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Nie den Fokus verlieren: Motivation für die Dissertation

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Motivation Dissertation


Eine Dissertation ist der Gipfel einer akademischen Karriere. Der Weg zur Doktorwürde ist dabei vergleichbar mit einer herausfordernden Bergtour: Am Fuße des Berges blickt man zum Gipfel, der auf den ersten Blick unendlich weit entfernt scheint. Man fragt sich, ob es all die Anstrengungen, Zeit und Mühen wert ist, dorthin zu gelangen. Vielleicht beschleichen einen auch Zweifel, ob man es überhaupt wagen sollte, sich auf den beschwerlichen Weg zum Gipfel zu machen, ob die eigenen Fähigkeiten ausreichen.

Wer gleich losrennt, wird am Ende seiner Kräfte sein, bevor er auch nur in die Nähe des Gipfels kommt. Wer hingegen in seinem eigenen Tempo Schritt für Schritt den Berg besteigt, sich Etappenziele setzt und deren Erreichen feiert, hat gute Chancen, es zu schaffen. Dabei gilt es, den Blick sowohl auf das Ziel als auch auf die bereits erfolgreich bewältigte Wegstrecke zu richten.

Dieser Beitrag liefert eine Motivationshilfe zur Dissertation und zeigt auf, wie man erfolgreich den Gipfel der akademischen Karriere erklimmt. Eine gut strukturierte Planung einer Dissertation ist dabei sehr hilfreich.

Das Ziel der Dissertation fokussieren

Die Basis der Motivation, eine Dissertation zu verfassen, ergibt sich aus dem Ziel, das man mit der Dissertation verfolgt. „Wenn man später in schwierige Phasen der Promotion gerät, ist es in der Regel das Wofür, das über Durchbeißen oder Abbrechen mitentscheidet.“ (Vuran/Seide, 2017).

Entscheidend ist dabei, mit sich selbst ehrlich zu sein und die wahren Beweggründe zu benennen. Persönliche Eitelkeit, der Wunsch, seinem Namen einen akademischen Titel hinzuzufügen, ist meist keine solide Grundlage für eine erfolgreiche Dissertation und keine gute Motivation. Der Wunsch, durch eine Doktorarbeit drohender Arbeitslosigkeit zu entgehen oder den Berufseinstieg zu verzögern, ist ebenfalls nicht der beste Grund. Dies betont unter anderem Jesse in seinen Zehn Anregungen für Doktoranden. Das Bedürfnis, selbst einen echten Mehrwert zur Forschung zu liefern, ist hingegen meist eine belastbares Motivation, die einen auf dem Weg zur Promotion tragen kann.

Diese grundsätzliche Motivation sollte man konkretisieren und verschriftlichen: „Ich leiste einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion von XY.“, kann zum Beispiel ein solches verschriftlichtes Motiv sein. Diese Zielvorstellung sollte in großen Lettern den künftigen Arbeitsplatz zieren. So behält man sein wahres Ziel stets vor Augen.

Gleiches gilt für die Fragestellung der Dissertation. Auch sie gilt es auszuformulieren und dann gut lesbar am Schreibtisch, im Labor oder wo auch immer das Schreiben an der Doktorarbeit absolviert wird, zu platzieren. Diese Leitsätze, die zentrale Botschaft der Motivation sowie die Forschungsfrage, sind quasi das Gipfelkreuz, auf das man während des beschwerlichen Wegs der Promotion immer wieder den Blick richtet.

Meilensteine zur Motivation festlegen

Das Ziel der Doktorarbeit hat man nun klar und deutlich vor Augen – doch der Weg dorthin ist weit und führt nicht immer geradeaus. Daher ist es wichtig, bereits zu Beginn Meilensteine festzulegen und deren Erreichen zu feiern. Andernfalls bekommt man schnell den Eindruck, dass noch unendlich viel vor einem liegt und bekommt leicht Panik. Panik jedoch ist ein Killer für die Motivation und Leistung. Denn aufgrund biochemischer Vorgänge im Körper lähmen Stress und Angst die Kreativität und Leistungsfähigkeit, wie das Yerkes-Dodson-Gesetz beschreibt (Krengel, 2013). Das kann sogar zu einer Schreibblockade führen.

Diesem Stress kann man entgegenwirken, wenn man realistische Zwischenziele anvisiert und sich gleichzeitig für das Erreichen von Zwischenzielen angemessen belohnt. Dabei kann es als Hilfe für die Motivation nützlich sein, diese Ziele ebenso wie die Leitsätze zur Dissertation zu visualisieren, so dass sie einem beim Dissertation Schreiben stets vor Augen sind. Auf diese Weise wird zudem sichergestellt, dass der rote Faden der Forschungsarbeit nicht verloren geht. Der Weg zum Ziel bekommt Struktur, so dass man sich während der oft jahrelangen Auseinandersetzung mit der Forschungsfrage nicht verzettelt.

Das Festlegen realistischer Ziele hat einen wichtigen psychologischen Effekt, denn Motivation entsteht unter anderem aus Erfolgserlebnissen. Einzelne Punkte auf einer To do-Liste abhaken zu können, gibt ein positives Gefühl und gleichzeitig einen Schub für die eigene Motivation, die nächste Aufgabe anzugehen. Wenn man also Aufgaben wie „Übersetzung von xy anfertigen“ oder „Audio-Transkription verschriftlichen“, oder am Ende „Layout“ oder „Plagiatsprüfung“ auf einer langen Liste abhaken kann, schenkt man sich selbst Glückshormone.

Etappensiege feiern als Motivationshilfe

Dazu kann es hilfreich sein, die erreichten Ziele anderen Menschen zu präsentieren – etwa im Rahmen von Arbeitsgruppen. Oder man führt ein persönliches Dissertationstagebuch, in dem jeden Tag stichwortartig der eigene Fortschritt festgehalten wird.

Beides führt dazu, die gewählten Pfade immer wieder kritisch zu hinterfragen. Führt dieser Weg wirklich zum Ziel? Oder ist das ein unnötiger Umweg, vielleicht sogar eine Sackgasse? Auch dazu ist ein Austausch anlässlich erreichter Ziele sowohl mit dem Betreuer als auch mit anderen Doktoranden geeignet. Besser frühzeitig einen Irrweg als solchen entlarven und umkehren, als stur einem einmal eingeschlagenen Weg folgen und deswegen wertvolle Zeit und Kraft verlieren.

Das richtige Arbeitsumfeld für die Dissertation schaffen

Für den richtigen Fokus sorgen nicht nur die Plakate zum Promotionsziel, zur zentralen Forschungsfrage sowie zu den anvisierten Meilensteinen. Darüber hinaus sollte der Arbeitsplatz, an dem die Hauptarbeit an der Dissertation geleistet wird, ein Rückzugsort sein, an dem Ruhe und Ordnung herrschen. Es ist wichtig, anhand äußerer Bedingungen klare Strukturen für den Arbeitsprozess zu schaffen. Ganz praktisch bedeutet dies zum Beispiel, den Schreibtisch ordentlich zu halten oder nach getaner Arbeit aufzuräumen, so dass man am nächsten Tag nicht – wortwörtlich – vor einem Berg an Arbeit zurückschreckt.

Effektive Arbeitszeiten verbindlich festlegen

Die Promotion stellt höchste Anforderungen an die Selbstdisziplin und Selbstorganisation der Doktoranden. Oft ist es dabei hilfreich, mit sich selbst feste Arbeitszeiten und Termine zu vereinbaren und diese in einem gut sichtbar platzierten Kalender schriftlich festzuhalten. Auf diese Weise schafft man Verbindlichkeit und einen festen zeitlichen Rahmen. Es gilt die Faustformel: „Jedes Mal, wenn du eine Handlung aufschiebst, entfernst du dich ein Stück mehr davon.“ (Bücher, 2014)

Während der Arbeitszeit sollte man Ablenkungen durch Telefon, E-Mails, Apps vermeiden und sich ganz auf die Arbeit konzentrieren. Dazu wird empfohlen, eher kürzere, effektive Arbeitsphasen einzuplanen.

Der Prozess der Promotion ist ein Marathon, kein Sprint. Dementsprechend ist es wichtig, sich den Weg zum Ziel und die eigene Kraft realistisch einzuteilen und dabei auch immer wieder Freiräume einzuplanen, regelrecht Urlaub von der Dissertation zu machen. Bewegung an der frischen Luft, Sport, gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden sind wichtige Motivations-Booster, die den Kopf frei machen und die Akkus wieder aufladen.

Kontinuierlich schreiben

Doktorarbeiten sind zu umfangreich, als dass man quasi wie beim Fazit Schreiben die eigene Forschung herunterschreiben könnte, nachdem man alle Erkenntnisse zusammengetragen hat. Vielmehr sollte das Schreiben Teil des Forschungsprozesses sein. Daher sollte man möglichst früh mit der Verschriftlichung der eigenen Forschungsergebnisse beginnen und den Prozess des Schreibens kontinuierlich fortführen. So vermeidet man, sich eines Tages einer riesigen Materialsammlung gegenüberzusehen, die dann in ihrer Fülle so gar nicht mehr aufs Papier zu bringen ist. Dazu kommen die Organisationsprobleme mit dem Material und den eigenen Notizen. Auf diese Art und Weise kommt es schnell zu Schusseligkeiten. Schließlich muss man eine Plagiatsprüfung machen, um wieder Sicherheit zurückzuerlangen. Darüber hinaus ist es auch eine große Motivationshilfe zu sehen, dass die eigene Doktorarbeit wächst und gedeiht, und wieder: dass man seinem Ziel Schritt für Schritt – Seite für Seite – näherkommt.

Die Balance finden

Wunderbar, wenn man sich mit großem Forschungseifer auf das Abenteuer Dissertation einlässt. Bei allem Ehrgeiz und Fleiß ist es jedoch wichtig, die eigenen Kräfte richtig einzuschätzen und sich nicht zu überfordern. Dabei ist die Rückbesinnung auf den visualisierten roten Faden eine große Hilfe. Ansonsten gerät man schnell in einen Strudel aus immer weiter und weiter führenden Gedanken, der einen vom richtigen Weg abbringen.

Professor Wolfgang Leidhold von der Universität zu Köln nennt dies das „Drama der Peripherie des Wissens“. Er stellt sich das eigene Wissen als eine Kugel vor. Je mehr die eigene Wissenskugel an Umfang gewinnt, desto größer ist ihre Außenfläche. Sprich: Je mehr Wissen man hat, desto mehr Kontakt hat man auch zu dem, das man (noch) nicht weiß. Dies impliziert die Versuchung, die eigene Wissenskugel immer weiter auszudehnen – und auf diese Weise letztlich nie wirklich mit der Dissertation fertig zu werden. Es gilt also, sich bewusst auf einen sinnvollen Umfang zu beschränken, der akademischen Ansprüchen genügt und gleichzeitig in einem angemessenen Zeitraum als Doktorarbeit zu bewältigen ist. das bedeutet dann aber auch, das eine oder andere Buch nur zu überfliegen und nicht zu lesen.

Wer eine Promotion anstrebt, hat eine anstrengende, entbehrungsreiche Zeit vor sich. Denn wer den Gipfel erklimmen will, muss sich bergauf kämpfen. Hinfallen, wieder aufstehen, Rückschritte und Irrwege verkraften – das gehört dazu. Selbst wenn man fokussiert und strukturiert arbeitet und Motivationsfallen vermeidet, bleibt die Zeit der Promotion eine schwierige Lebensphase. Es geht also nicht nur darum, sich auf dem akademischen Fachgebiet weiterzuentwickeln, sondern auch darum, an dieser Herausforderung persönlich zu wachsen: eigene Strategien zu entwickeln, mit Frust und Unlust umzugehen und Versagensängste zu überwinden.

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Literatur

Bücher, Norman (2014): Abenteuer Motivation: Lebensimpulse des Extremläufers Norman Bücher, Berlin.

Krengel, Martin (2013): Golden Rules: Erfolgreich Lernen und Arbeiten, 4. Auflage Lauchhammer.

Vuran, Atilla/Seide, Gunnar (2017): Promovieren heißt scheitern, Offenbach.

Weiterführende Literatur:

Bauer, Kristin (2017): Kleines Handbuch zum erfolgreichen Verfassen und Vollenden einer Dissertation, Hamburg.

Glatthorn, Allan A./Joyner, Randy L. (2013): Writing the Winning Thesis Or Dissertation: A Step-by-Step Guide, 3rd Edition, Thousand Oaks.

Martens, Jens-Uwe/Kuhl, Julius (2013): Die Kunst der Selbstmotivierung: Neue Erkenntnisse der Motivationsforschung praktisch nutzen, Stuttgart.

Stock Seffen et.al. (Hrsg.) (2013): Erfolgreich promovieren: Ein Ratgeber von Promovierten für Promovierende, 3. Auflage Berlin/Heidelberg.

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