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Groß- und Kleinschreibung: Die wichtigsten Regeln beim wissenschaftlichen Schreiben

Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .
Groß- und Kleinschreibung


Im Gegensatz zu anderen Sprachen ist die Groß- und Kleinschreibung im Deutschen wesentlich komplizierter geregelt. Neben Satzanfängen und Eigennamen werden nämlich auch die Substantive groß geschrieben – und hier gibt es viele Stolperfallen. Damit man diese beim Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten nicht macht, erklärt dieser Text die wichtigsten Regelungen.

Substantive

Ursprünglich schrieb man in der deutschen aber auch in allen anderen europäischen Sprachen die Buchstaben in Majuskeln, also groß. Doch nach und nach setzten sich die kleingeschriebenen Wörter durch. Bei Namen und zu Beginn eines Satzes blieben die Großbuchstaben jedoch erhalten. Einzig im Deutschen werden außerdem die Substantive großgeschrieben. Doch wann ist ein Wort ein Substantiv?

Wer sich bei der Groß- oder Kleinschreibung eines Wortes nicht sicher ist, sollte einen Blick auf die Wörter davor werfen. Denn die sind oft ein Hinweis darauf, ob es sich um ein Substantiv handelt. Substantive gehen in der Regel nämlich mit einem bestimmten oder unbestimmten Artikel einher (zum Beispiel: die Vorlesung), werden mit einem Adjektiv oder Pronomen näher beschrieben (zum Beispiel: interessante Vorlesung/seine Vorlesung) oder sind mit einer Präposition verbunden (zum Beispiel: im Vorlesungsverzeichnis).

Hilfreich ist es auch, eine Probe zu machen, ob man jeweils einen Artikel im Satz sinnvoll ergänzen kann oder nicht (Wolski 2011: 44f.).

Beispiel Professor Mücke

Eine solche Probe ist auch hilfreich, um Substantivierungen zu erkennen. Dabei handelt es sich um Wörter, die eigentlich Verben, Adjektive, Partizipien oder Zahlwörter sind, aber in einem anderen Zusammenhang wie Substantive verwendet werden (vgl. Püschel 2006: 81). Beispiele hierfür sind: das genaue Zitieren, im Folgenden, die Null. Hier ist es auch sinnvoll, sich darüber hinaus die Regeln und Richtlinien zum Zahlen ausschreiben zu vergegenwärtigen.
Ist sowohl eine Kombination mit einem Artikel als auch mit dem Wort zu möglich, wird kleingeschrieben. Beispiel: Im Seminar lernt man [das/zu] analysieren.
Eine Ausnahme bilden außerdem die Substantive Gram, Schuld, Wert, Leid sowie Recht. Denn werden sie mit sein, werden, bleiben beziehungsweise behalten oder haben kombiniert, sind sie wie Adjektive zu verwenden also kleinzuschreiben (vgl. Püschel 2006: 91 sowie Balcik, Ines/Röhe, Klaus 2017: 57).

Eigennamen in der Bachelorarbeit und Masterarbeit

Bei wissenschaftlichen Arbeiten kommt man um den Gebrauch von Eigennamen und spezifischen Fachbegriffen nicht herum. Vielmehr sind sie wichtiger Bestandteil der Wissenschaftssprache, die man beim Schreiben verwenden sollte, um sich von journalistischen oder populärwissenschaftlichen Texten abzugrenzen. In der Regel werden solche Eigennamen großgeschrieben, es gibt aber Ausnahmen (vgl. Mackowiak 2009: 168 sowie Wolski 2011: 47).

  • Personennamen: Die Großschreibung gilt hier für den Namen des betreuenden Professors auf dem Deckblatt der wissenschaftlichen Arbeit bis hin zur Nennung von Personen im eigentlichen Text. Bei historischen Persönlichkeiten wie Karl der Große oder Heinrich der Achte werden auch diese Namenszusätze jeweils großgeschrieben.
  • Marken und Unternehmensnamen: Wer seine Arbeit in einem Unternehmen schreibt oder verschiedene Marken vergleicht, sollte auf die richtige Schreibweise dieser Namen achten. Denn aus stilistischen Gründen umgehen manche Unternehmen die Regelungen für die Groß- und Kleinschreibung, wie zum Beispiel bei iPhone, adidas oder EDEKA. Hier hilft ein Blick auf die Unternehmenshomepage oder eine Imagebroschüre, um die korrekte Schreibweise herauszufinden.
  • Eigennamen: Generell gilt die Regel: Herkunftsbezeichnungen, die mit -er enden, werden großgeschrieben, zum Beispiel Pariser Mode. Enden sie dagegen auf -isch, werden sie kleingeschrieben, wie zum Beispiel französische Küche (vgl. Wolski 2011: 47). Ausnahmen sind feststehende Fachbegriffe wie Indischer Ozean oder Schwarzes Meer. Das gleiche gilt für historische Ereignisse wie zum Beispiel Kalter Krieg oder Schwarze Pest. Zudem gibt es bestimmte Einrichtungen und Organisationen, bei denen das vorhergehende Adjektiv ebenfalls großgeschrieben wird, wie zum Beispiel Vereinte Nationen, Statistisches Bundesamt oder Rotes Kreuz.
  • Abkürzungen: Wer in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit Abkürzungen und einem Abkürzungsverzeichnis arbeitet, sollte auf die richtige Groß- und Kleinschreibung achten. Politische Parteien wie SPD und CSU werden durchgehend mit Großbuchstaben geschrieben, das Strafgesetzbuch wird allerdings StGB abgekürzt, das t in der Mitte bleibt klein. Auch bei GmbH oder BAföG ist wichtig, welche Buchstaben der Abkürzung groß- und welche kleingeschrieben werden.

Zitate und Quellenangaben in der Bachelorarbeit und Masterarbeit

Für direkte Zitate ist es wichtig, die Originalschreibweise des Autors nicht zu verändern. Gerade bei historischen Quellen gab es noch keine klare Regelung für die Groß- und Kleinschreibung. Auch wenn dort nach der heutigen Rechtschreibreform Fehler zu finden sind, sind diese so zu übernehmen.

Wer nur einzelne Stellen aus einem Satz zitiert oder diesen umstellt, sodass dieser schlüssig für den Leser wirkt, muss vorgenommene Änderungen bei der Groß- und Kleinschreibung mit eckigen Klammern kennzeichnen, wie das folgende Beispiel zeigt.

Original und Zitat

Bei Quellenangaben und Literaturhinweisen sind die Anfänge von verwendeten Titeln immer großzuschreiben, zum Beispiel „Das Kapital“ von Karl Marx (vgl. Mackowiak 2009: 177 sowie Wolski 2011: 44).

Groß- und Kleinschreibung nach dem Doppelpunkt

Generell gilt die Regelung, dass an einem Satzanfang und nach einem Punkt immer groß weitergeschrieben wird. Doch was ist mit einem Satz, der mit einem Doppelpunkt endet? Hier hängt alles davon ab, was danach folgt.

Denn steht der nachfolgende Satz eigenständig für sich allein, muss mit einem großgeschriebenen Satzanfang begonnen werden. Klein weitergeschrieben wird stattdessen, wenn ein Satz folgt, dem ein Prädikat fehlt, zum Beispiel bei einer Aufzählung (vgl. Stang 2014: 49 und Mackowiak 2009: 173).

Beispiel Abschlussarbeit

Gerade bei wissenschaftlichen Arbeiten zählt eine einwandfreie Grammatik und Rechtschreibung. Die Groß- und Kleinschreibung ist ein zentraler Teilbereich davon. Doch auch die Kommaregeln sollten unbedingt beachtet werden. Wer sich beim Korrekturlesen der Bachelorarbeit oder Masterarbeit unsicher ist, sollte die oben erklärten Proben durchführen, in einem Wörter-Buch nachschlagen oder professionelle Unterstützung für die sprachliche Optimierung der Masterarbeit oder Bachelorarbeit in Anspruch nehmen.

Literatur

Balcik, Ines/Röhe, Klaus (2017): PONS. Deutsche Grammatik und Rechtschreibung. Alle wichtigen Regeln – einfach und verständlich, Stuttgart.

Mackowiak, Klaus (2009): Die 101 häufigsten Fehler im Deutschen und wie man sie vermeidet, 3. Aufl. München.

Püschel, Ulrich (2006): Duden. So schreibt man jetzt! Das Übungsbuch zur neuen deutschen Rechtschreibung, 4. Aufl. Mannheim.

Stang, Christian (2014): Rechtschreibung! Das So-geht’s-Buch für Profi-Schreiber, Augsburg.

Wolski, Werner (2011): PONS Großwörterbuch. Deutsch als Fremdsprache, Stuttgart.

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