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Der Apostroph: Wann und wie verwendet man ihn?

Veröffentlicht am . Zuletzt geändert am .
Den Apostroph richtig setzen


Der Apostroph, auch Hochkomma oder Auslassungszeichen genannt, ist ein orthografisches Satzzeichen, das Auslassungen in Wörtern kennzeichnet. Oftmals wird er dabei weder richtig gesetzt, noch das korrekte Zeichen genutzt. Du benötigst ihn jedoch ausschließlich bei:

  • Namen im Genitiv, die auf einen s-Laut enden
  • Auslassungen in bestimmten Wörtern
  • der Adjektivendung „-sche“ bei Substantivierungen

Tabelle 1: Den Apostroph korrekt setzen

Kategorie
Falsch
Richtig
Namen im Genitiv, die auf s-Laut enden Lukas Fußball, Lukass Fußball, Lukases Fußball, Felixs Schminke, Felixes Schminke, Binzz Küste, Binzes Küste, Binzs Küste Lukas’ Fußball, Felix’ Schminke, Binz‘ Küste
Genitive von Namen ohne s-Laut am Ende Rita’ s Welt, Schubert’ s Restaurant, Nadine’ s Pferd, Karl’ s Hut Ritas Welt, Schuberts Restaurant, Nadines Pferd, Karls Hut
Pluralendungen Laptop’ s, Karton’ s, CD’ s Laptops, Kartons, CDs
Auslassungen in bestimmten Wörtern s war spät, n Müh ’s war spät, ’n Müh

Was ist ein Apostroph?

Der Apostroph (auch Apostroph-Zeichen, Hochkomma oder Auslassungszeichen) ist ein orthografisches Satzzeichen, mit dem Du im Deutschen eine Auslassung markierst. Er gehört in der nächsten Seminararbeit also nicht vor das Plural-s.

Typografisch korrekt ist übrigens nur das Apostroph-Zeichen, das in Serifen-Schrift wie eine kleine 9 aussieht (’). Alle anderen Zeichen sind kein Apostroph, werden aber fälschlicherweise oft als solcher eingesetzt. Dazu gehören offene Anführungszeichen (‘), Akzente (´`) und Kommata (,). Bei Mac tippst Du den Apostroph dabei mit der Tastenkombination „Alt + Umschalt + #“ ein, bei Windows hingegen mit „Alt + 0146“. Solche Feinheiten können übrigens auch in der Korrektur der Bachelorarbeit angemerkt werden.

Hier musst Du ein Hochkomma setzen

Im Deutschen wird der Apostroph nur in zwei Fällen gesetzt. Zum einen verwendest Du das Auslassungszeichen beim Genitiv von Namen, die auf „-s“ oder ähnliche Laute („-ss“, „-ß“, „-tz“, „-ce“, „-x“) enden. Das gilt hierbei für die WhatsApp-Nachricht wie auch für Deine Dissertation.

Tabelle 2: Der Apostroph bei Genitiv-Bezeichnungen, die auf s-Laute enden

Falsch
Richtig
Janices Auto Janice’ Auto
Maxs Kinder Max’ Kinder
Loviss/Lovis Mutter Lovis’ Mutter

Außerdem musst Du ein Hochkomma verwenden, wenn Du Buchstaben in Wörtern auslässt und diese dadurch schwer zu verstehen sind. Das siehst Du dabei häufig in poetischen Texten.

Tabelle 3: Auslassungszeichen bei Auslassungen

Falsch
Richtig
Käptn Käpt’n
s war dunkle Nacht ’s war dunkle Nacht
Kudamm Ku’damm (Kurfürstendamm)

In solchen Fällen kannst Du ein Apostroph setzen

In bestimmten Fällen steht es Dir frei, einen Apostroph zu setzen. So etwa dann, wenn Du gesprochene Sprache niederschreibst. Achte hier aber auf Einheitlichkeit, wie auch bei Deiner Formatierung!

Beispiel

Richtig: Ne halbe Ewigkeit später warn wir dann endlich da.
Auch richtig: ’ne halbe Ewigkeit später war’n wir dann endlich da.

Bei Namensadjektiven mit „-sche“ kannst Du ebenfalls selbst entscheiden, ob Du ein Hochkomma setzt. Beachte dabei jedoch: Nutzt Du das Auslassungszeichen, musst Du das Adjektiv entsprechend großschreiben (vgl. Gallmann/Sitta, 1997).

Beispiel

Richtig: Die newtonschen Gesetze
Auch richtig: Die Newton’schen Gesetze

In vielen Fällen werden bestimmte Wörter in der gesprochenen Sprache so häufig zusammengezogen, dass der Apostroph eher selten gesetzt wird. Die Auslassung kannst Du also mit dem Hochkomma kenntlich machen, Du musst aber nicht.

Beispiel

Richtig: zum Zug (zu dem Zug)
Auch richtig: zu dem Zug
Auch richtig, aber ungewöhnlich: zu’m Zug

Wird ein Pronomen (vorwiegend „es“) mit dem vorangehenden Wort zusammengezogen, steht Dir das Auslassungszeichen ebenfalls zur Verfügung. Pflicht ist es dann aber nicht.

Beispiel

Richtig: Nimms mir nicht übel!
Auch richtig: Nimm es mir nicht übel!
Auch richtig: Nimm’s mir nicht übel!

Dann ist ein Auslassungszeichen fehl am Platz

Schon mal von „Ella’s Hofgarten“ oder „Rudy’s Imbiss“ gehört? Vermutlich schon! Denn obwohl das Genitiv-s bei Namen, die nicht auf „-s“ enden, nicht mit Apostroph abgetrennt wird, sieht man diesen Fehler immer wieder. Also merk Dir: Kein Auslassungszeichen bei Namen im Genitiv, die nicht auf „-s“ enden! So wird es nur im Englischen gehandhabt.

Tabelle 4: Kein Apostroph Namen ohne „-s“ am Ende

Falsch
Richtig
Nika’s Kampf Nikas Kampf
Elif’s Vortrag Elifs Vortrag
Marvin’s Buch Marvins Buch

Auch das Plural-s wird nicht mit einem Hochkomma abgetrennt. Nicht mal bei Abkürzungen!

Tabelle 5: Kein Apostroph bei Pluralendungen

Falsch
Richtig
LKW’s LKWs
Studio’s Studios
WC’s WCs

In der deutschen Sprache wird der Apostroph nur in zwei Fällen zwingend eingesetzt: Bei Auslassungen in Wörtern, die sonst nicht oder nur schwer verständlich sind und bei Genitiv-Bezeichnungen mit s-Laut am Ende. Manchmal kannst Du darüber hinaus selbst entscheiden, etwa in der gesprochenen Sprache, ob Du ein Hochkomma nutzt. Auf gar keinen Fall gehört es aber vor Plural-Endungen oder Genitive von Begriffen, die im Nominativ nicht auf „-s“ enden. Das kriegst Du also hin!

Literatur

Gallmann, Peter/Sitta, Horst (1997): Zum Begriff der orthographischen Regel, Tübingen.

Herberg, Dieter (2017): Schreibung mit Bindestrich oder Apostroph, 4. Auflage Hildesheim.

FAQs zum Apostroph

Was ist ein Apostroph?

Ein Apostroph, auch Hochkomma oder Auslassungszeichen, ist ein Interpunktionszeichen und wird eingesetzt, um Auslassungen zu kennzeichnen. Das betrifft Buchstaben bei Wörtern, die sonst schwer zu lesen sind, aber auch Genitive von Namen, die auf „-s“ oder ähnlich Laute enden. Falls Dich die historische Entwicklung des Hochkommas interessiert, empfehlen wir Dir den Beitrag der Uni Mainz.

Wann setzt man das Auslassungszeichen?

Generell zeigst Du mit dem Apostroph, dass Du in einem Wort einen oder mehrere Buchstaben ausgelassen hast (vgl. Herberg, 2017). Du bist dann verpflichtet, dieses orthografische Satzzeichen zu setzen, wenn das Wort mit der Auslassung ohne Apostroph nur schwer zu lesen ist. Außerdem ist das Hochkomma obligatorisch bei Genitiven Namen, die auf s-Laute enden. Nur im Englischen wird Der Genitiv-Laut immer mit Auslassungszeichen abgegrenzt. Bei den Wahl-Apostrophen kannst Du Dich entscheiden, aber bitte einheitlich, ganz besonders in Deiner Masterarbeit.

Welcher Apostroph ist richtig?

Es gibt nur ein typografisch korrektes Apostroph-Zeichen, das in einer Serifen-Schrift wie eine kleine 9 aussieht (’). Akzente (´`), Kommata (,) und offene Anführungszeichen (‘) sind inkorrekt. Mehr dazu auch bei der Uni Oldenburg.

„Wie geht es…“ mit oder ohne Hochkomma?

Du kannst, ziehst Du diese Wörter zusammen, „Wie geht’s…“, aber auch „Wie gehts…“ schreiben. Diese Auslassung ist jedoch so geläufig und weitverbreitet, dass der Apostroph hier meistens wegfällt.

Wie wird auf der Tastatur der richtige Apostroph gesetzt?

Du tippst ihn bei Mac mit der Tastenkombi „Alt + Umschalt + #“ und bei Windows mit „Alt + 0146“ ein. Das richtige Hochkomma zu setzen, ist übrigens ähnlich wichtig wie eine korrekte Kommasetzung oder Quellenarbeit. Bei letzterem helfen wir Dir gerne im Rahmen unserer Plagiatsprüfung.

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