Was sind die vier Fälle?
Die vier Fälle bezeichnet man im Deutschen auch als Kasus. Es handelt sich hierbei um den Nominativ, Genitiv, Dativ und den Akkusativ. Der Kasus ist ein essenzieller Aspekt der Grammatik. Schließlich bestimmt er, welche grammatikalische Funktion Wörter in einem Satz haben und wie sie dementsprechend angepasst werden müssen.
Warum gibt es die vier Fälle?
Die vier Fälle (Kasus) dienen dazu, die unterschiedlichen Glieder und ihre Beziehung in einem Satz erkennbar zu machen. So beschreibt es auch die Universität Regensburg. Der Kasus drückt dabei die Abhängigkeit der Satzbestandteile untereinander aus und sorgt somit für verständliche Sätze.
Hier siehst Du ein Beispiel ohne jegliche Anpassung entsprechend dem Kasus (Deklination): „Die Studentin gibt ihre Freundin das Buch der Kommilitone.“ Durch diesen Satz erfährt man nichts über die Beziehung der Satzbestandteile. Ganz anders sieht es nach der Deklination aus: „Die Studentin gibt ihrer Freundin das Buch des Kommilitonen.“ Zu den Wortarten, die dekliniert werden müssen, gehören: Artikel, Substantive, Numeralia, Pronomen und Adjektive.
Neben der korrekten Grammatik und Rechtschreibung zählt für Deine Abschlussarbeit ebenfalls der erste optische Eindruck. Aus diesem Grund solltest Du auch die Formatierung nicht vernachlässigen.
Wie bestimmt man den Fall?
In welchem Kasus ein Satzglied steht, findet man am besten heraus, indem man danach fragt. Dabei ist jedem der Fälle eine bestimmte Frage zugeordnet, auf die das dazu gehörende Satzglied die passende Antwort gibt. Bei der Bestimmung hilft außerdem ein Blick auf das Verb des Satzes. Zudem verlangen einige Präpositionen einen bestimmten Kasus und dienen somit als Signalwort. Erklärungen und Beispiele dazu findest Du im Folgenden:
1. Fall Nominativ
Der Nominativ wird auch als Wer-Fall bezeichnet. Mithilfe dieses Falls kann man herausfinden, welches Wort im Satz das Subjekt ist. Nach dem Nominativ kannst Du durch „Wer oder was?“ fragen. Hier ein Beispiel:
„Der Junge pflückt den Apfel vom Baum.“
Wer-Frage: Wer pflückt den Apfel vom Baum?
Antwort: Der Junge
2. Fall Genitiv
Den Genitiv kennt man auch unter dem Namen „Wessen-Fall“. Das liegt daran, dass man durch die Frage „Wessen?“ nach dem Besitz oder der Zugehörigkeit fragen kann. Das sieht dann folgendermaßen aus:
„Der Student freut sich über die guten Noten seiner Freunde.“
Wessen-Frage: Über wessen gute Noten freut sich der Student?
Antwort: Seiner Freunde
3. Fall Dativ
Der Dativ ist der 3. Fall und kennzeichnet das Dativobjekt. Man erkennt es im Satz, indem man die Frage „Wem?“ stellt. Das Ganze sieht dann so aus:
„Die Professorin erklärt den Studierenden die Fotosynthese.“
Wem-Frage: Wem erklärt die Professorin die Fotosynthese?
Antwort: Den Studierenden
4. Fall Akkusativ
Der Akkusativ kennzeichnet das sogenannte Akkusativobjekt in einem Satz. Nach diesem Satzglied fragt man mit „Wen oder was?“. Hier ist ein Beispiel:
„Der Student bringt seinen Hund mit zur Exkursion.“
Wen-Frage: Wen oder was bringt der Student mit zur Exkursion?
Antwort: Seinen Hund
In diesem Artikel erklären wir den Unterschied zwischen Dativ und Akkusativ ausführlicher.
FAQs – Kasus
Was versteht man im Deutschen unter den vier Fällen?
Damit sind der Nominativ, der Genitiv, der Dativ und der Akkusativ gemeint. Sie geben an, in welcher Beziehung Wörter innerhalb eines Satzes stehen. Um dies zu signalisieren, werden Substantive, Pronomen, Artikel, Adjektive und Numeralia dem Fall entsprechend gebeugt (dekliniert). Übrigens: Durch die Nominalisierung können nicht nur Substantive im Nominativ stehen, sondern auch substantivierte Verben und Adjektive.
Wie kann man die vier Fälle erkennen?
Du kannst die entsprechenden Fragewörter verwenden, um den Kasus eines Satzgliedes herauszufinden. Diese sind: „Wer“ (Nominativ), „Wessen“ (Genitiv), „Wem“ (Dativ) und „Wen“ (Akkusativ).
Welche Wortarten haben einen Kasus?
Das ist bei Substantiven, Adjektiven, Pronomen, Numeralia und Artikeln der Fall.
Wie fragt man nach dem Genitiv?
Dazu nutzt Du die Frage „Wessen?“.
Wann benutze ich Genitiv und wann Dativ?
Das hat mit verschiedenen Faktoren zu tun. Dazu gehört beispielsweise die Funktion eines Wortes im Satz. Denn der Genitiv wird verwendet, um etwa Zugehörigkeit oder Besitz auszudrücken. Den Dativ nutzt man hingegen, um unter anderem den Empfänger von etwas zu kennzeichnen. Außerdem verlangen bestimmte Präpositionen automatisch den 2. Fall (wegen, trotz) oder den 3. Fall (nach, bei).