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Gendern mit Binnen-I | Alle Regeln einfach erklärt + Leitfaden

Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .
Mit Binnen-Majuskel gendern


Das Gendern mit Binnen-I ist eine Möglichkeit, Männer und Frauen mit einem Wort gleichermaßen anzusprechen. Dafür schreibst Du den ersten Buchstaben der längeren Endung groß. Leider finden jedoch bei dieser Methode alle Geschlechter, die sich dem binären System entziehen, keine Berücksichtigung. Dennoch wollen wir Dir diese sehr populäre Gender-Art mit all ihren Regeln, aber auch ihren Grenzen vorstellen. Was Du dann daraus machst, liegt bei Dir! Darüber hinaus checken wir bei unserer Genderprüfung übrigens, ob dabei alles glattgegangen ist.

So funktioniert Gendern mit Binnen-I

Zunächst einmal: Das Binnen-I muss tatsächlich gar kein „I“ sein. Denn bei dieser Gender-Art wird schlichtweg der erste Buchstabe der längeren (meist femininen) Endung großgeschrieben. Deswegen wird es korrekterweise auch als Binnen-Majuskel bezeichnet. Und so kann das dann aussehen:

einE VorgesetzteR
einE MitarbeiterIn
die LehrerInnen

Binnen-I bei gleichem Wortstamm

Teilen sich die maskuline und feminine Form des Wortes denselben Wortstamm, funktioniert das Gendern mit Binnen-I in vielen Fällen problemlos. Aber nicht in allen!

Denn es gilt stets, der Teil vor dem großen Buchstaben muss ein vollständiges Wort darstellen. Also genderst Du ein Wort in der Mehrzahl, darf die Pluralendung des Wortes vor dem Großbuchstaben ebenfalls nicht verloren gehen. Und auch das Wort in seiner Gesamtheit muss Sinn ergeben. Das hier geht in Deiner nächsten Hausarbeit dementsprechend zum Beispiel nicht:

KundInnen („Kund“ ist kein Wort, die Pluralendung der maskulinen Form fehlt)
ProfessorInnen (Auch hier fehlt die Pluralendung der maskulinen Wort-Form)

Kein Binnen-I beim Gendern mit unterschiedlichem Wortstamm

Haben die feminine und maskuline Form eines Wortes verschiedene Wortstämme, funktioniert das Gendern mit dem Binnen-I hingegen überhaupt nicht. Wir zeigen Dir, warum:

BauerIn (Zusammenziehprobe: Eine „Bauerin“ gibt es nicht)
BäuerIn (Weglassprobe: „Bäuer“ ergibt ebenfalls keinen Sinn, außerdem fehlt die maskuline Singular-Form des Wortes)

Die Funktionsweise vom Binnen-I

Abb. 1: Dos und Dont‘ s beim Gendern mit Binnen-I

Artikel und Pronomen mit Binnen-I

Für Artikel und Pronomen gelten entsprechend dieselben Regeln beim Gendern mit Binnen-I wie bei Substantiven, denn bei gleichem Wortstamm schreibst Du einfach den ersten Buchstaben der längeren Endung groß. Also etwa so:

meinE
eineR

Bei unterschiedlichem Wortstamm kommst Du hingegen nicht um die Doppelnennung herum:

der und/oder die
er und/oder sie

Mit dem Binnen-I Komposita gendern

Komposita, also zusammengesetzte Wörter, werden beim Gendern relevant, wenn sie ein geschlechtsspezifisches Teilwort enthalten. Diesen genderst Du dann wie gewohnt, indem Du den ersten Buchstaben der längeren Endung großschreibst. Darauf wird auch in einer Dissertation besonderen Wert gelegt. Das hier funktioniert dementsprechend problemlos:

LehrerInnenmangel
TeilnehmerInnenzahl

Bei diesen Beispielen geht das Gendern mit Binnen-I hingegen nicht:

ProfessorInnenstelle (Die männliche Pluralendung fehlt)
KundInnenservice (Dem „Kund“ fehlt die männliche Pluralendung, das Wort gibt es so nicht)

Das Binnen-I bei Komposita

Abb. 2: Hier musst Du nicht mit Binnen-I gendern

Aber musst Du wirklich jedes zusammengesetzte Wort gendern? Aufatmen, denn das musst Du nicht! Der Duden empfiehlt hingegen, Komposita nur dann zu gendern, wenn es bei dem Wort tatsächlich um Personen geht oder diese im Vordergrund stehen. Die Maurerkelle oder der Gesetzgeber müssen also nicht gegendert werden. Schau am besten auch nochmal in den Leitfaden Deiner Uni, wie ihn etwa die Uni München formuliert hat! Dort findest Du häufig ebenfalls Informationen zum Gendern von Komposita und bist damit auf der sicheren Seite. Wir können aber auch Deine Bachelorarbeit korrekturlesen, damit Du auf der sicheren Seite bist.

Unser Tipp:

Du willst nochmal eine andere Person über Deine Arbeit lesen lassen, die sich auch noch bestens mit Deinem Thema, den Regeln der deutschen Sprache und dem Gendern auskennt? Dann ist unser Lektorat der Masterarbeit genau die richtige Wahl!

Das spricht für und gegen das Binnen-I

Wie auch bei den anderen Gender-Arten funktioniert das Binnen-I also nicht bei allen Wörtern. Doch welche Vor- und Nachteile hat diese Methode noch? Wir fassen sie hier kurz und kompakt zusammen, damit Du Dir ein Bild machen kannst.

Tabelle 1: Vor- und Nachteile vom Binnen-I

Vorteile
Nachteile
Alternativen
leicht verständlich macht aber nur zwei Geschlechter sichtbar Gendersternchen und Unterstrich (repräsentieren mehr als zwei Geschlechter)
der weibliche Teil wirkt hier nicht wie ein Anhängsel und kann gleichwertig wahrgenommen werden jedoch nicht barrierefrei (wird von einer Vorlese-Software nicht sinnvoll wiedergegeben) Gender-Doppelpunkt(barrierefrei)
weitverbreitet doch das große „I“ lässt sich oft nicht vom kleinen „L“ unterscheiden Gendersternchen, Gender-Doppelpunkt, Gender-Gap, Schrägstrich (arbeiten nicht mit Großbuchstaben)

Leitfaden: mit Binnen-I gendern

Das Binnen-I ist eine sehr beliebte, wenn auch nicht fehlerfreie Möglichkeit, Deine Sprache etwas inklusiver zu machen. Falls Du Dir aber nochmal alle Regeln, Vorzüge und Grenzen dieser Methode kurz und knapp vor Augen führen willst, haben wir einen Leitfaden für Dich erstellt. Und übrigens: Auch wenn Du bei Deiner Arbeit auf hundert Dinge gleichzeitig achten musst, solltest Du eine anständige Formatierung nicht hinten runterfallen lassen.

Leitfaden: Gendern mit Binnen-I

Mit dem Binnen-I kannst Du Männer wie auch Frauen gleichermaßen ansprechen und Deine Texte damit ein wenig gendergerechter machen. Behalte dabei aber immer im Hinterkopf, dass diese Methode nur zwei Geschlechter berücksichtigt und damit auch nicht die Lösung für alles ist. Aber sie ist zumindest ein Anfang!

Literatur

Krome, Sabine (2021): Gendern zwischen Sprachpolitik, orthografischer Norm, Sprach- und Schreibgebrauch. Bestandsaufnahme und orthografische Perspektiven zu einem umstrittenen Thema, Mannheim.

Friesenbichler, Bianca (2008): Geschlechtergerechter Sprachgebrauch als Teil und Motor des Gender Mainstreaming, Graz.

FAQs zum Gendern mit Binnen-I

Wie gendert man mit Binnen-I?

Hierbei schreibst Du den ersten Buchstaben der jeweils längeren (meist weiblichen) Endung des Wortes groß. Etwa so: „FreundIn“. Achte jedoch darauf, dass das Teilwort vor dem Großbuchstaben vollständig und sinnvoll ist! Auch das gesamte Wort muss Sinn ergeben, wenn Du den großen Buchstaben kleinschreiben würdest. „KollegeIn“ wäre dementsprechend nicht sinnvoll gegendert, da hier das Teilwort vor dem Binnen-I zwar existiert, nicht aber das gesamte Wort („Kollegein“). Auch Pronomen und Artikel kannst Du auf diese Weise und unter Berücksichtigung der Regeln gendern. Bei Komposita wird nur dann gegendert, wenn ein geschlechtsspezifisches Teilwort vorhanden ist und das gesamte Wort personenbezogen ist.

Warum sollte man mit dem Binnen-I gendern?

Für das Binnen-I spricht seine weite Verbreitung und dass es leicht verständlich ist. Auch können der weibliche wie auch der männliche Teil des Wortes gleichwertig wahrgenommen werden.

Was spricht gegen das Binnen-I?

Ein großes Problem dieser Gender-Art liegt darin, dass sie nur zwei Geschlechter repräsentiert. Deswegen wurde es 2020 im Gebrauch sogar vom inklusiveren Gendersternchen überholt (vgl. Krome, 2021). Auch ist sie nicht barrierefrei und kein Teil der amtlichen Rechtschreibung (vgl. Friesenbichler, 2008). Deswegen wird sie oft als veraltet angesehen.

Ist das Binnen-I grammatikalisch korrekt?

Streng genommen ist es das nicht, da es noch nicht von den deutschen Rechtschreibregeln abgedeckt wird. Viele Universitäten sehen darüber aber im Zuge einer inklusiveren, gerechteren Sprache hinweg. Bei inkorrekten Literaturverweisen sieht es hingegen schon ganz anders aus, weswegen wir Dir unsere Plagiatsprüfung wärmstens empfehlen können.

Wie schreibt man Kolleginnen und Kollegen in einem Wort?

Das funktioniert mit dem Binnen-I leider nicht, da im Wort „KollegInnen“ die männliche Endung des Wortes fehlt. Nutze hier stattdessen die Doppelnennung oder Synonyme wie etwa „MitarbeiterInnen“! Weitere wertvolle Hinweise zur geschlechtergerechten Sprache liefert auch die Uni Regensburg.

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