Auch Dissertationen können sich spannend lesen. Vorausgesetzt die Planung einer Dissertation wurde gut durchdacht. Eine sprachlich souverän ausformulierte und in den Ober- und Unterkapiteln stimmige Gliederung bildet die Basis für eine solide Dissertation.
In den nächsten Absätzen wird Dir erklärt, welche Teile eine Dissertation aufweisen muss. Da Du diese Thematik bereits bei kleineren wissenschaftlichen Arbeiten kennengelernt hast, werden vor allem die relevanten Charakteristika einer Dissertation beschrieben. Damit es diesbezüglich keine Missverständnisse gibt: Bestandteile wie Inhaltsverzeichnis, Eidesstattliche Erklärung der Dissertation etc. dürfen nicht fehlen; sie unterscheiden sich bei Dissertationen allerdings nicht wesentlich von anderen Arbeiten, weswegen an dieser Stelle auf das allgemeine Kapitel verwiesen wird.
Die Einleitung der Doktorarbeit
Ebenso wie in anderen wissenschaftlichen Texten sollte die Einleitung eine Beschreibung des Forschungsgegenstandes beinhalten. Relevante Aspekte, die geklärt werden sollten, sind beispielsweise die historische Situierung, Schwerpunkte und Ergebnisse verwandter Forschung, die den Kontext der eigenen Forschung bilden.
Ebenfalls sollten die eigene Fragestellung, Hypothesen (hier kannst du auch eine statistische Beratung, einen Statistik Service oder einen Datenanalyse Service kontaktieren) und der Aufbau der Arbeit mit inhaltlicher Kurzbeschreibung der Kapitelthemen und -schwerpunkte ausformuliert werden. Zusätzlich solltest Du den aktuellen Forschungsstand und die Quellenlage darlegen sowie die eigenen empirischen Methoden vorstellen und kritisch reflektieren.
Der Hauptteil einer Dissertation
Um die Schwerpunkte der Fragestellung zu erfassen, sollten etwa vier bis sechs Hauptkapitel der Doktorarbeit ausreichen. Sobald Du die wichtigsten Forschungsschwerpunkte festgelegt hast, kannst Du Unterkapitel leichter zuordnen und gliedern. Achte unbedingt darauf, dass Du Nebenfragen nicht ausufern lässt und dass Du nicht zu kleingliedrig konzipierst. Kapitelnummerierungen wie 2.4.3.3.1 sind nicht gern gesehen und könnten ein erster ernster Hinweis darauf sein, dass die Unterkapitel zu kleinteilig werden! Überlege Dir den Umfang der einzelnen Kapitel und Unterkapitel, denn die inhaltliche Gewichtung der einzelnen Kapitel sollte sich im Umfang widerspiegeln.
Konzentriere Dich vor allem auf Deinen zentralen Themenbereich; alle kurzen Kommentare, die den Lesefluss stören, können in die Fußnoten verschoben werden. Vermeide zu viele Exkurse. Der theoretische Bezugsrahmen, der zu einer wissenschaftlichen Arbeit dazugehört, wird nicht entfaltet, um zu zeigen, dass man ihn beherrscht. Er ist ein Arbeitsinstrument und kein Selbstzweck. Theorie und Empirie sollten deshalb beim Schreiben eng verwoben werden.
Falls Du während des Schreibens entdeckst, dass Du wichtige Forschungsaspekte und Problemstellungen, an die Du zuvor nicht gedacht hast, integrieren musst, zögere nicht, Wichtiges neu aufzunehmen und Unwichtiges zu verwerfen. Umdenken ist legitim und in diesem Fall notwendig, um eine Arbeit zu schreiben, die neue wissenschaftliche Erkenntnisse beinhaltet.
Fazit – Schlussbetrachtung der Thesis
Dieser Teil ist verpflichtender Bestandteil einer Dissertation und sollte die Zusammenfassung der erreichten Zwischen- und Hauptergebnisse beinhalten. Achte darauf, dass Du bereits Formuliertes nicht wörtlich wiederholst. Vielmehr solltest Du die Forschungsfrage wieder aufgreifen, die Ergebnisse aus einer übergeordneten Perspektive zusammenfassen und die Möglichkeiten und Grenzen der eigenen Untersuchungsmethoden reflektieren. Dieser Teil beinhaltet somit die ausformulierte und wertende Beantwortung der ursprünglichen Forschungsfragen und eine kritische Auseinandersetzung mit den erreichten Resultaten. Entsprechend sorgfältig sollte er verfasst sein. Bei einem Lektorat der Dissertation solltest du hier auch noch einmal einen Blick auf den Sprache werfen.
Ein ungefährer Richtwert für den Umfang der Einleitung und des Schlusswortes ist ca. zehn Prozent der gesamten Arbeit. Üblicherweise schreibt man beide zuletzt, da auf diese Art und Weise Absichten und Resultate der eigenen Arbeit prägnant und präzise formuliert werden können. Wie jede andere wissenschaftliche Arbeit schlägt auch eine gute Dissertation am Ende einen Bogen zum Anfang.