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So verwendet man den Konjunktiv in der Bachelorarbeit und Masterarbeit

Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .
Der Konjunktiv


Der Konjunktiv ist eine Verbform, auch Modus genannt. Man bezeichnet ihn auch als Möglichkeitsform und unterscheidet dabei zwischen zwei Formen. Aber warum ist ausgerechnet dieser Modus so interessant für Deine Bachelorarbeit oder Masterarbeit? Für gewöhnlichen finden wir den Konjunktiv nämlich vorwiegend in der Literatur, etwa in einem Roman. Doch auch in Deiner Abschlussarbeit kommt ihm bei der Quellenarbeit eine wichtige Bedeutung zu. Welche das ist, wie Du die beiden Formen bildest und worin sie sich unterscheiden, erfährst Du in diesem Beitrag.

Definition: Konjunktiv

Der Konjunktiv beschreibt eine von drei Verbformen (Modus), die uns im Deutschen zur Verfügung stehen. Er unterteilt sich dabei in Konjunktiv I und Konjunktiv II und wird bei irrealen, aber möglichen Situationen genutzt. Deswegen nennt man diesen Modus auch Möglichkeitsform. Doch auch Wünsche, Vorstellungen oder indirekte Rede können durch ihn ausgedrückt werden.
Schauen wir uns das einmal an zwei einfachen Beispielen an:

Die Professorin sagt, die Kapitel wären nicht klausurrelevant.

Wenn ich Du wäre, glaubte ich ihr kein Wort.

Unterschied zwischen Konjunktiv I und II

Den Konjunktiv I nutzt Du häufig in der indirekten Rede, also wenn Du eine Aussage paraphrasierst. Aber auch Sprichwörter werden häufig in diesem Modus formuliert. Du kannst ihn in allen Zeitformen bilden, wobei wir ihn für gewöhnlich im Präsens benutzen. Das sieht dann etwa so aus:

Sie behauptet, sie lerne diesmal rechtzeitig.

Er sagt, er gehe jeden Tag nach der Bib spazieren.

Den Konjunktiv II kannst Du auch für die indirekte Rede nutzen. Darüber hinaus bietet er sich an, um irreale Wünsche oder höfliche Bitten auszudrücken:

Ich wünschte, ich hätte bereits Semesterferien.

Würdest Du bitte die Tür hinter Dir schließen?

So bildest Du die Möglichkeitsform

Um den Konjunktiv I zu bilden, benötigst Du den Stamm der Präsensform und verbindest diesen mit den entsprechenden Personalendungen -e, -est, -e, -en, -et, -en.
Beispiel Möglichkeitsform I: Er studier-e.

Bei der Bildung des Konjunktivs II verwendet man hingegen den Präteritumstamm und hängt dieselben Endungen an wie beim Konjunktiv I.

Beispiel Möglichkeitsform II: Er studiert-e.

Beide Möglichkeitsformen können neben der Gegenwart auch in der Vergangenheit und der Zukunft ausgedrückt werden, indem man sie mit dem Partizip Perfekt beziehungsweise dem Infinitiv des Verbs kombiniert (vgl. Steinhauer 2015: 8 sowie 100).

Beispiel Möglichkeitsform I: Er habe studiert (Vergangenheit), Er werde studieren (Zukunft)

Beispiel Möglichkeitsform II: Er hätte studiert (Vergangenheit), Er würde studieren (Zukunft)

Diese einfache Regelung gilt allerdings nur für regelmäßige Verben, auch schwache Verben genannt. Bei unregelmäßigen beziehungsweise starken Verben, muss in der Regel bei der Bildung des Konjunktivs II der Stammvokal in einen Umlaut geändert werden (vgl. Steinhauer 2015: 8).

Beispiel: Er verstand (Indikativ) > Er verstünde (Konjunktiv II)

Hilfreich sind hierbei die entsprechenden Konjugationstabellen. Einen guten und verlässlichen Überblick hierfür bietet zum Beispiel Duden Online. Dort findet man etwa für das Verb geben folgende Tabelle:

Tabelle zu Verformen
Abb. 1: Konjugationstabelle zum Konjunktiv

Die Verwendung des Konjunktivs in Bachelorarbeit & Masterarbeit

Da Du den Konjunktiv einsetzt, um indirekte Rede auszudrücken, kommt er in Deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit (Überraschung!) beim Zitieren zum Einsatz. Wichtig ist hierbei natürlich, dass Du den Quellenverweis nicht vergisst (in der Fußnote oder in Klammern hinter dem indirekten Zitat). Hier ein Beispiel:

Die Weltklimakrise habe sich in den umfangreichen Veränderungen von Flora und Fauna niedergeschlagen (vgl. Autor XY).

Auf die Möglichkeitsform verzichten und stattdessen den Indikativ (Wirklichkeitsform) nutzen, kannst Du übrigens dann, wenn Du den Namen des Autors zu Beginn der Paraphrasierung nennst und/oder diese mit einem „dass“ einleitest (vgl. Moll/Thielmann, 2016). Das sieht dann so aus:

Autor XY sagt, dass sich die Weltklimakrise in den umfangreichen Veränderungen von Flora und Fauna niedergeschlagen hat (vgl. Autor XY).

Die Verwendung des Konjunktivs

Abb. 2: Die Verwendung des Konjunktivs

Wie, schon wieder fertig? War ja gar nicht so kompliziert! Du weißt nun, wann der Konjunktiv in Deiner Masterarbeit für Dich relevant wird und wie Du ihn entsprechend bildest. Ansonsten kannst Du in der Alltagssprache auch ganz gut auf ihn verzichten. Vielleicht begegnet er Dir noch in Deinem nächsten Buch, doch ansonsten ist die Möglichkeitsform jetzt nicht allzu häufig in Gebrauch.

Literatur

Kornmeier, Martin (2018): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht. Für Bachelor, Master und Dissertation, 8. Auflage Bern.

Moll, Melanie/Thielmann, Winfried (2016): Wissenschaftliches Deutsch, Konstanz/München.

FAQs zum Konjunktiv

Was ist der Konjunktiv?

Der Konjunktiv ist eine von drei Verbformen im Deutschen, also ein sogenannter Modus. Man nennt ihn auch Möglichkeitsform. In Deiner Hausarbeit wird er in der indirekten Rede eingesetzt.

Wann schreibt man im Konjunktiv?

Der Konjunktiv wird genutzt, um über irreale, aber mögliche Dinge, Wünsche und Vorstellungen zu sprechen. Aber auch in der indirekten Rede kommt dieser Modus zum Einsatz (vgl. Kornmeier, 2018). Er ist also auch für wissenschaftliches Schreiben von Bedeutung, da Du hier oft Literatur zitieren musst.

Wie bildet man den Konjunktiv?

Den Konjunktiv I bildest Du im Präsens, indem Du den Verbstamm um die Endungen „-e“, „-est, „-e“, „-en“, „-et“, „-en“ je nach Person ergänzt. Also: ich gehe, Du gehest, er/sie/es gehe, wir gehen, ihr gehet, sie gehen. Den Konjunktiv II bildest Du hingegen, indem Du den Präteritumstamm des Verbes nutzt und dieselben Endungen ranhängst wie beim Konjunktiv I. Je nach Zeitform und davon abhängig, ob die Verben stark oder schwach sind, gibt es hier aber auch Ausnahmen. Mehr dazu findest Du weiter oben. Schau Dir unsere Tabelle nochmal ganz in Ruhe an, um Fehlerquellen aus dem Weg zu gehen!

Worin liegt der Unterschied zwischen der ersten und zweiten Möglichkeitsform?

Natürlich unterscheiden sich beide Formen in der Bildung. Den Konjunktiv I bildest Du unter anderem mit dem Verbstamm im Präsens, den Konjunktiv II mit dem Stamm im Präteritum. Beide Möglichkeitsformen kannst Du etwa in Deiner Dissertation für die indirekte Rede nutzen. Der Konjunktiv II eignet sich darüber hinaus dafür, höfliche Bitten oder irreale Wünsche auszudrücken. Die erste Möglichkeitsform findest Du hingegen häufig in Sprichwörtern („Lang lebe der König!“). Die korrekte Rechtschreibung ist hingegen selbstverständlich bei beiden unabdingbar.

Worauf muss ich bei diesem Modus in meiner Arbeit achten?

Superwichtig ist natürlich, dass Du die Quellenangabe hinter Deiner indirekten Rede im Konjunktiv nicht vergisst. Sonst schlägt die Plagiatsprüfung Alarm. Gilt selbstverständlich auch für fremdes Gedankengut in Anführungszeichen, also direkte Zitate. Mehr hierzu und auch zur besagten Verbform findest Du auch bei der Uni Bochum.

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