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Die 5 Arten zu gendern – alle Regeln im Überblick

Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .
Welche Genderformen gibt es?


Sternchen, Doppelpunkt oder doch das altbewährte Binnen-I? Bei all den verschiedenen Gender-Arten kann es schon einmal vorkommen, dass man den Überblick verliert. Aber keine Sorge, wir bringen Licht ins Dunkel und stellen Dir die 5 populärsten Möglichkeiten, Deinen Text geschlechtergerecht zu formulieren, vor. Wir zeigen Dir, was geht und was nicht, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Methoden mit sich bringen und wie Du sie umsetzt. Ist viel einfacher als Statistik oder Anatomie, versprochen! Und falls Du auf Nummer Sicher gehen willst, kannst Du gerne unsere zertifizierte Genderprüfung nutzen.

Was ist Gendern?

Gendern bedeutet, so zu sprechen und zu schreiben, dass alle Geschlechter angesprochen werden. Das ist nicht nur eine Frage der Höflichkeit, sondern ein wichtiger Schritt in der Gleichstellung von Mann, Frau und allen Geschlechtern, die sich in dieses System nicht einordnen lassen.

Bei einer Art zu gendern nutzt Du Begriffe und Formulierungen, die bewusst genderneutral sind. Anstatt von „Mitarbeiter“ bietet sich zum Beispiel „Beschäftigte“ an, weil Du damit nicht nur Max, Cem und Dieter einschließt, sondern auch Hilal, Marie und Sarah. Und alle, die sich weder mit dem männlichen noch weiblichen Geschlecht identifizieren können. Damit leistest Du einen wichtigen Beitrag, unsere Gesellschaft etwas fairer und inklusiver zu machen.

Die 5 Arten zu gendern

Für manche Begriffe gibt es schlichtweg kein geschlechtsneutrales Synonym, was aber kein Grund ist, das Thema über Bord zu werfen. Stattdessen kannst Du dann auf verschiedene anderweitige Arten des Genderns zurückgreifen. Die 5 wichtigsten stellen wir Dir nun mit all ihren Regeln, Nutzen und Grenzen vor.

Auch nicht zu unterschätzen

Eine ansprechende Formatierung macht nicht nur optisch was her, sondern bringt Dir bei Deinen Profs ebenfalls Pluspunkte ein!

Gendern mit Doppelpunkt

Beim Gender-Doppelpunkt platzierst Du zwischen der weiblichen und männlichen Endung eines Wortes einen Doppelpunkt. Etwa so:

Schüler:in

Dabei muss die maskuline Form des Wortes in der weiblichen enthalten sein. Wenn Du die Endung hinter dem Doppelpunkt weglässt, erhältst Du also die männliche Version des Wortes. Bei „Schüler:in“ ist das der Fall, bei „Gehilf:in“ aber beispielsweise nicht. Genauso wenig darfst Du dann aber auf „Gehilfe:in“ zurückgreifen. Das Wort muss nämlich Sinn ergeben, wenn Du den Doppelpunkt weglässt, was bei „Gehilfein“ nicht gegeben ist.

Du kannst also nicht jedes Wort Deiner Hausarbeit mit dieser Methode gendern. Dafür ist sie barrierefrei, da sie von Screenreadern korrekt wiedergegeben wird und beeinträchtigt den Lesefluss kaum.

Genderarten – Ein Beispiel

Abb. 1: Gendern mit Doppelpunkt

Gendern mit Unterstrich

Beim Gendern mit Unterstrich, auch Gender-Gap genannt, werden auch Menschen markiert, die zwischen Femininität und Maskulinität liegen (vgl. Völkening, 2019). Ähnlich wie beim Gender-Doppelpunkt setzt Du den Unterstrich dabei zwischen die feminine und maskuline Wortendung, so wie hier:

Direktor_in

Auch hier gilt: Das Wort muss weiterhin Sinn ergeben, wenn Du den Unterstrich weglässt und sowohl die weibliche als auch die männliche Form beinhalten. Das Wort „Arzt“ kannst Du mit dem Unterstrich also beispielsweise nicht sinnvoll gendern, da es weder das Wort „Arztin“ („Arzt_in“) noch „Ärzt“ („Ärzt_in“) gibt. Du siehst also: Ganz optimal ist auch diese Methode nicht.

Der Schrägstrich zum Gendern

Anstelle des Unterstrichs kommt bei dieser Gender-Art ein Schrägstrich zum Einsatz:

Professor/-in oder Professor/in

Das Prinzip bleibt also gleich! Du platzierst einen Schrägstrich zwischen männlicher und weiblicher Wortendung. Damit hat diese Methode aber auch dieselben Grenzen wie ihre Vorgängerinnen: Ergibt das Wort ohne Schrägstrich keinen Sinn oder ist die männliche Form nicht in der weiblichen enthalten, kannst Du so nicht korrekt gendern. Außerdem kann der Schrägstrich den Lesefluss stark beeinträchtigen, wenn er mehrmals in einem Satz Verwendung findet.

Das Binnen-I

Beim Binnen-I, das übrigens gar nicht immer ein I sein muss, handelt es sich um eine sehr beliebte Gender-Art, das auch immer wieder in Dissertationen Einzug findet. Dabei wird der erste Buchstabe der jeweils längeren Wortendung großgeschrieben. Wenn Du also mitten im Wort etwa ein großes I oder R als letzten Buchstaben siehst, ist hier nicht unbedingt jemand versehentlich auf die Feststelltaste gekommen. Beispiele für diese Methode sind:

LehrerIn
VorgesetzteR

Du kannst Dir sicher vorstellen, wo der Haken ist. Auch hier muss das gesamte Wort genauso Sinn ergeben wie auch der Teil vor dem großen Binnen-Buchstaben.

Genderarten – Tipps

Abb. 2: Gendern mit Binnen-I

Das Gendersternchen

Das Gendersternchen steht für alle Geschlechter, die weder männlich noch weiblich sind. Super Sache, finden wir! Eingesetzt wird es dabei, wenig überraschend, wie auch Doppelpunkt, Schrägstrich und Co.: Du setzt es einfach zwischen die männliche und weibliche Endung eines Wortes. Beispiel gefällig?

Makler*in

Leider ist auch diese Methode nicht unfehlbar, denn natürlich können auch hier nur Wörter sinnvoll gegendert werden, deren maskuline Form in der femininen enthalten ist. Außerdem darf das Wort ohne Sternchen keine Fragezeichen in Deinem Kopf entstehen lassen, wie es etwa bei „Expertein“ („Expert*in“) der Fall ist. Wenn Du sichergehen willst, dass Du alles richtig gemacht hast, können wir Dir mit unserem Lektorat der Bachelorarbeit eine wertvolle Rückmeldung geben.

Leitfaden: Die 5 Gender-Arten im Überblick

Eigentlich ziemlich einfach oder? Letztlich musst Du Dich nur für eine dieser 5 Gender-Arten entscheiden, einheitlich vorgehen und wissen, was geht und was nicht. Denn wir geben zu: Vollkommen perfekt sind sie alle noch nicht, aber schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung! Um Dir die Wahl zu erleichtern, haben wir Dir nochmal alle Methoden vom Doppelpunkt bis zum Sternchen kurz und kompakt zum Ausdrucken zusammengefasst. Übrigens: Wenn wir Deine Masterarbeit korrekturlesen dürfen, achten wir auch darauf, dass Du richtig gegendert hast.

Leitfaden zu den Genderarten

Nobody is perfect, das gilt auch für unsere 5 Gender-Arten. Doch letztlich haben sie dem generischen Maskulinum doch einiges voraus, da sie unsere Sprache ein ganzes Stück inklusiver machen. Für welche Methodik Du Dich hierbei auch immer entscheidest – Bleib einheitlich, behalte die Grenzen im Hinterkopf und weiche notfalls auf Synonyme und Doppelnennungen aus!

Literatur

Kotthoff, Helga (2020): Gender-Sternchen, Binnen-I oder generisches Maskulinum, … (Akademische Textstile der Personenreferenz als Registirierungen?, Bern.

Völkening, Lena (2019): Ein neues Suffix für die deutsche Sprache? Eine morphologisch-phonologische Analyse von Derivaten mit Gendergap, Gendersternchen und Binnen-I, Bonn.

FAQs zu den Gender-Arten

Was ist Gendern?

Beim Gendern greifst Du bewusst auf Begriffe zurück, die geschlechtsneutral sind. Anstelle von „Probande“ nutzt Du also zum Beispiel das Wort „Testperson“. Das verfolgt das Ziel, alle Geschlechter (männlich, weiblich, divers) gleichermaßen anzusprechen, sichtbar zu machen und damit der Bevorteilung des männlichen Geschlechts entgegenzuwirken. Es gibt jedoch auch verschiedene Gender-Arten mit Sonderzeichen, falls es mal kein genderneutrales Synonym gibt, wozu etwa der Gender-Doppelpunkt gehört. Dieses Thema ist auch im universitären Kontext so wichtig, dass es dazu mittlerweile sogar Workshops, etwa von der Uni Weimar, gibt.

Wie gendert man richtig?

Wichtig ist bei jeder Gender-Art, dass das Wort auch ohne Doppelpunkt, Sternchen o.ä. Sinn ergibt. Außerdem können nur solche Wörter richtig gegendert werden, bei denen die maskuline in der femininen Form enthalten ist. „KundInnen“ wäre somit nicht richtig, da es zwar die „Kundinnen“ gibt, aber nicht den „Kund“. Wichtig ist in Deiner Arbeit übrigens ebenso, dass Du Zitate jederzeit korrekt angibst, wobei wir Dich auch mit unserer Plagiatsprüfung unterstützen können.

Welche Gender-Arten gibt es?

Die fünf populärsten sind der Gender-Doppelpunkt („Freund:in“), das Gendern mit Unterstrich („Freund_in“), der Schrägstrich („Freund/in“ oder „Freund/-in“), das Binnen-I („FreundIn“) und das Gendersternchen („Freund*in“). Sie alle haben dabei ihre Vor- und Nachteile, derer Du Dir bei Deiner Wahl bewusst sein solltest. Ein Grund dafür, dass diese Gender-Arten noch nicht perfektioniert und bei jedem Wort anwendbar sind, ist sicherlich, dass die traditionelle Schreibpraxis Gendern für unnötig hält (vgl. Kotthoff, 2020) und hier noch nicht an einem Strang gezogen wird.

Ist „Kolleg*innen“ richtig gegendert?

Nein, so kannst Du das Wort „Kollegen“ nicht gendern, da die männliche Plural-Form hier nicht enthalten ist. Hier solltest Du „Kolleginnen und Kollegen“ schreiben, oder nach einem geeigneten Synonym (z.B. „Mitarbeiter*innen“) Ausschau halten. Auch die Uni Bielefeld zeigt, wie das Gendern mit Sternchen richtig funktioniert.

Wie gendert man „Teilnehmer“?

Dieses Wort lässt sich hingegen problemlos mit unseren 5 Gender-Arten geschlechtsneutral umformulieren: „Teilnehmer:innen“, „Teilnehmer_innen“, „Teilnehmer/innen“, „TeilnehmerInnen“ oder „Teilnehmer*innen“. Im Singular entsprechend: „Teilnehmer:in“, „Teilnehmer_in“, „Teilnehmer/in“, „TeilnehmerIn“ oder „Teilnehmer*in“.

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