine Hausarbeit schreibst, solltest Du auf umgangssprachliche Elemente verzichten und Deine Arbeit ggf. nochmal bearbeiten. Hier wird von Dir erwartet, dass Du Dich objektiv und mit fachsprachlichem Vokabular ausdrückst. Greif dabei also auf die Standardhochsprache zurück! Sie wird als planmäßig, monologisch und kontextunabhängig charakterisiert (Ebd.).

6 Tipps, wie Du Umgangssprache vermeidest

Da Du einen Großteil des Tages aber vermutlich die Umgangssprache nutzt, ist es gar nicht so einfach, auf diese komplett zu verzichten. Das müssen wir also erst lernen. Oft ist uns dabei nicht mal bewusst, welche Ausdrücke als umgangssprachlich gelten. Aber keine Sorge – mit unseren 6 Tipps stellen wir Dir die Ausprägungen der Alltagssprache nicht nur vor, sondern geben Dir auch hilfreiche Alternativen der deutschen Hochsprache! Auch bei der Formatierung Deiner Arbeit unterstützen wir Dich übrigens gerne.

1. Keine Übertreibungen!

Der Anspruch an eine jede schriftliche Prüfungsleistung von der Seminararbeit bis zur Dissertation lautet Objektivität. Verzichte dementsprechend gänzlich auf subjektive Übertreibungen, da sie als umgangssprachlich gelten! Darunter fallen Wörter wie: unmöglich, furchtbar, unschlagbar, grottig und noch viele mehr. Aber auch bestimmte Floskeln oder Wortgruppen zählen dazu.

Beispiel

So nicht: „Ohne das Internet wären wir alle verloren.“
Besser so: „Das Internet hat unsere Gesellschaft und unsere Lebensrealität entscheidend verändert.“

2. Subjektive Begriffe streichen

Achte ebenfalls darauf, subjektive Begriffe aus Deiner Bachelorarbeit zu streichen! Dein Text soll ein wissenschaftlich fundiertes und sachliches Ergebnis hervorbringen, also solltest Du auch sprachlich objektiv bleiben. So lässt sich Umgangssprache leicht vermeiden.

Beispiel

So nicht: Unglücklicherweise liefert die Studie hierzu keine auswertbaren Daten.
Besser so: Die Studie liefert hierzu keine auswertbaren Daten.

3. Wertungsfrei bleiben

Natürlich darfst und sollst Du eine eigene Meinung zum Forschungsthema entwickeln und haben. Aber achte darauf, diese möglichst neutral und frei von umgangssprachlichen Ausdrücken zu formulieren! Denn das ist den Hochschulen so wichtig, dass sie teilweise sogar Seminare dazu anbieten, wie es sie etwa bei der Uni Tübingen gibt.

Beispiel

So nicht: Mit den Ergebnissen konnte man nichts anfangen.
Besser so: Die Ergebnisse erwiesen sich als ungeeignet für eine weiterführende Analyse.

4. Lass Deine persönliche Begeisterung außen vor!

Stellst Du im Rahmen Deiner Arbeit etwa ein Projekt vor, in das Du persönlich involviert bist, solltest Du besonders darauf achten, objektiv zu bleiben. Hier schleicht sich die Umgangssprache nämlich gerne mal ein. Persönliche Begeisterung gehört in keine wissenschaftliche Arbeit, da Du hier unvoreingenommen sein musst. Verzichte daher möglichst auf die „Ich“- oder „Wir“-Form, denn so fällt eine Distanzierung nur noch schwerer.

Beispiel

So nicht: In unserer wunderbaren inklusiven Schule fühlt sich mit Sicherheit ein jedes Kind wohl.
Besser so: In einer inklusiven schulischen Einrichtung wie dieser bekommen die Kinder die Möglichkeit, gleichberechtigt zu lernen und sich zu entwickeln.

5. Auf Füllwörter verzichten

Füllwörter nutzen wir vordergründig in der mündlichen Kommunikation, womit sie ebenfalls die Umgangssprache kennzeichnen. Sie erfüllen dabei keine Funktion in Deinem Satz und füllen Deinen Text, wie der Name bereits sagt, nur künstlich auf. Lässt Du sie hingegen weg, bleibt der Sinn Deiner Aussage derselbe. Außerdem vermitteln Füllwörter den Eindruck, dass Du Dich nicht positionieren möchtest und unsicher bist. In unserem Lektorat für die Masterarbeit achten wir übrigens auch darauf, dass Du Füllwörter, wie die folgenden, vermeidest:

  • bestimmt
  • anscheinend
  • sozusagen
  • quasi
  • ja
  • schon
  • relativ
  • ziemlich
  • nämlich
  • selbstverständlich
  • logischerweise
  • regelrecht
  • wohl
  • ganz
  • gewissermaßen
  • gewiss
  • sicher
  • einfach
  • eigentlich
  • irgendwie
  • allgemein
Beispiel

So nicht: Eigentlich ist diese Methodik ja schon ziemlich gut erprobt.
Besser so: Diese Methodik findet regelmäßig Anwendung.

6. Metaphern, Sprichwörter & Redewendungen ersetzen

Auch in einer geisteswissenschaftlichen Arbeit sind Metaphern, Sprichwörter und Redewendungen unangemessen, da sie als umgangssprachlich gelten. Denn Du musst niemanden beeindrucken, an der Stange halten oder Spannung aufbauen, also ist eine möglichst kreative Ausdrucksweise überflüssig. Bleib stattdessen nüchtern, direkt und distanziert. So wirst Du ernst genommen, da die Aussage selbst im Fokus steht.

Beispiel

So nicht: Wer zuerst kommt, malt zuerst – Es wurden nur fünfzig Testpersonen registriert.
Besser so: Nur die ersten fünfzig Testpersonen konnten teilnehmen.

Umgangssprache zu vermeiden, ist in jeder wissenschaftlichen Arbeit oberstes Gebot. Denn füllst Du Deinen Text mit Redewendungen, subjektiven Wertungen und Metaphern auf, wird Dein Prof davon genauso wenig begeistert sein wie von einer miserablen Rechtschreibung Auch eine fehlerhafte Kommasetzung sollte natürlich vermieden werden. Aber Du weißt nun, wie es besser geht und auf welche alternativen Ausdrücke der Fachsprache oder des Hochdeutschs Du stattdessen zurückgreifen kannst.

Literatur

Heesen, Bernd (2014): Erfolgsrezepte für die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit, Berlin & Heidelberg.

Lieberknecht, Agnes/ May, Yomb (2019): Wissenschaftlich formulieren. Ein Arbeitsbuch mit zahlreichen Übungen für Schreibkurse und Selbststudium, Tübingen.

FAQs zur Umgangssprache

Was ist die Umgangssprache?

Wir nutzen die Umgangssprache vorrangig in zwanglosen Gesprächen mit Freund:innen, Bekannten oder der Familie. Sie enthält subjektive Wertungen, Metaphern, aber auch Füllwörter, auf die Du in einer wissenschaftlichen Arbeit gänzlich verzichten solltest. Hier orientierst Du Dich besser an der Hoch- bzw. Fachsprache, da diese den Ansprüchen an Genauigkeit und Objektivität in einem solchen Text gerecht werden (vgl. Heesen, 2014). In diesen wird übrigens auch wert auf geschlechtergerechte Sprache gelegt, etwa durch Gendern mit Doppelpunkt.

Wie kann man sachlich schreiben?

Indem Du 1. auf Übertreibungen, 2. subjektive Begriffe, 3. wertende Ausdrücke, 4. persönliche Begeisterung, 5. Metaphern, Sprichwörter & Redewendungen und 6. Füllwörter verzichtest. Weiter oben findest Du dazu viele Beispiele mit Alternativvorschlägen. Nimm Dir unsere Tipps sowohl in Deiner Arbeit selbst als auch beim Abstract schreiben zu Herzen!

Was ist ein Beispiel für einen umgangssprachlichen Ausdruck?

Dazu gehören etwa wertende Ausdrücke und Wörter wie: bedauerlicherweise, unschlagbar, furchtbar, miserabel, großartig und viele mehr. Umgangssprache kann sich aber auch je nach Region unterscheiden. Dazu gibt es auch einen interessanten Beitrag von der Uni Trier.

Wann benutzt man Umgangssprache?

In persönlichen Gesprächen mit Dir nahestehenden Personen ist gegen die Umgangssprache nichts einzuwenden. In wissenschaftlichen Kontexten wie Abschlussarbeiten, mündlichen Prüfungen oder Disputationen sind umgangssprachliche Ausdrücke jedoch unangemessen, weswegen Du dabei auf Hochdeutsch bzw. Fachsprache zurückgreifst. Genauso wichtig wie eine angemessene Ausdrucksweise ist übrigens eine korrekte Quellenarbeit. Hierbei unterstützen wir Dich gerne mit unserer Plagiatsprüfung.

Was sind Füllwörter?

Füllwörter blähen Deinen Satz künstlich auf, ohne einen Mehrwert zu bieten. Du kannst diese Wörter dementsprechend weglassen und die Aussage Deines Textes bleibt dennoch erhalten. Es gibt sie dabei übrigens in nahezu jeder Sprache. Typische Füllwörter sind: quasi, sozusagen, ja, einfach, schon, ziemlich, relativ, anscheinend und viele mehr.

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