Durch das Plusquamperfekt kannst Du vergangene Erlebnisse und Ereignisse in eine klare und nachvollziehbare Reihenfolge bringen. Wir zeigen Dir, wie diese Zeitform verwendet wird und welche Besonderheiten es bei der Bildung gibt. Du benötigst Hilfe im Studium? Wir unterstützen Dich mit einer Plagiatsprüfung oder einem Lektorat der Masterarbeit!
Plusquamperfekt: Definition & Erklärung
Das Plusquamperfekt wird auch als Vorvergangenheit bezeichnet, da es ein bereits vergangenes Ereignis beschreibt, das noch vor einem anderen Ereignis in der Vergangenheit stattgefunden hat. Die Zeitform des Plusquamperfekts wird häufig in Erzählungen, Berichten und Erklärungen verwendet. Du kannst es nutzen, um deutlich zu machen, dass ein Ereignis vollständig abgeschlossen war, bevor ein weiteres Ereignis eintrat. Durch die Kombination mit dem Präteritum und häufigen Signalwörtern wie nachdem, bevor, als oder schon wird die Reihenfolge der Ereignisse im Plusquamperfekt im Satz verdeutlicht.
Wusstest Du schon?
Mit dem Plusquamperfekt kannst Du die Reihenfolge von Ereignissen klar strukturieren, was besonders in wissenschaftlichen Arbeiten oder bei der Formatierung Deiner Hausarbeit nützlich sein kann.
Verwendung des Plusquamperfekts
Du fragst Dich, wann das Plusquamperfekt verwendet wird und wie Du es im Satz benutzt? Die Zeitform kommt vorrangig dann zum Einsatz, wenn eine klare Reihenfolge von Ereignissen in der Vergangenheit verdeutlicht werden soll. Laut der Uni Köln ist die Verwendung zudem immer dann sinnvoll, wenn eine Zeitstufe vor dem Präteritum benötigt wird. Die drei häufigsten Verwendungszwecke der Vorvergangenheit sind:
- Chronologische Abfolge
Mit dem Plusquamperfekt werden zwei Ereignisse aus der Vergangenheit in eine logische Reihenfolge gebracht. Ziel ist es, dass deutlich wird, welches Ereignis zuerst abgeschlossen war. Die Vorvergangenheit verleiht Sätzen somit eine klare Struktur und macht die Abfolge von Handlungen verständlicher.
Beispiel: Nachdem die Gäste gegangen waren, räumte er die Küche auf. - Lebendige Erzählungen
In Erzählungen und Berichten hilft das Plusquamperfekt, eine klare Abfolge von Ereignissen zu schaffen und gleichzeitig die Handlung lebendig zu gestalten. Der Leser versteht, was bereits geschehen war, bevor die Hauptereignisse einsetzten.
Beispiel: Als sie am Bahnhof ankam, hatte der Zug bereits den Bahnsteig verlassen. - Darstellung von Vorbedingungen
Mit dem Plusquamperfekt kannst Du auf etwas hinweisen, das vor einem Ereignis in der Vergangenheit stattgefunden hat. Hierdurch bildest Du eine Grundlage für das Ereignis und schaffst somit verständliche Vorbedingungen.
Beispiel: Sie hatte den Tisch gedeckt, bevor die Gäste eintrafen.
Abb. 1: Plusquamperfekt: Definition, Verwendung & Bildung.
So kannst Du das Plusquamperfekt bilden
Du kannst das Plusquamperfekt durch das Präteritum der Hilfsverben haben oder sein und das Partizip II des Hauptverbs bilden.
Hilfsverb
Welches Hilfsverb Du für die Bildung der Vorvergangenheit verwendest, hängt von der Art des Hauptverbs ab:
- Haben wird bei den meisten Verben genutzt, insbesondere bei transitiven Verben (Verben, die ein direktes Objekt haben).
- Sein wird bei Bewegungsverben (z. B. „gehen“, „kommen“) und Zustandsverben (z. B. „sein“, „bleiben“) eingesetzt. Diese Verben drücken oft eine Ortsveränderung oder einen Zustand aus.
Partizip II
Das Partizip II des Hauptverbs stellt den zweiten Teil des Plusquamperfekts dar. Je nach Verbform wird es unterschiedlich gebildet:
Regelmäßige Verben
Bei regelmäßigen Verben wird das Partizip II mit „ge-“ + Verbstamm + „-t“ gebildet.
Beispiel:
lernen → gelernt
Sie hatte für die Schule gelernt, bevor sie arbeiten ging.
Beispiel:
spielen → gespielt
Nachdem er mit dem Hund gespielt hatte, ging er joggen.
Unregelmäßige Verben
Bei unregelmäßigen Verben endet das Partizip II oft auf „-en“, und es kommt häufig zu einem Vokalwechsel im Wortstamm.
Beispiel:
trinken → getrunken
Er hatte einen Tee getrunken, bevor er zur Uni fuhr.
Beispiel:
schreiben → geschrieben
Nachdem sie den Brief geschrieben hatte, brachte sie ihn zur Post
Verben mit Vorsilben
Bei Verben mit trennbaren Vorsilben wird das „ge-“ zwischen Vorsilbe und Stamm eingefügt. Bei nicht trennbaren Vorsilben entfällt das „ge-“.
- Trennbare Vorsilbe: aufräumen → aufgeräumt
Beispiel: Nachdem sie die Küche aufgeräumt hatte, ging sie spazieren.
- Nicht trennbare Vorsilbe: verstehen → verstanden
Beispiel: Er hatte die Aufgabenstellung verstanden, bevor er zu schreiben begann.
Durch das Plusquamperfekt bringst Du eine klare Struktur in Deine Erzählungen. Du weißt jetzt genau, wie Du Vergangenes präzise beschreiben und die Reihenfolge von Ereignissen verständlich darstellen kannst. Du schreibst gerade Deine Bachelorarbeit und bist nicht sicher, ob Du die Vorvergangenheit korrekt anwendest? Dann nutze doch einfach unsere Rechtschreibprüfung!
FAQs – Plusquamperfekt
Wie erkenne ich das Plusquamperfekt?
Das Plusquamperfekt erkennst Du daran, dass es eine Handlung beschreibt, die vor einer anderen Handlung in der Vergangenheit abgeschlossen war. Es dient dazu, eine zeitliche Abfolge in der Vergangenheit zu verdeutlichen.
Wie wird das Plusquamperfekt gebildet?
Das Plusquamperfekt wird durch das Präteritum der Hilfsverben haben oder sein und das Partizip II des Hauptverbs gebildet. Das Hilfsverb sein wird Bewegungen oder der Veränderung von Zuständen verwendet, während haben für die meisten anderen Verben genutzt wird.
Welche Signalwörter gibt es für das Plusquamperfekt?
Typische Signalwörter der Vorvergangenheit sind nachdem, bevor, als, schon und bereits. Sie verdeutlichen oft, dass ein Ereignis oder eine Handlung vor einer anderen Handlung in der Vergangenheit abgeschlossen war.
Wieso heißt es Vorvergangenheit?
Der Begriff „Vorvergangenheit“ wird verwendet, weil das Plusquamperfekt eine Handlung beschreibt, die noch vor einem anderen Ereignis in der Vergangenheit stattfand. Es verdeutlicht also, dass ein Ereignis vollständig abgeschlossen war, bevor ein weiteres in der Vergangenheit begann.
Wie unterscheiden sich Plusquamperfekt und Perfekt?
Das Plusquamperfekt beschreibt eine Handlung, die vor einer anderen Handlung in der Vergangenheit abgeschlossen war, während das Perfekt eine abgeschlossene Handlung in der Gegenwart beschreibt.