Nomen haben im Deutschen eine entscheidende Funktion. Egal, ob Du über Menschen, Dinge oder Ideen sprichst – die Wortart ermöglicht es, diese klar zu benennen. Wir zeigen Dir, wie Nomen unsere Kommunikation strukturieren, wie Du sie erkennst und welche grammatikalischen Besonderheiten es gibt.
Definition von Nomen
Ein Nomen, oder auch Substantiv genannt, ist eine deutsche Wortart, die Personen, Tiere, Dinge oder abstrakte Begriffe bezeichnet. Mit Nomen kannst Du alles, was Du siehst, denkst oder fühlst beschreiben, daher spielen sie eine zentrale Rolle im Sprachgebrauch. Sie helfen dabei, die Welt zu strukturieren, indem sie den Dingen und Konzepten Namen geben, die wir in unserem Alltag verwenden.
- Nomen beschreiben konkrete Begriffe wie „Frau“ oder „Baum“.
- Sie beschreiben abstrakte Begriffe wie „Fernweh“ oder „Geduld“.
- Diese Wortart wird in der Regel von Artikeln wie „der“, „die“ oder „das“ begleitet.
- Sie werden großgeschrieben.
Wie erkenne ich ein Nomen?
Nomen haben eindeutige Merkmale, an denen sie zu erkennen sind. Die folgenden fünf Punkte helfen Dir dabei, Substantive in deutschen Sätzen zu identifizieren:
- Großschreibung
Egal, ob am Satzanfang, in der Mitte oder am Ende des Satzes: Nomen werden immer großgeschrieben!
Beispiel: „Das Krokodil schwimmt schnell.“ - Artikel
Substantive werden im Deutschen in der Regel von einem bestimmten (der, die, das) oder unbestimmten (ein, eine) Artikel begleitet.
Beispiel: „Der Hund bellt laut.“, „Ein Schiff fährt auf dem Fluss.“ - „Wer?“ oder „Was?“
Weißt Du nicht, welches Wort das Nomen im Satz ist, kannst Du danach fragen, wer oder was etwas in einem Satz tut.
Beispiel: „Der Hund bellt laut“ – Wer bellt laut? – Der Hund. - Begleiter
Nomen werden häufig von Adjektiven oder Pronomen begleitet, die das Nomen näher beschreiben.
Beispiel: „Der kleine Hund bellt laut.“ - Endungen
Es gibt einige Wortendungen, die typisch für Substantive sind. Hierzu gehören -heit, -keit, -ung, -ion, -schaft, -tum.
Beispiel: Freiheit, Öffentlichkeit, Bestellung, Position, Kundschaft, Reichtum
Abb. 1: 5 Merkmale von Nomen
Genus bei Substantiven
Jedes Substantiv hat ein grammatisches Geschlecht, das bestimmt, welcher Artikel mit dem Substantiv verwendet wird. Im Deutschen gibt es drei Geschlechter: Maskulinum (der), Femininum (die), Neutrum (das).
- Maskuline Substantive wie „der Mann“ oder „der Baum“ beziehen sich oft auf männliche Personen, Berufe oder Dinge.
- Feminine Substantive wie „die Frau“ oder „die Gesundheit“ bezeichnen weibliche Personen oder Begriffe mit typischen Endungen wie „-heit“, „-keit“ oder „-ung“.
- Neutrale Substantive wie „das Kind“ oder „das Haus“ stehen häufig für Dinge, abstrakte Begriffe oder Verkleinerungen („-chen“, „-lein“).
Wichtig: Es gibt keine festen Regeln zur Bestimmung des Genus. Sie müssen oft mit dem Substantiv zusammen auswendig gelernt werden.
Deklination von Nomen
Nomen können entsprechend der 4 Fälle des Deutschen dekliniert werden. Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ zeigen die Rolle des Wortes im Satz an und bedingen den Artikel und häufig auch die Endung des Nomens. Die richtige Formatierung – also die Anpassung des Artikels und der Endung – spielt eine entscheidende Rolle bei der Deklination, um den Fall korrekt darzustellen.
Tabelle 1: Deklination von Nomen
Kasus | Frage | Maskulinum | Femininum | Neutrum | Plural |
---|---|---|---|---|---|
Nominativ | Wer?, Was? | der Mann | die Tochter | das Haus | die Pflanzen |
Genitiv | Wessen? | des Mannes | der Tochter | des Hauses | der Pflanzen |
Dativ | Wem? | dem Mann | der Tochter | dem Haus | den Pflanzen |
Akkusativ | Wen?, Was? | den Mann | die Tochter | das Haus | die Pflanzen |
Singular & Plural
Nomen können im Singular (Einzahl) und Plural (Mehrzahl) stehen. Während der Singular häufig einfach zu erkennen ist, gibt es bei der Bildung des Plurals eine Vielzahl von Regeln und Ausnahmen. Manche Nomen behalten auch im Plural ihre Form, einige haben eine veränderte Endung und wieder andere werden durch einen Umlaut ergänzt.
- Endung -e: Häufig bei maskulinen und neutralen Nomen.
Beispiel: der Hund – die Hunde.
- Endung -n/-en: Besonders bei femininen Nomen.
Beispiel: die Blume – die Blumen.
- Endung -r/-er: Oft bei neutralen Nomen.
Beispiel: das Haus – die Häuser.
- Endung -s: Vor allem bei Fremdwörtern.
Beispiel: das Restaurant – die Restaurants.
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Zusammengesetzte Nomen
Zusammengesetzte Nomen werden auch Komposita genannt. Sie entstehen, wenn zwei oder mehr Nomen zu einem neuen Wort zusammengefügt werden. Hierdurch können neue Begriffe geschaffen werden, die etwas präziser und spezifischer beschreiben können. Laut dem Duden ist es entscheidend, dass zusammengesetzte Nomen auch immer zusammengeschrieben werden!
Beispiel:
Haustür – Haus + Tür – Bezeichnet die Tür eines Hauses
Küchenstuhl – Küche + Stuhl – Bezeichnet einen Stuhl in der Küche
Wichtig: Das letzte Nomen bestimmt das Genus und den Plural des zusammengesetzten Nomens!
Nominalisierung
Als Nominalisierung wird eine besondere Form des Nomens bezeichnet. Hiermit werden Wörter aus anderen Wortarten wie Verben oder Adjektiven beschrieben, die in Nomen umgewandelt werden. So kann über Handlungen oder Eigenschaften wie über Objekte gesprochen werden, wodurch die deutsche Sprache präziser gestaltet wird.
Beispiel:
sprechen – das Sprechen: Das Sprechen vor der Klasse fällt mir leicht.
arbeiten – die Arbeit: Die Arbeit im Garten ist anstrengend.
Nomen sind ein grundlegender Bestandteil der deutschen Sprache. Sie ermöglichen es uns, Personen, Gegenstände und abstrakte Begriffe klar zu benennen und Sätze damit besser zu strukturieren. Du weißt jetzt alles Wichtige über diese Wortart und kennst die entsprechenden Besonderheiten. Du benötigst weitere Unterstützung? Wir helfen Dir gern mit einer Rechtschreibprüfung oder dem Lektorat der Masterarbeit.
FAQs zu Nomen
Was ist ein Nomen?
Ein Nomen ist eine Wortart des Deutschen, die Personen, Dinge und abstrakte Begriffe bezeichnet. Sie werden auch als Substantive bezeichnet und können neben physischen Gegenständen (Blume, Auto) auch abstrakte Begriffe (Freiheit, Unschuld) darstellen.
Wie erfragt man Nomen?
Mit den Fragewörtern „Wer?“ oder „Was?“ kannst Du Nomen erfragen. Beispiel: „Der Hund bellt.“ – Wer bellt? – der Hund.
Was sind Beispiele für Nomen?
Beispiele für diese Wortart sind Begriffe wie „Mann“, „Blume“, „Känguru“, „Feuer“, „Gesundheit“ oder „Leistung“. Diese Wörter bezeichnen Lebewesen, Gegenstände oder Gefühle.
Was sind typische Endungen von Nomen?
In den meisten Fällen finden sich typische Endungen bei Nomen. Hierzu gehören: „-heit“, „-keit“, „-ung“, „-ion“, „-schaft“ und „-tum“.
Wie erkenne ich Nomen im Satz?
Am einfachsten sind Nomen an der Großschreibung zu erkennen. Zudem werden sie in den meisten Fällen von einem Artikel (der, die, das) begleitet.