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Bewerbungsvideo | Anleitung, Tipps & Checkliste

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Bewerbungsvideo Tipps


Das Bewerbungsvideo rückt immer mehr in den Fokus. Demzufolge verlangen manche Unternehmen neben einem Bewerbungsfoto sogar explizit nach einem solchen Video. Doch damit es auch gelingt, müssen wichtige Punkte beachtet werden. Deshalb verraten wir Dir, wie Du eine gute Videobewerbung erstellst und dadurch von Dir überzeugst.

Warum wollen Unternehmen ein Bewerbungsvideo?

Bei einer Studie der Universität Bamberg gaben 2014 nur 0,6 Prozent an, dass ein Bewerbungsvideo in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Hingegen waren es 2016 schon 18,2 Prozent (Weitzel et al, 2016: S. 11). Beide Male wurde die Wichtigkeit unterschätzt. Immerhin fordern heutzutage immer mehr Unternehmen eine Videobewerbung.

Das liegt daran, dass Social Media im Bewerbungsprozess zunehmend eine wichtigere Rolle einnimmt und sich generell ein Trend vom Bild hin zum Video abzeichnet. Ebenso folgen Personaler dieser Entwicklung. Weil ein Bewerbungsvideo mehr sagt als ein Bild. Dadurch kann sich ein Unternehmen rasch einen authentischen Eindruck verschaffen. Somit kann ein Vorab-Screening gemacht werden. Denn jede Person einzuladen, die sich bewirbt, wäre zu kostspielig. Deshalb achten Personaler nicht zuletzt auch auf eine fehlerfreie Bewerbung. Mit der professionellen Korrektur einer Bewerbung haben Kandidaten gleich viele bessere Chancen – auch hinsichtlich ihrer Gehaltsvorstellung.

Bedeutung von Bewerbungsvideos

Abb. 1: Befragung zur zukünftigen Bedeutung von Bewerbungsvideos, Quelle: Weitzel et al., 2016

Was gehört in eine Videobewerbung?

In eine Videobewerbung gehört eine kurze Vorstellung über Dich. Dazu zählt: Wer bist Du und was machst Du beruflich? Was sind die Ausbildungen, die Dich qualifizieren? Hast Du vielleicht ein spannendes Gap Year vorzuweisen? Nachdem Du diese Fragen im Bewerbungsvideo beantwortet hast, kannst Du Bezug zum Unternehmen herstellen. Zum Beispiel indem Du sagst, warum Du Dich genau für diese Stelle und dieses Unternehmen entscheidest.

Danach kannst Du übergehen zu Deinem Lebenslauf. Welche Stationen hast Du durchlaufen? Was waren dort die Schwerpunkte? Lass alle Stationen weg, die nichts mit Deiner künftigen Stelle zu tun haben. Fokussiere Dich auf jene Meilensteine, die zeigen, dass Du qualifiziert bist. Wenn möglich, kannst Du die Überschriften der Stationen im Bewerbungsvideo einblenden. Wenn Du Deinen Lebenslauf zudem einreichst, empfiehlt sich übrigens eine sorgfältige Formatierung.

Leite diese Informationen über in eine Erklärung, wie Du diese Erfahrungen einbringen könntest. Zum Schluss vom Bewerbungsvideo rundest Du Deinen Auftritt noch ab. Indem Du sagst, dass Du Dich über eine Einladung zum persönlichen Kennenlernen oder auch zu einem Telefoninterview freuen würdest. Auf der Website VHS Thüringen findest Du Tipps zum Analysieren deines Bewerbungsvideos.

Wie lang sollte ein Bewerbungsvideo sein?

Auch wenn das Bewerbungsvideo nur maximal zwei Minuten dauern soll, solltest Du ein paar Tage einplanen. Schließlich musst Du das Video gegebenenfalls schneiden oder anpassen. In zwei Minuten hast Du Zeit, im Rahmen Deiner Online-Bewerbung auf den Punkt zu kommen. Strukturiere das Video in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen abrundenden Schlussteil.

Wenn Du Dein Video vorweg planst, kannst du einerseits die Zeit einhalten. Andererseits verlierst Du selbst bei Nervosität nicht den roten Faden. Dabei geht es nur um Informationen, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind (vgl. Mohr, Michael, 2015: S. 35). Personaler interessieren sich also nicht für mehr oder weniger. Lasse deshalb alles Unwesentliche raus.

Welcher Hintergrund eignet sich?

Wähle den Hintergrund so, dass er Deinen Auftritt dezent unterstreicht. Jedoch soll er nicht davon ablenken. Schließlich liegt der Fokus in einer Videobewerbung bei Dir und weder auf Deinem Outfit noch auf dem Hintergrund. Auch wenn Du den Hintergrund auf Deine Kleidung abstimmen sollst, sollst Du Dein Outfit nicht danach ausrichten.

Der Hintergrund in Deinem Bewerbungsvideo sollte statisch sein. Sowohl Deine Bekleidung als auch der Hintergrund sollten an die Branche angepasst werden. Umso kreativer die Branche, desto kreativer darf auch die Kombination aus Kleidung und Hintergrund sein. Dennoch solltest Du nicht übertreiben (vgl. Honafar, Rubin/Ullah Robindro 2017, S. 73-74, 77).

Bewerbungsvideo drehen: Worauf sollte man achten?

Die Basis des Bewerbungsvideos sind eine hohe fachliche Qualifikation und zwischenmenschliche Fähigkeiten. Dabei geht es darum, dass Du Sympathie erzeugst, aber auch authentisch bist. Währenddessen sollst Du Deine Botschaft mit offenem Blick und einem Lächeln in die Kamera sprechen. Achte dabei auf eine gerade Körperhaltung. Die Universität Heidelberg bietet beispielsweise Workshops zu diesem Thema an.

Überlege Dir vorweg, was Du in Deinem Video mitteilen möchtest. Dafür kannst Du Dir einen „Fahrplan“ durch das Bewerbungsvideo schreiben. Lege Deine Hauptbotschaften so an, dass Sie Dich sympathisch und qualifiziert wirken lassen. Wähle ein Outfit, in dem Du Dich wohlfühlst, das Du aber auch zu einem Vorstellungsgespräch anziehen würdest. Diesbezüglich gilt auch: Probe vorweg mit Freunden.

Bezüglich technischer Anforderungen im Bewerbungsvideo: Ton- und Lichtqualität müssen stimmen. Dazu verwendest Du entweder eine hochwertige Kamera oder lässt Dein Video professionell gestalten. Ebenso ist es wichtig, dass Du ungestört bist und es keine Nebengeräusche gibt. Beende das Video mit eine „Call-to-action“. Beispielsweise mit der Forderung auf eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch (vgl. Mohr, Michael, 2015: S. 35)

Vermeide das in einem Bewerbungsvideo

Natürlich gibt es auch Dinge, die Du auf keinen Fall tun solltest, wenn Du eine Videobewerbung aufnimmst. Dazu gehört zuerst einmal, dass Du Deinen Clip nicht mit einer Handykamera oder Webcam aufnehmen sollst. Damit wäre die Qualität viel zu gering. Somit würden die Anforderungen wie optimale Lichtverhältnisse oder Tonqualität nicht erfüllt werden.

Achtung

Rede nicht einfach nur drauf los. Denn Ausschweifungen und keine Struktur kommen schlecht an und können ein falsches Bild von Dir vermitteln. Deshalb nutze die Zeit im Bewerbungsvideo, um auf den Punkt zu kommen. Nicht dazu, Deine Lebensgeschichte zu erzählen.

Dabei solltest Du keinesfalls von einem Zettel ablesen oder so wirken, als hättest Du den Text auswendig gelernt. Außerdem ist es wichtig, dass Du klar und deutlich und auf Hochdeutsch sprichst. Es sei denn, das Bewerbungsvideo wird in einer anderen Sprache verlangt.

Achte zudem auf Deine Körpersprache. Die Ruhr-Universität Bochum gibt Tipps zur Körpersprache. Schaue nicht an der Kamera vorbei, verschränke nicht Deine Arme und sitze nicht gebückt oder zu lässig vor der Kamera. Denn Deine Haltung sagt mehr, als Dir vielleicht lieb ist. Personaler achten bereits in der Videobewerbung darauf.

Tipps zur Koerpersprache

Abb. 2: Tipps zur Körpersprache von der Universität Bochum

Dateiformate in der Videobewerbung

Dabei gibt es mehrere Formate, aus denen Du wählen kannst. Wir verraten Dir hier zwei gängige.

Windows-Media-Video (.wmv)

Hierzu ist zu erwähnen, dass dieses Videoformat eigens für das Windows-Betriebssystem entwickelt wurde. Es hat eine hohe Kompression mit guter Qualität. Dadurch können auch relativ kleine Dateien in guter Auflösung wiedergegeben werden.

Movie (.mov)

MOV-Videodateien basieren auf dem Quicktime-Standard von Apple. Der Vorteil darin liegt, dass diese Dateien eine gute Qualität haben. Darüber hinaus brauchen sie wenig Platz. Nichtsdestotrotz muss der Rechner fähig sein, eine hohe Leistung zu erbringen (vgl. Honafar, Rubin/Ullah Robindro,2017: S. 37).

Dein Job im Bereich Textservices

Dein Job im Bereich Statistik & Mathe

Den Personaler für sich gewinnen

Eine Videobewerbung erfordert vor allem Mut! Das ist den Personalern auch bewusst. Dennoch musst Du sie für Dich gewinnen. Deshalb solltest Du Dich selbstbewusst zeigen. Das erreichst Du durch klare, deutliche Aussprache. Ebenfalls wesentlich ist, dass Du eine aufrechte Körperhaltung hast. Dabei kannst Du Dir vorstellen, dass Dir die Person gegenübersitzt. Damit klingt das Gesagte natürlicher und nicht wie auswendig gelernt.

Das führt auch schon zum nächsten Punkt: Sei natürlich und authentisch. Dies gilt insbesondere auch für den Besuch einer Karrieremesse, um bereits erste Kontakte zu knüpfen. Wenn Du Dich gibst, wie Du bist, kannst Du ein Unternehmen in einem Video mehr überzeugen. Umso wichtiger ist es, dass Du locker bist. Deshalb kannst Du auf alle Fälle mit Sprachgewandtheit und ein wenig Charme punkten. Falls Du nebenbei studierst, versichere dem Personaler, dass Du Job und Lernen unter einen Hut bekommst.

Zeige durch die Qualität der Aufnahme, dass Du Dir wirklich Mühe gegeben hast. Gleiches gilt dementsprechend für die Wahl Deines Outfits. Zeige, dass Du zum Unternehmen passt und Sinn für passende Mode besitzt. Schließlich ist auch wichtig, dass Du durch das Gesagte deutlich machst, dass Du die richtige Person bist.

Hierzu ist zu sagen: Mache klar, warum genau Du der passende Mensch bist. Was sind Deine Qualifikationen? Was ist Deine Motivation? Warum genau Du in dieser Position? Insofern gilt, dass Du Dich im Vorfeld mit dem Konzern auseinandergesetzt hast. Umso leichter fällt es zu überzeugen. Dabei solltest Du Dir bei einer Bewerbung für ein Praktikum nicht weniger Mühe geben, denn Praktika bieten Dir erste Einstiegschancen.

Ersetzt das Video sämtliche Bewerbungsunterlagen?

Zwar gibt ein Bewerbungsvideo einen guten ersten Eindruck. Dennoch ist es notwendig, etwaige Dokumente wie Deckblatt der Bewerbung, Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, Arbeitsproben oder Zeugnisse mitzuschicken.  Deswegen wäre es zu viel des Guten, diese in ein Video zu packen. Zudem haben diese Unterlagen einen anderen Zweck als die Videobewerbung. Sie haben eher einen informierenden Charakter.

Da Videos nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung für herkömmliche Bewerbungsunterlagen gesehen werden, gibt es einige universitäre Kurse. So bietet etwa auch die Universität Konstanz einen Workshop zu diesem Thema an. Dabei lernst Du, gemeinsam mit anderen, worauf es ankommt.

Checkliste für das Bewerbungsvideo

Tabelle 1: Checkliste mit den Dos & Donts für eine Videobewerbung

Attribute Do’s Don’ts
Körpersprache offenen Blick in Kamera kein Blickkontakt mit Kamera
offene Körperhaltung verschränkte Arme
aufrechte Position gekrümmte oder lässige Haltung
Videoqualität helles Licht schlechte Beleuchtung
gute Tonqualität Rauschen, störende Geräusche
Verhalten auf den Punkt kommen um den heißen Brei reden
authentisch bleiben sich verstellen
Qualifikationen anführen nicht über Qualifikationen reden
Unternehmen Outfit Unternehmen anpassen unpassend gekleidet sein
Jargon der Branche verwenden nicht-adäquater Sprachgebrauch
sich über Konzern informieren ins „Blaue“ reden

Zwar vermittelt eine Videobewerbung einen guten ersten Eindruck von Dir. Dennoch ersetzt sie nicht zusätzliche Unterlagen, die Deine Qualifikationen untermauern. Außerdem wird erst im Jobinterview deutlich, ob die Person wirklich zum Unternehmen passt. Wenn Du bei der Erstellung unsere Tipps beherzigst und Dir Mühe gibst, kann nichts mehr schiefgehen.

FAQs zum Bewerbungsvideo

Wie lang sollte ein Bewerbungsvideo sein?

Das Video sollte maximal zwei Minuten lang sein. Dabei kannst Du alles Wichtige verpacken.

Welchen Hintergrund soll ich für eine Videobewerbung wählen?

Dabei ist zu beachten, dass Du einen neuralen Hintergrund wählst. Darüber hinaus sollte er aber auch zu Deinem Outfit passen.

Soll das Bewerbungsvideo selbst gemacht oder professionell erstellt sein?

Vorausgesetzt Du besitzt eine hochwertige Kamera, kannst Du es selbst gestalten. Falls Du jedoch nur ein Smartphone oder eine Webcam hast, lasse es professionell erstellen.

Worauf muss ich bei einem Bewerbungsvideo achten?

Zum Beispiel auf Videoqualität, Professionalität, Authentizität, Deine Sprache, aber auch auf Deine Körpersprache.

Was soll ich in einem Bewerbungsvideo anziehen?

Hierbei ist ein Outfit, das Du auch in einem Vorstellungsgespräch tragen würdest, ratsam. Immerhin willst Du es ja auch dorthin schaffen.

Was sind No-Gos in einer Videobewerbung?

Beispielsweise verschränkte Arme, kein Blickkontakt in die Kamera, Stocken im Reden. Außerdem Unsicherheit, schlechte Bild- oder Tonqualität, unprofessionelles Auftreten.

Literatur

Honafar, Rubin/Ullah Robindro (2017): Bewerben mit Videos und Videochat, 1. Auflage Freiburg.

Mohr, Michael (2015): Der clevere Bewerbungsratgeber: Ein Handbuch für die erfolgreiche Bewerbung, 1. Auflage

Weitzel et al. (2014): Bewerbungspraxis 2014 – Eine empirische Studie mit über 10.000 Stellensuchenden und Karriereinteressierten im Internet, Bamberg, Frankfurt am Main

Weitzel et al. (2016): Bewerbung der Zukunft, Bamberg

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