Es soll sie tatsächlich geben: Menschen, die bereits in der Schule als Lieblingsfach „Mathe“ angegeben haben. Diejenigen, deren Augen bei besonders kniffligen Aufgaben leuchteten und die im mathematischen Universum voll in ihrem Element waren. Du gehörst dazu und interessierst Dich nun für ein Mathe-Studium? Dann klären wir Dich in diesem Beitrag darüber auf, was Du dafür mitbringen musst, wie das Studium aussieht und was Dich danach erwartet.
Diese Inhalte kommen im Mathe-Studium auf Dich zu
Entscheidest Du Dich für ein Mathematik-Studium, lernst Du sowohl im Bachelor als auch im Lehramt zunächst die Grundlagen der Analysis, linearen Algebra, Stochastik und computerorientierten Mathematik kennen. Die Inhalte sind dabei kaum mit der Schulmathematik vergleichbar, da Du hier aktiv mit der mathematischen Problemlösung in Berührung kommst. Wie die Kurse hierbei genau aussehen, hängt von Deiner Uni oder Fachhochschule ab. Hängen Dir Zahlen danach immer noch nicht zum Hals raus, kannst Du mit einem Master- oder Promotionsstudium dem Ganzen die Krone aufsetzen.
Lehrinhalte im Bachelorstudium
Neben den bereits angesprochenen Grundlagen hast Du bereits im Bachelorstudium Mathematik die Möglichkeit, Dir bestimmte Schwerpunkte auszusuchen. Diese umfassen dabei etwa Bereiche der Physik, Betriebswirtschaftslehre oder Programmierung. Abgeschlossen wird das Ganze dann durch Deine schriftliche Bachelorarbeit. Je nach Uni kann Dein Stundenplan dementsprechend folgende Veranstaltungen beherbergen:
- Analysis
- Mathematisches Vortragen & Schreiben
- Stochastik
- Lineare Algebra & analytische Geometrie
- Programmieren
- Numerik
Studieninhalte im Lehramtsstudium
Mathe studieren kann Dich auch für das Lehramt qualifizieren. Als Grundschullehrer:in unterrichtest Du dabei für gewöhnlich in jedem Fall Mathematik, weswegen Du um dieses Fach im Studium nicht herumkommst. An den weiterführenden Schulen obliegt es hingegen Dir, Dich für oder gegen das Fach Mathe zu entscheiden. Ist ersteres der Fall, behandelst Du hochschul- und schulformabhängig unter anderem folgende Themenfelder:
- Arithmetik
- Elemente der Geometrie
- Wahrscheinlichkeit, Daten & Zufall
- Didaktik der (Grundschul)Mathematik
- Analysis
- Lineare Algebra & analytische Geometrie
Inhalte & Schwerpunkte im Masterstudium
Das weiterführende Masterstudium Mathematik dauert in der Regel 4 Semester. Hierbei vertiefst Du Deine bereits erworbenen Kenntnisse und Theorien. Außerdem kannst Du erneut Schwerpunkte wählen. Diese können dann so aussehen:
- Computational Finance
- Kontroll- oder Matritzentheorie
- Inverse Probleme
- Versicherungsmathematik
- Stochastic Processes in Evolution
- Mathematische Visualisierung
- Konvexgeometrie
Abb. 1: Problemlösung im Mathematik-Studium
Mathematik studieren: Die Voraussetzungen
Das Mathe-Studium wird an Universitäten, aber auch an Fachhochschulen (dort meistens in spezifischeren Studiengängen wie „Angewandte Mathematik“) angeboten. Folglich benötigst Du das Abitur oder Fachabitur, um hier studieren zu können. Doch auch eine berufliche Qualifizierung mit entsprechender Erfahrung kann Dir das Studium ermöglichen. An einigen Unis gibt es außerdem einen NC, um der hohen Bewerber:innenzahl zu begegnen. Um bestmöglich auf Dein Studium vorbereitet zu sein oder auch dann, wenn Du während des Studiums ein wenig Unterstützung benötigst, helfen wir Dir gerne im Rahmen unseres wissenschaftlichen Coachings.
Tabelle 1: Voraussetzungen für den Fachbereich Mathematik
Voraussetzungen Bachelorstudium | Voraussetzungen Lehramtsstudium | Zulassung zum Masterstudium |
Abitur, Fachabitur oder Berufsqualifizierung | Abitur, Fachabitur oder Berufsqualifizierung | Vorangehendes Bachelorstudium in Mathematik oder vergleichbarem Studiengang |
NC zwischen 1,7 und 3,2 (z. T. NC-frei) | NC zwischen 1,7 und 3,2 (z.T. NC-frei) | manchmal wird Mindestpunktzahl oder bestimmte Note im Bachelorstudium gefordert |
z. T. Eignungsprüfungen für nicht-Abiturienten und Abiturientinnen | z. T. Eignungsprüfungen für nicht-Abiturienten und Abiturientinnen | einige Unis erwarten Englischkenntnisse auf bestimmtem Niveau |
Ist der Fachbereich Mathematik die richtige Wahl für Dich?
Du musst keine 15 Punkte im Mathe-Unterricht in der Schule bekommen haben, um Mathe studieren zu können. Auch wird nicht verlangt, dass Du Mathe im Leistungskurs belegt hast. Vielmehr geht es hierbei darum, Spaß am Fach zu haben, neugierig zu sein und über die Schulmathematik hinausgehen zu wollen. Bringst Du folgende Eigenschaften mit, hast Du dementsprechend gute Voraussetzungen:
- Analytische Fähigkeiten
- Mathematisches Grundverständnis
- Disziplin & Durchhaltevermögen auch bei kniffligen Aufgaben
- Belastbarkeit
- Genauigkeit
- Sozialkompetenz (vor allem im Lehramtsstudium)
Abb. 2: Im Fachbereich Mathematik ist bei besonders komplexen Aufgaben Dein Durchhaltevermögen gefragt
Jobs & Gehalt
Mathematiker:innen werden in vielen Branchen benötigt. Ob in der freien Wirtschaft, in der Forschung oder im Versicherungswesen: Menschen mit abgeschlossenem Mathematik-Studium sind hier gefragt. Vielleicht interessierst Du Dich aber auch für die Luft- und Raumfahrt oder den Automobilbau. Auch im Management oder in Führungspositionen sind Mathematiker:innen gut aufgehoben. Gute finanzielle Aussichten erwarten Dich darüber hinaus als Mathematik-Lehrer:in oder in der Kryptographie (Datenverschlüsselung mithilfe von Algorithmen). Wie wäre es außerdem mit einer Karriere in der Forschung und universitären Lehre? Im Rahmen Deiner Promotion können wir Dich dann übrigens im Lektorat der Dissertation unterstützen.
Tabelle 2: Jobs & Gehalt nach dem Mathematik-Studium
Beruf/Branche | Berufserfahrung/Unternehmensgröße | Durchschnittliches Brutto-Gehalt im Monat |
Risikomanagement (z. B. in einer Bank) | in den ersten 3 Jahren | 4500 € |
nach etwa 10 Jahren | 6500 € | |
Versicherungsmathematiker:in | in den ersten 3 Jahren | 5000 € |
nach etwa 10 Jahren | 7000 € | |
Mathe-Lehrer:in | Besoldungsgruppe A 12 | 3550-4000 € |
Besoldungsgruppe A 13 | 3900-4700 € | |
Forschung & Lehre (nach Promotion)
|
Einstiegsgehalt | 4200 € |
mit Berufserfahrung | 5800 € | |
Kryptologe oder Kryptologin
|
Einstiegsgehalt | 5300 € |
mit Berufserfahrung | 6200 € |
Die 10 besten Unis für Dein Mathematik-Studium
Mathe studieren ist genau das, was Du willst und Du willst Dich am liebsten sofort auf einen Studienplatz bewerben? Dann stellen wir Dir nun die 10 besten Unis, Hochschulen und Fachhochschulen für Dein Mathe-Studium vor.
Finanzierung im Mathematik-Studium
Von Luft und Liebe lebt es sich leider nur so lange gut, bis Du Hunger bekommst oder Dir kalt ist. Deswegen solltest Du Dich frühzeitig darum kümmern, auch im Studium finanziell abgesichert zu sein. Neben elterlicher Unterstützung gibt es dafür die Möglichkeit, BAföG zu beantragen. Aber auch Studienkredite und Stipendien stehen zur Auswahl. So etwa für junge Abiturientinnen und Studentinnen im Stipendienprogramm „B-MINT“. Nichts für Dich dabei? Dann bewirb Dich auf einen Nebenjob!
- Nebenjob
- BAföG
- Elterliche Unterstützung
- Stipendium
- Studienkredit
Das Mathematik-Studium ist für alle, die mathematischen Problemen über die Schulzeit hinaus auf den Grund gehen wollen. Wenn Du es liebst, komplexe Aufgaben zu lösen und selbst bei den kniffligsten Fragestellungen nicht aufgibst, ist dieser Studiengang vermutlich genau das Richtige für Dich. Auf attraktive Karrieremöglichkeiten kannst Du Dich danach ebenfalls freuen: Denn Mathematiker:innen sind gefragt wie noch nie! Übrigens: Sollte Dich zusätzlich zu Mathe auch Biologie interessieren, wäre Biomathematik eine spannende Alternative.
FAQs zum Fachbereich Mathematik
Was kann man nach dem Mathematik-Studium beruflich machen?
Mathematiker:innen werden in Versicherungen, Banken, aber auch in der Automobilindustrie, in der Luft- und Raumfahrt, Logistik oder im Bildungssektor benötigt. Doch auch im Management oder in Führungspositionen von Unternehmen sind Mathematiker:innen gut aufgehoben. Mathematische Fähigkeiten sind außerdem in der Forschung, wie im Bereich Geographie, unabdingbar.
Ist es schwer, Mathe zu studieren?
In jedem Fall hat das Mathe-Studium (ähnlich wie die Informatik) wenig mit dem Schulfach Mathematik zu tun und ist ziemlich anspruchsvoll. Hier geht es um tiefgreifende Problemlösung und komplexe, mathematische Probleme. Du solltest Dich also grundsätzlich für Mathematik begeistern können, diszipliniert sein und Durchhaltevermögen zeigen. Fleiß und ein guter Lernplan regeln den Rest. Möchtest Du Dein schulisches Wissen vor dem Studium nochmal auffrischen, bieten einige Unis auch Mathe-Vorkurse oder Brückenkurse an. Ebenfalls sehr mathematisch wird es übrigens im Accounting.
Wie lange dauert das Mathe-Studium?
Die Regelstudienzeit im Bachelor Mathematik umfasst 6-8 Semester. Der Master kostet Dich weitere 3-5 Semester. Gerne können wir Deine Masterarbeit korrekturlesen, um ihr den letzten Schliff zu verpassen.
Kann jede:r Mathematik studieren?
Nicht jede:r, aber es gibt viele Möglichkeiten, einen Studienplatz zu ergattern. Du kannst Mathe in Deutschland an Unis, Hochschulen und Fachhochschulen studieren. Dafür benötigst Du das Abitur, Fachabitur oder eine einschlägige berufliche Qualifizierung. Mitunter führen einige Hochschulen Eignungstests durch, um auch den Interessierten ohne Abitur eine Chance zu geben.
Wie viel verdient man als Mathematiker:in?
Das hängt natürlich ganz von der Branche, Tätigkeit und dem Bundesland ab. Grundsätzlich verdienen Mathematiker:innen aber sehr gut. So kannst Du Dich als Risikomanager:in über ein Einstiegsgehalt von 4500 € brutto freuen. Kryptologen und Kryptologinnen verdienen nach dem Startschuss sogar bereits durchschnittlich 5300 € brutto. Ähnlich vielversprechend sehen Deine Berufsaussichten nach dem Studium in Software Engineering aus.