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Gendersternchen – So funktioniert gendern mit *

Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .
Gendern mit Stern


Im Gegensatz zum Binnen-I ist das Gendersternchen in jeder Hinsicht geschlechtergerecht. Denn das kleine Symbol zwischen femininer und maskuliner Wortendung steht für alle Geschlechter, die weder männlich noch weiblich sind. Wir zeigen Dir, wie der Genderstern in der Praxis aussieht und was noch für, aber auch gegen ihn spricht. Mit unserer Genderprüfung kannst Du anschließend jederzeit checken, ob Du hier alles richtig gemacht hast.

Das Gendersternchen – So geht‘ s und so nicht

Das Gendersternchen ist eine Möglichkeit, Deine Sprache inklusiver zu machen. Du sprichst mit ihm nämlich nicht nur Frauen und Männer gleichermaßen an, sondern auch alle Geschlechter, die irgendwo dazwischen liegen oder darüber hinausgehen. Das ist dementsprechend nicht nur in der nächsten Hausarbeit relevant.

Dabei funktioniert die Sache mit dem Sternchen einfacher, als Du vielleicht denkst. Tatsächlich platzierst Du dieses nämlich einfach zwischen maskuliner und femininer Endung eines Wortes. Etwa so:

Doktorand*in

Dabei gilt stets, das gegenderte Wort muss Sinn ergeben, auch wenn Du den Stern weglässt. Das funktioniert bei unserem Beispiel wunderbar („Doktorandin“). Außerdem kannst Du mit dem Gendersternchen nur Wörter gendern, bei denen die maskuline Ausprägung in der femininen enthalten ist. Dafür lässt Du die Endung hinter dem Sternchen weg und siehe da: Heraus kommt „Doktorand“, also die männliche Form des Wortes. Klappt also einwandfrei!

Beispiele für das Gendersternchen

Abb. 1: Gendersternchen – So geht‘ s

Der Genderstern bei gleichem Wortstamm

Haben die feminine wie auch die maskuline Variante Deines Wortes denselben Wortstamm, funktioniert das Gendern mit Sternchen in vielen Fällen also ganz problemlos. So etwa bei unserem Doktorand*in-Beispiel. Beim Plural dieses Wortes sieht die Sache jedoch schon ganz anders aus:

Doktorand*innen
Doktoranden*innen

Warum geht das nicht? Nutzt du die erste Variante, fehlt die männliche Endung. Bei der zweiten Version sind zwar beide Endungen integriert, aber „Doktorandeninnen“ ergibt keinen Sinn. Das klappt also nicht. Hier greifst Du am besten auf die Doppelnennung („Doktorandinnen und Doktoranden“) zurück, auch wenn diese leider nur zwei Geschlechter abbildet. Auf solche Besonderheiten achten wir übrigens auch im Lektorat der Masterarbeit.

Die Grenzen vom Genderstern

Abb. 2: Die Grenzen vom Genderstern

Gendersternchen bei unterschiedlichem Wortstamm

Viel einfacher lässt sich die Frage beantworten, wie das Gendern mit Sternchen bei Wörtern mit unterschiedlichem Wortstamm funktioniert – nämlich gar nicht. Weder im alltäglichen Sprachgebrauch noch in der Dissertation. Das siehst Du auch an unseren Beispielen:

Bauer*in
Bäuer*in

Weicht der Wortstamm der weiblichen und männlichen Form eines Wortes voneinander ab, kannst Du mit dem Gendersternchen nicht korrekt gendern. Denn weder das Wort „Bauerin“ (Weglassprobe) noch „Bäuer“, also der Teil vor dem Sternchen, ergeben Sinn.

Gendern mit Sternchen bei Pronomen und Artikeln

Auch Pronomen und Artikel müssen etwa in der Bachelorarbeit gegendert werden. Hier verhält es sich ganz ähnlich wie bei Substantiven: Das Sternchen setzt Du zwischen maskuline und feminine Endung des Wortes. Unterscheidet sich der Wortstamm der männlichen und weiblichen Form, kannst Du nicht mit dem Sternchen gendern.

diese*r
eine*r
er oder sie
die oder der

Komposita mit Gendersternchen

Komposita, also zusammengesetzte Wörter, rücken beim Gendern nur dann in den Fokus, wenn sie ein genderspezifisches Teilwort enthalten. Du musst also nicht das Wort „Flugzeuglandebahn“ gendern. Und es gilt mal wieder: Das Teilwort vor dem Sternchen muss weiterhin Sinn ergeben, ebenso das gesamte Wort ohne Sternchen. Bei beispielsweise diesen Komposita kannst Du dementsprechend korrekt mit Stern gendern:

Teilnehmer*innenmangel
Lehrer*innenvertretung

Nicht jedes Kompositum mit einem geschlechtsspezifischen Anteil muss übrigens gegendert werden. Frag Dich hierbei immer, ob bei dem jeweiligen Begriff Personen im Vordergrund stehen. Die „Fußgängerampel“ muss also nicht zur „Fußgänger*innenampel“ werden. Manche Universitäten verlangen wiederum überhaupt nicht, Komposita zu gendern. Lies Dich hierfür am besten nochmal in den jeweiligen Leitfaden, wie ihn zum Beispiel die Uni Tübingen entworfen hat, ein! Findest Du dort keine genaueren Infos, empfehlen wir aber immer, auch Komposita zu gendern. Also zumindest dort, wo es inhaltlich und grammatikalisch sinnvoll erscheint.

So sprichst Du das Gendersternchen aus

Alle Unklarheiten beseitigt? Großartig! Solltest Du Deine gegenderte Arbeit im Rahmen eines Vortrags und/oder Gesprächs verteidigen müssen, gibt es jedoch noch eine weitere wichtige Sache, die wir klären sollten: Wie sprichst Du das Gendersternchen aus? Natürlich sagst Du nicht „Lehrer-Sternchen-Innen-Mangel“ („Lehrer*innenmangel“). Stattdessen ersetzt Du den Stern beim Sprechen durch eine kurze Pause. Oder Du findest geschlechtsneutrale Synonyme, um möglichst flüssig vortragen zu können. Das bleibt dabei Dir überlassen.

Argumente für und gegen den Genderstern

Du hast also schon mitbekommen: Nicht jedes Wort lässt sich mit dem Gendersternchen geschlechtsneutral umformulieren. Bei einer Vielzahl funktioniert das aber völlig problemlos, weswegen Du das Sternchen nicht direkt abschreiben solltest. Außerdem gibt es für Wörter mit unterschiedlichem Wortstamm immer noch die Möglichkeit der Doppelnennung oder ein geeignetes Synonym. Denn letztlich gibt es, neben einigen Schwachstellen, auch einige gute Argumente für das Gendersternchen. Beide wollen wir Dir entsprechend nicht vorenthalten.

Nicht vergessen:

Auch eine korrekte Arbeit mit Deinen verwendeten Quellen ist superwichtig! Unsere Plagiatsprüfung ist dabei ein tolles Tool, damit Du garantiert keinen Fehler übersiehst.

Tabelle 1: Vor- und Nachteile des Gendersterns

Vorteile
Nachteile
Alternativen
repräsentiert dabei mehr als zwei Geschlechter jedoch nicht barrierefrei (wird von einer Vorlese-Software nicht sinnvoll vorgelesen) Gender-Doppelpunkt (barrierefrei)
außerdem gesellschaftlich weit verbreitet und verständlich ebenfalls nicht von amtlichen Rechtschreibregeln abgedeckt Gendern mit Schrägstrich (von amtlicher Rechtschreibung anerkannt (vgl. Zifonun, 2021))
nimmt hinzukommend wenig Platz ein kann außerdem unübersichtlich werden bei zu häufigem Gebrauch Binnen-I oder Gender-Doppelpunkt (beeinflusst Lesefluss kaum)

Gendern mit Sternchen: Leitfaden

Du bist vom Gendersternchen trotz einiger Schwächen überzeugt? Dann kann‘ s ja direkt losgehen mit dem Schreiben. Doch falls Du Dir alle Regeln, Dos und Dont‘ s dieser Methode kurz und kompakt vor Augen führen und vielleicht sogar an die Pinnwand heften willst, haben wir sie Dir im folgenden Dokument nochmal zusammengefasst.

Leitfaden: Gendersternchen

Das Gendersternchen ist eine tolle Möglichkeit, Deine Sprache hinsichtlich aller Geschlechter neutraler zu gestalten. Vollkommen inklusiv ist es jedoch leider nicht, da es von Screenreadern nicht sinnvoll vorgelesen wird. Das solltest Du hierbei im Hinterkopf behalten, falls Du Dich für diese Methode entscheidest und so oft wie möglich geschlechtsneutrale Synonyme verwenden. Oder eben die gute alte Doppelnennung. Ist zwar nicht gerade platzsparend, aber vielleicht fehlen Dir ja eh noch ein paar Wörter, um auf die Mindestseitenzahl zu kommen.

Literatur

Löhr, Ronja (2021): Gendergerechte Personenbezeichnungen 2.0. Wie nichtbinäre Personen den Genderstern und andere Bezeichnungsvarianten beurteilen, Wiesbaden.

Zifonun, Gisela (2021): Eine Linguistin denkt nach über den Genderstern, Mannheim.

FAQs zum Gendersternchen

Was bedeutet das Gendersternchen?

Das Gendersternchen steht für alle Geschlechter, die sich dem binären Mann-Frau-System entziehen. Es gilt in dieser Hinsicht daher als besonders inklusiv. So fühlen sich nicht-binäre Personen durch das Sternchen besser repräsentiert als beispielsweise durch Binnen-I oder Doppelnennung (vgl. Löhr, 2021).

Ist „Kolleg*innen“ richtig gegendert?

Nein, so kannst Du dieses Wort nicht gendern, da in der femininen Plural-Form die maskuline Plural-Endung fehlt. Die Mehrzahl der männlichen Kollegen wird hier also nicht erfasst. Außerdem existiert das Wort „Kolleg“, also der Teil vor dem Sternchen, so nicht.

Warum sagt man „*innen“?

Man benutzt das Sternchen mitsamt der femininen Endung, um wirklich alle Geschlechter anzusprechen. Das trägt dann entschieden zur Gleichberechtigung der Frau und aller Geschlechter bei, die sich weder als weiblich noch männlich identifizieren.

Wie spricht man den Genderstern aus?

Innerhalb eines Wortes ersetzt Du das Sternchen beim Sprechen durch eine kurze Pause. Diese nennt sich dabei auch Glottisschlag und klingt beim genauen Hinhören wie ein Knacken. Würdest Du das Wort hingegen einfach ohne Stern und ohne Pause vorlesen, würdest Du dabei die männliche Form vernachlässigen. Apropos vernachlässigen: Denk auch unbedingt an eine einheitliche und ansprechende Formatierung in Deiner Arbeit!

Wie benutze ich das Gendersternchen?

Du setzt es hierfür ganz einfach zwischen die maskuline und feminine Endung des Wortes. Also so zum Beispiel: „Student*in“. Du kannst mit dem Stern jedoch nur korrekt gendern, wenn das Wort ohne Stern weiterhin Sinn ergibt wie auch der Teil vor dem Sternchen. „Kund*in“ wäre in diesem Fall also nicht sinnvoll gegendert, da es das Wort „Kund“ nicht gibt. Dann solltest Du von der Doppelnennung oder von Synonymen Gebrauch machen. Eine kompakte Übersicht über andere Gender-Methoden gibt es etwa bei der Uni Rostock.

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